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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Green
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war klar, dass er keine Zeit für sie hatte, und das sollte ihr recht sein.
    Inzwischen fühlte sie sich zunehmend eingeengt. Der Palast war prächtig und riesengroß mit zahllosen Gärten und Labyrinth ähnlichen Gängen, für deren Erkundung sie Wochen brauchen würde, doch allmählich bekam sie Platzangst. Wohin sie auch ging, überall erschien jemand und wollte wissen, ob sie etwas brauche.
    Sie schätzte die Beflissenheit der Leute, die nur ihre Pflicht taten, aber Samia sehnte sich nach Freiheit und Weite, auch, weil sie wusste, dass ihre Freiheit nach der Hochzeit noch weiter beschnitten sein würde. Jeder ihrer Schritte würde überwacht werden, jeder Tag voller Termine und Verpflichtungen sein.
    Vor einigen Tagen hatte sie die Stallungen entdeckt und war förmlich aufgeblüht. Als Kind war sie eine begeisterte Reiterin gewesen, bis ihre Stiefmutter ihr boshaft erklärt hatte, das gehöre sich nicht für eine Dame, und ihr das Reiten verboten hatte.
    Ohne Wissen der Stiefmutter hatte Kaden sie danach heimlich auf Ausritte mitgenommen, sodass Samia es nicht verlernt hatte. Der mächtige Hengst bewegte sich unternehmungslustig unter ihr, sie spürte die Kraft seiner Muskeln. Erwartungsvolle Erregung erfüllte sie. Die Tore führten auf palasteigenes Wüstenland und zur eigentlichen Wüste, die sich von B’harani kilometerweit nordwärts erstreckte –, bis nach Burquat. Heimweh überkam Samia, sie gab dem Pferd die Sporen und ließ den Palast hinter sich zurück.
    Sadiq entdeckte Samia in der Ferne, wo die Hufe ihres kraftvollen Schwarzen Sandwolken aufwirbelten. Auf dem Rücken des mächtigen Pferdes wirkte sie klein und verletzlich. Ihr rotblondes Haar wehte im Wind; sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, einen Hut aufzusetzen. Sadiqs Blut geriet in Wallung, er musste sie einholen! Samia war eine tollkühne Reiterin, aber ihre Eigenmächtigkeit war gefährlich.
    Hufedonnern hinter ihr verriet, dass sie verfolgt wurde. Kurz blickte sie sich um und erkannte Sadiq auf einem kraftvollen Hengst. Er jagte ihr nach! Na gut, sie würde es ihm zeigen! Herausfordernd beschleunigte sie das Tempo.
    Im Nu hatte Sadiq sie eingeholt, griff ihr in die Zügel und brachte beide Tiere zum Stehen. Blitzschnell glitt er vom Pferd und zog Samia aus dem Sattel. Die Beine drohten unter ihr nachzugeben, aber Sadiq stützte sie. Er wirkte aufgebracht und sah wild aus … wie ein Wüstennomade. Der Wind drückte ihm das lange Gewand an den Körper, er riss sich den Turban herunter, mit dessen Stoff er seinen Mund gegen den fliegenden Sand geschützt hatte. Seine blauen Augen funkelten aufgebracht.
    Verlangen durchflutete Samia, gleichzeitig ärgerte sie sich über seine grobe Art und befreite sich aus seinem Griff. „Was fällt dir ein? Mit dem Stunt hättest du uns beide umbringen können. Ich hätte schon gestoppt.“
    „Wieso bist du dann schneller geritten, als du mich gesehen hast?“, hielt er ihr vor. „Dein Leichtsinn ist sträflich. Wer hat dir erlaubt, eins der unberechenbarsten Pferde aus dem Stall zu holen?“
    Samia hielt die Zügel ihres Schwarzen fest. Der Stallbursche hatte sie angefleht zu warten, bis der Stallmeister zurückkäme, doch sie hatte ihm sorglos versichert, jedes Pferd reiten zu können.
    Schuldbewusst versuchte sie, sich zu rechtfertigen. „Ich reite gut.“
    Sadiq brummelte etwas Unverständliches. „Es gehört viel Übung und Erfahrung dazu, sich auf dem Hengst in die Wüste hinauszuwagen. Was hättest du getan, wenn er mit dir durchgegangen wäre? Du kennst das Land nicht und weißt nicht, dass dieser Teil der Wüste einen Kilometer von hier auf einer Klippe endet, die steil in einen Abgrund abfällt. Deshalb ist das Land hier unbebaut.“
    Samia wurde blass. Das hatte sie tatsächlich nicht gewusst. Eine grausige Vorstellung, in gestrecktem Galopp auf eine Steilklippe zuzuhalten. So grausig, dass Sadiq ihr persönlich nachgeprescht war. Kein Wunder, dass er aufgebracht reagierte. „Ich hatte keine Ahnung, dass es gefährlich ist, hier zu reiten.“
    Würde er ihr jetzt wie ihre Stiefmutter alles verbieten, was Spaß machte, bis ihr nur noch blieb, sich in ihr Schneckenhaus zurückzuziehen?
    Schockiert wurde Samia bewusst, wie sehr sie sich in den letzten Wochen verändert hatte. Etwas in ihr war wiedererwacht, das lange verschüttet gewesen war. Jetzt befürchtete sie, es könnte ihr wieder genommen werden. Die Zügel entglitten ihren Fingern, beschwörend hob sie die Hände. „Hör

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