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1002 - Das weiße Schiff

Titel: 1002 - Das weiße Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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belastet, neben den Betschiden herging, tauchten beinahe automatisch Erinnerungen in ihm auf, und er sah sich suchend nach Ysabel um.
    Er sah sie nicht.
    Er schloß zum nächsten Jäger auf und fragte nach seiner Gefährtin. Der Mann hatte die alte Jägerin nicht gesehen und gab die Frage weiter. Schließlich erhielt Doc Ming über einige Umwege die Auskunft, daß Ysabel und Scoutie gegen Morgen das Lager verlassen hatten, um sich beim Schiff der Fremden umzusehen.
    Doc Ming war nahe daran, die Gruppe zu verlassen und alleine den beiden Jägerinnen nachzugehen. Er erinnerte sich deutlich daran, daß ihm in der Nacht das Verhalten der beiden aufgefallen war. Es wäre zu diesem Zeitpunkt kein Risiko gewesen, ohne Begleitung nach Ysabel und Scoutie zu suchen. Noch war östlich vom Dorf das Heulen der Chircools deutlich zu hören. Einem Betschiden drohte unter diesen Umständen keine Gefahr, es sei denn, er stieß auf so unberechenbare Wesen wie einen Skorpion.
    Aber Foljor führte die Gruppe nach Südwesten, und das Heulen wurde immer leiser.
    Bald würde es ganz verstummen. Von diesem Augenblick an mußte man ständig damit rechnen, auf Tiere zu treffen, die in ihre ursprünglichen Reviere zurückzukehren versuchten. Doc Ming wußte, was das bedeutete.
    Die alte Ordnung in diesem Gebiet war zusammengebrochen. Noch auf Wochen hinaus würden unausgesetzt erbitterte Kämpfe um die besten Reviere geführt werden, und die Tiere würden auch Betschiden, die zufällig ihren Zorn erregten, nicht verschonen.
    Es war anzunehmen, daß man schon bald auf weitere Gruppen von Flüchtlingen traf, die sich den Betschiden anschließen würden. Dann wurde jeder gebraucht, der mit den Waffen umzugehen verstand. Doc Ming wagte es nicht, die anderen zu verlassen, um nach zwei Jägerinnen zu suchen, die erstens für sich selbst sorgen und auf sich aufpassen konnten, und zweitens Schnüffeltierchen bei sich trugen.
    Je länger sie unterwegs waren, desto öfter hatte Doc Ming Grund, sich über Foljor zu wundern.
    Es fing damit an, daß der Jäger nach einiger Zeit nach Westen abschwenkte.
    „Sollten wir uns nicht besser geradlinig vom Schiff entfernen?" fragte Doc Ming ihn leise.
    Foljor sah ihn kurz von der Seite her an und runzelte die Stirn.
    „Ich bin sicher, daß es so besser ist", sagte er ziemlich schroff.
    Der Heiler ließ sich durch diesen Tonfall nicht beeindrucken.
    „Warum soll es besser sein?" bohrte er nach. „Kennst du einen Ort, an dem wir sicher sein werden?"
    „Nein", gestand Foljor zögernd.
    „Im Süden weiß ich einen solchen Platz", bemerkte Doc Ming vorsichtig.
    „Das nützt uns nichts", behauptete Foljor. „Wir müssen auf die andere Seite des Dorfes. Wir werden es in einem weiten Bogen umgehen."
    „Damit entfernen wir uns nicht unbedingt vom Schiff der Fremden!"
    Foljor schwieg und stapfte weiter. Doc Ming sah sich um und entdeckte, daß Surfo Mallagan und Brether Faddon knapp hinter ihm waren. Er gab ihnen ein Zeichen, und sie blieben zu dritt ein wenig zurück.
    „Ich kann mir denken, was dich stört", murmelte Mallagan, als sie weit genug von Foljor entfernt waren. „Er hat einen dieser Parasiten in sich - und er hat sich irgendwie verändert."
    „Ich bin mir nicht sicher, daß das an dem Parasiten liegt", antwortete Doc Ming nachdenklich. „Weißt du, manchmal gibt es Krankheiten, die einfach durch nichts zu erklären sind, eingebildete Leiden, Der Kranke ahnt nicht, daß er einer Selbsttäuschung zum Opfer fällt. In solchen Fällen reicht es nicht, die Krankheit an sich zu behandeln, denn genau genommen existiert sie ja gar nicht in der Form, in der der betreffende Betschide sie empfindet. Aber man kann den Kranken mit betäubenden Mitteln in einen Zustand versetzen, in dem er bereitwillig über die Ursachen seiner Krankheit spricht. Man kann ihn dann sogar dazu bringen, bestimmte Dinge zu vergessen, oder ihm Befehle geben, die er viel später, ohne zu wissen warum, genau ausführt. Ich frage mich, ob Foljor einen solchen Befehl erhalten hat - nicht von einem Heiler, sondern von den Fremden."
    „Du meinst, er wird uns in eine Falle führen?" fragte Surfo Mallagan.
    Doc Ming hob ratlos die Schultern.
    „Ich weiß es nicht", sagte er leise. „Aber wir sollten die Augen offen halten."
    „Wir werden die anderen warnen."
    „Ja, das müssen wir wohl tun. Aber achtet darauf, daß die Schiffsbewohner nichts erfahren."
    Sie nickten sich zu und kehrten an ihre gewohnten Positionen zurück.
    Doc Ming

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