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1001 Nacht - und die Liebe erwacht

1001 Nacht - und die Liebe erwacht

Titel: 1001 Nacht - und die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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er.
    â€žVon dir?“ Insgeheim fürchtete Antonia die Antwort.
    â€žWer wäre besser dafür geeignet? Ich freue mich, dir das Zimmer deiner Mutter zu zeigen“, fügte er hinzu. „Und morgen früh fahre ich mit dir in die Wüste, um dir dein Land zu zeigen.“
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Doch bei aller Freude, etwas über ihre Mutter zu erfahren, spürte Antonia auch die unterschwellige Gefahr. Die bestand nicht nur darin, dass sie ihrem ungeborenen Kind eine Fahrt durch die Wüste zumutete, sondern hauptsächlich in Ra’ids Anwesenheit. Andererseits kannte sich niemand besser in der Wüste aus als er.
    Und vielleicht konnte sie ihn doch noch von ihrem Projekt überzeugen, und er gewährte ihr den Wasserzugang. Außerdem bot sich bestimmt eine passende Gelegenheit, um ihm mitzuteilen, dass er Vater wurde.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt, dachte Antonia und atmete tief durch.
    â€žSoll ich dir jetzt das Zimmer deiner Mutter zeigen?“, fragte er.
    â€žJa, ich bin bereit“, antwortete sie.

11. KAPITEL
    Ra’id spürte Antonias Aufregung, als er sie über vergoldete Korridore zum Ostflügel des Palasts führte, wo die Rollläden seit Jahren nicht hochgezogen worden waren und die Räume ein trauriges Dasein im Dunkeln fristeten. Natürlich spürte er auch ihre Anspannung. Kein Wunder, sie wusste ja nicht, was sie erwartete. Wie vor drei Monaten auf der Insel, als er Saif und sie Dienstag gewesen war, ahnte er genau, was in diesem Mädchen vorging. Allerdings war das Mädchen inzwischen zur Frau gereift. Doch sie war noch immer so hartnäckig und entschlossen, ihren Willen durchzusetzen, wie damals. Diese Frau ließ sich nicht so leicht von ihrem Weg abbringen. Vielleicht ändert sich das, wenn sie das Zimmer ihrer Mutter sieht, überlegte Ra’id, als sie vor der Tür standen.
    Antonia konnte es kaum glauben. Endlich würde sie mehr über ihre Mutter erfahren. Aufgeregt blieb sie neben Ra’id vor der goldenen Tür stehen und hielt ergriffen den Atem an. Ein begnadeter Kunsthandwerker musste diese mit Juwelen besetzte Tür geschaffen haben. So etwas Wunderschönes sah sie zum ersten Mal.
    â€žIst die Tür aus Gold?“, fragte sie unschuldig, als sie das Kunstwerk näher betrachtete.
    â€žWas hier wie Gold aussieht, ist auch Gold“, antwortete Ra’id trocken. „Wollen wir hineingehen?“
    â€žO ja, bitte!“ Sie war so aufgeregt, dass sie kaum wusste, wohin sie zuerst schauen sollte, wenn sie das Zimmer betrat. „Könnten wir bitte das Licht anknipsen?“ Unsicher blieb sie auf der Türschwelle stehen.
    â€žSelbstverständlich.“ Ra’id griff an ihr vorbei und tastete nach dem Lichtschalter. Sofort spürte sie wieder das vertraute Prickeln. Doch darauf wollte sie jetzt nicht achten. Ein von Spinnweben eingehüllter Kronleuchter spendet trübes Licht.
    Zögernd betrat Antonia den Raum. Was immer sie nach dem ersten Blick auf die goldene Tür erwartet hatte, es war ganz sicher nicht dieses düstere Interieur. Laken bedeckten die Möbel, und jeder Schritt wirbelte Staub auf. Der Raum strahlte fast körperlich eine Atmosphäre der Einsamkeit aus. Langsam drehte sie sich einmal um die eigene Achse. Hätten die Wände sprechen können, hätten sie eine tieftraurige Geschichte erzählt. Das konnte unmöglich das glückliche Liebesnest eines hübschen Mädchens sein. Es kam Antonia eher wie ein Gefängnis vor – oder wie ein goldener Käfig für die abservierte Mätresse, derer der Scheich überdrüssig geworden war. Er hatte sie wohl einfach vergessen und sich woanders vergnügt. Ihre Mutter dagegen war hier gefangen gewesen. Bedrückt fuhr Antonia mit dem Finger über eine vergilbte Modezeitschrift. „Nach der Abreise meiner Mutter nach Italien hat offenbar niemand mehr dieses Zimmer betreten“, sagte sie schließlich, entschlossen sich ihr Entsetzen nicht anmerken zu lassen.
    Es schien Ra’id zu überraschen, wie gut sie sich beherrschte. Wofür hielt er sie eigentlich? Nichts und niemand brachte sie von ihrem Weg ab, erst recht nicht, nachdem sie nun eine klarere Vorstellung von der jungen Frau hatte, die ihre Mutter gewesen war.
    Ra’id ließ sie keine Sekunde lang aus den Augen. Da er Antonias familiären Hintergrund inzwischen kannte, hatte er erwartet, das verwöhnte Kind

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