1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen
Mühe, stehen zu bleiben.
Sinnlich schlug er ihr vor: „Das würde unsere Verbindung sehr viel … lustvoller machen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Es wird mir schwerfallen, nicht an den Körper meiner Frau zu denken, statt mich auf Staatsgeschäfte zu konzentrieren.“
Nur zu lebhaft hatte Samia das Telefonat mit seinem Anwalt Adil in Erinnerung, hörte Sadiq die Gründe anführen, warum er eine konservative Frau wolle: Die Stabilität seines Landes habe Vorrang, er wolle nicht abgelenkt werden. Die ungeahnte Entwicklung schien ihn zu irritieren.
Ironisch erklärte Samia: „Ich denke nicht daran, mich dafür zu entschuldigen, dass du eine Frau gefunden hast, die nicht unansehnlich genug ist, um dir Komplikationen zu ersparen. Nennen wir das Kind beim Namen: Deine Libido spielt verrückt. Ich bin sicher, dass jede Frau diese Wirkung auf dich hätte, selbst eine so unscheinbare wie ich.“
Erhobenen Hauptes kehrte Samia zu ihrem Pferd zurück, ergriff die Zügel und schwang sich geschmeidig in den Sattel. Ohne sich darum zu kümmern, ob Sadiq ihr folgte, ritt sie in Richtung Palast zurück. Als sie ihn hinter sich hörte, ging sie in einen scharfen Galopp über.
Sadiq verfolgte die kühne Reiterin. Fast hätte er sie zu sich auf den Sattel gezogen, doch genau in dem Moment hatte sie das Tempo beschleunigt. Aber was hätte er dann getan? Samia geküsst, bis er die Beherrschung verloren und sie im Wüstensand geliebt? Genau das wäre passiert, wenn er sich nicht in letzter Sekunde zusammengerissen hätte.
Samia irrte sich! Unvorstellbar, dass eine andere ihn so verrückt machen konnte wie sie. Einige der schönsten Frauen der Welt hatten sich ihm an den Hals geworfen, und einmal hatte ihn sogar eine nackt im Bett erwartet.
Nein, er hatte keine Probleme, diesen Damen den Rücken zuzukehren. Sobald er eine Schöne erobert hatte, war er ihrer schnell überdrüssig geworden. Und noch nie hatte er sich in einem einfachen Kuss so verloren wie bei Samia. Mit ihrer Unschuld, ihrer natürlichen Sinnlichkeit brachte sie ihn um den Verstand.
Seine Fähigkeit, sich zu beherrschen, verdankte er der brutalen Lektion, die er als naiver Jüngling gelernt hatte. Inzwischen wusste er seine Triebe zu beherrschen, vielleicht auch, weil sein Verlangen nie stark genug gewesen war. Jetzt, bei Samia, wurde es so übermächtig, dass er sie am liebsten eingeholt und aus dem Sattel gerissen hätte, um ihren Körper zu spüren.
Obwohl er nicht daran denken wollte, konnte er der Versuchung nicht widerstehen. Er schlug alle Bedenken in den Wind und holte sie ein. Die warnenden Stimmen in seinem Kopf verstummten. Blitzschnell zog er Samia zu sich in den Sattel und auf seinen Schoß. Auf einmal war ihm alles egal.
Mit einer Hand führte er die Zügel ihres Hengstes mit, während Samia atemlos auf ihn einredete. Zufrieden beugte er sich über sie und flüsterte ihr zu: „Keine Sorge, Samia. Du irrst dich, weißt du das? Auf der ganzen Welt gibt es keine andere Frau, die mich so reizen könnte, dass ich wegen eines schlichten Kusses den Kopf verliere.“
Er legte ihr den Arm um die Taille und triumphierte, als sie sich entspannte und aufhörte zu protestieren. Er musste sich zusammenreißen, um seine Hand nicht unter ihre Reithose zu schieben, zu fühlen, ob seine Härte an ihrem Po bei ihr die gleiche Wirkung hatte wie bei ihm.
Der Rest des Heimritts war Himmel und Hölle zugleich.
Einige Stunden später verließ Samia die Dusche und trocknete sich ab. In Gedanken durchlebte sie immer wieder die lustvolle Begegnung in der Wüste und den erotischen Ritt zurück. Als sie im Palast ankamen, war sie schwach vor Verlangen gewesen und hatte sich von Sadiq vom Pferd helfen lassen müssen.
Sein Adjutant hatte ihn bereits ungeduldig erwartet und von einer Besprechung und versammelten Politikern gesprochen. Nach kurzem Zögern hatte Sadiq sie freigegeben und sie erinnert: „Denk an den öffentlichen Auftritt heute Abend, Samia. Ich bin um sieben bei dir.“
Befremdet hatte sie ihm nachgeblickt. Den Empfang hatte sie völlig vergessen.
Als es an der Badezimmertür klopfte, hüllte sie sich in ein Badetuch, ehe sie öffnete. Vor ihr stand Alia und hielt ihr einen Bügel mit ihrem Abendkleid hin. Wie alle Bediensteten Sadiqs war sie ganz in Weiß gekleidet. „Ich bin hier, um Ihnen beim Ankleiden zu helfen, Hoheit.“
Samia lächelte dem Mädchen zu, obwohl sie sich vor dem Abend fürchtete. „Gut. Ich bin gleich so weit.“
7.
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