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1001 Nacht - und die Liebe erwacht

1001 Nacht - und die Liebe erwacht

Titel: 1001 Nacht - und die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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Vermutlich wären Besucher Sinnebars, die sich auf dem Luft- oder Landweg näherten, ebenso von dem hohen Standard des Königreichs beeindruckt wie sie.
    Allerdings wunderte Antonia sich über die vielen Sicherheitskräfte vor Ort. Wahrscheinlich versahen sie routinemäßig ihren Dienst, wenn eine Luxusjacht im Hafen einlief. Und man musste einem Mann wie Saif wohl einfach einmal zugeschaut haben, wie er die Rahnock hochkletterte, um ein Segel zu sichern. Fast bekam Antonia Angst um ihn, als sie ihn in schwindelerregender Höhe balancieren sah. Sie atmete erleichtert auf, als er aufs Deck zurückkehrte.
    Schnell hatte sie sich wieder gefangen und reichte ihm die Dishdasha, die sie für ihn bereitgehalten hatte und in die er schnell schlüpfte. An Land wartete bereits der Rettungswagen auf sie. Daneben parkte eine elegante Limousine, die wohl Saif gehörte.
    Beeindruckend.
    Das bestätigte nur ihre Vermutung, dass er ziemlich wohlhabend sein musste. Wäre er ein einfaches Mannschaftsmitglied, wären ihre Gefühle für ihn dieselben gewesen. Beide Fahrzeuge wurden von Sicherheitskräften abgeschirmt. Wozu? Vielleicht, weil sie eine wichtige Zeugin in einem möglichen Gerichtsverfahren gegen die Piraten war? Offensichtlich sorgte Saif sich um ihre Sicherheit. Unauffällig beobachtete sie, wie er die Sanitäter begrüßte. Auch in dem schlichten Gewand hatte er das Auftreten eines Königs. Das lag nicht nur an seiner beeindruckenden Körpergröße oder seinem fantastischen Aussehen, sondern auch an seiner Haltung und der Art und Weise, wie er mit Menschen umging.
    Ich bin jetzt wohl Luft für ihn, dachte sie traurig. Dabei sehnte sie sich so sehr nach einer kleinen Geste von Saif, die ausdrückte, dass sie ihm nicht gleichgültig war.
    Gleich darauf brachte er einen der Sanitäter zu ihr. „Sorgen Sie gut für die Patientin“, sagte er. „Sie hat einiges mitgemacht.“
    Dabei würdigte er sie keines Blickes. Nur der wesentlich ältere Sanitäter nickte ihr aufmunternd zu. Höchste Zeit, die Jacht zu verlassen. Antonia atmete tief durch.
    â€ž Kum shams ilha maghrib“, wisperte Saif ihr im Vorbeigehen ins Ohr.
    â€žWie bitte?“ Ratlos wartete sie auf eine Erklärung.
    â€žJede Sonne geht einmal unter“, übersetzte er. Täuschte sie sich, oder lag tatsächlich Bedauern in seinem Blick?
    Das war sein Geschenk für sie. Sie sollte wissen, dass die Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, auch für ihn etwas ganz Besonderes gewesen war. Es war das einzige Geschenk, das sie sich von ihm gewünscht hatte. Und ihr Geschenk an ihn bestand darin, nicht die Nerven zu verlieren.
    â€žDu hast recht“, flüsterte sie. „Alles hat einmal ein Ende.“
    Hocherhobenen Hauptes ging Antonia neben dem Sanitäter an Land.
    Als die Limousine vor den Stufen des Palasts hielt, hatte die Realität ihn wieder. So musste es sein. Er hatte zu arbeiten, seine Pflicht zu erfüllen – das war sein Leben.
    Der Palast erhob sich wie ein rosa Mondstein am goldgelben Strand aus dem aquamarinblauen Meer und wirkte wie ein elegantes Paradies aus Marmor, wo jeder erdenkliche Luxus ihn erwartete. Eine ganze Schar Bediensteter las ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Ra’id hatte sich nie die Mühe gemacht, die Schlafzimmer im Palast zu zählen, und bezweifelte, dass sich überhaupt jemand einmal damit beschäftigt hatte. In nicht allzu ferner Zukunft würde er diesen Prachtbau seinem Volk übergeben. Doch bis dahin war der Palast sein Zuhause.
    Er eilte hinein, begrüßte seine Angestellten mit Namen und half ihnen hoch, wenn sie vor ihm knieten. Wie sehr er diese Unterwürfigkeit verabscheute! Er verstand nicht, dass einige seiner Scheichkollegen diese Tradition an ihrem jeweiligen Hofstaat noch immer pflegten. Angesichts seines immensen Reichtums lebte er fast asketisch. Natürlich schätzte er die Kostbarkeiten, die ihm gehörten, doch noch mehr schätzte er sein Volk.
    Nach einem Bad legte er die seiner Machtposition entsprechende Kleidung an. Mit jedem Kleidungsstück wog die Verantwortung seines Amts schwerer, insbesondere das kostbare Gewand aus schwerer Seide erinnerte ihn an seine Pflichten. Das Kopftuch spiegelte den Respekt wider, den er seinem Land und seinem Volk entgegenbrachte. Der goldene Reif, der das Tuch befestigte, zählte zu seinen Amtsinsignien, ebenso wie die mit

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