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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Green
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Beziehung möglichst unpersönlich hielt.
    Ihr fiel das Parfüm im unverkennbaren rotgoldenen Markenflakon von Al-Omar ein, das ihre Zofe Alia ihr als Verlobungsgabe des Sultans überbracht hatte. Das Land war weltberühmt für seine exklusiven Parfüms, von denen einige Tausende Dollar kosteten.
    Der schwere Duft hatte fast betäubend auf Samia gewirkt, da sie zarte, frische Duftnoten bevorzugte. Dieses Parfüm versinnbildlichte ihre ganze Situation und das offensichtliche Desinteresse des Sultans an seiner gekauften Braut.
    Sadiq atmete tief durch. Sein Herz schlug unruhig; sicher war das seinen ehrgeizigen Projekten zuzuschreiben oder der bevorstehenden Segelregatta und nicht dem Anblick seiner Braut, die einsam durch den Palastgarten schlenderte. Er stand auf dem Balkon seines Arbeitszimmers und hatte Samia gerade entdeckt.
    Der Tag ging allmählich in die Nacht über –, normalerweise war das die Zeit, in der er sich einen Blick auf die zur Ruhe kommende abendliche Stadt gönnte. Doch diesmal nahm er dieses Bild kaum wahr; fasziniert betrachtete er Samias langes, offenes Haar, das ihr in schimmernden Wellen über den Rücken floss.
    Einige Augenblicke ließ er das Bild der schlanken Gestalt in Caprihose und Wolljacke auf sich wirken, unter der sich ihre vollen Brüste abzeichneten. Verlangen übermannte ihn; er konnte nicht aufhören, Samia anzusehen, und kam sich wie ein Spanner vor. Beängstigend, wie stark er seine Verlobte begehrte. Mit jedem Tag fühlte er sich unwiderstehlicher zu ihr hingezogen …
    Wie noch keine Frau löste sie etwas in ihm aus – etwas Wildes, Urtümliches –, gleichzeitig weckte sie in ihm das Bedürfnis, sie zu beschützen. Nicht einmal Analia hatte so starke, widersprüchliche Empfindungen in ihm wachgerufen. Verbittert lächelte er. Nein. Das war eine klare Sache gewesen. Sie hatte ihm das Herz gebrochen, das würde ihm nie wieder passieren.
    Je näher Samias Ankunft gerückt war, umso ungeduldiger hatte er ihr entgegengesehen. Seine Anspannung war schuld, dass er sie nur knapp und unpersönlich begrüßt hatte. Verrückt, wie erleichtert er gewesen war, sie endlich hier zu wissen. Klar, er war sehr beschäftigt, aber eigentlich hatte er das nur vorgeschoben –, was er noch nötig gehabt hatte. Die Entdeckung irritierte ihn.
    Als er sich in London nach dem Kuss von Samia verabschiedet und sie sich kühl abgewendet hatte, hätte er sie am liebsten aus dem Wagen gerissen und sie in seinem Privatjet nach Al-Omar mitgenommen. Doch da hatte er befürchtet, sie könnte kalte Füße bekommen.
    Besessen von dem Drang, stets zu wissen, was sie tat, hatte er über eine persönliche Assistentin veranlasst, dass Samias Leibwächter jeden ihrer Schritte überwachten.
    Eines Abends war sie mit Kollegen zum Essen in ein kleines Restaurant in Mayfair gegangen. Sein Leibwächter hatte ihm Fotos geschickt. Samia hatte ein neues Kleid getragen, das eigentlich sehr züchtig war – schwarz, spitzer Ausschnitt, Knie bedeckt –, aber sie hatte das Haar offen getragen, und ihre Kurven, die sie jahrelang versteckt hatte, waren nicht zu übersehen gewesen. Zum ersten Mal im Leben hatte Sadiq erfahren, was Eifersucht war …
    Jetzt eilte Samia unvermittelt ins Haus, und Sadiq wurde bewusst, wie angespannt er war. Er versuchte, sich zu entspannen, und ließ den Blick über die Stadt schweifen. Seine Braut lenkte ihn beängstigend oft ab, das konnte er sich nicht leisten. Je eher er sich in den Griff bekam, umso besser. Seine Eheschließung läutete die nächste Entwicklungsphase seines Landes ein. Er musste aufhören, sich ständig mit seiner Verlobten zu beschäftigen.
    Am nächsten Tag blickte Sadiq aus dem Fenster seines Arbeitszimmers und stieß eine Verwünschung aus, die seinen Chefberater erröten ließ –, was Sadiq entging, weil ihn die Szene gefangen nahm, die sich im Haupthof seiner Stallungen abspielte. „Was hat sie vor?“ Aufgebracht drehte er sich zu Kamil um und erklärte die Besprechung für beendet.
    „Lassen Sie sofort mein Pferd satteln“, wies er ihn an und verließ den Raum.
    Verspätet eilte der verblüffte Mann ihm nach. „Aber, Sire, in zwei Stunden haben Sie eine Besprechung mit dem Ausschuss.“
    „Bis dahin bin ich wieder zurück“, erwiderte Sadiq schroff und verschwand.
    Samia plagten Gewissensbisse, weil sie den Stalljungen überredet hatte, ihr ein Pferd zu satteln, ohne Sadiq Bescheid zu sagen. Wegen so unwichtiger Dinge wollte sie ihn nicht stören. Ihr

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