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1002 - Das weiße Schiff

Titel: 1002 - Das weiße Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Betschiden zurück.
    Kaum waren sie allein, da holte Doc Ming sein Messer hervor und schnitt die Kopfhaut des toten Jägers über dem Parasiten auf. Triumphierend holte er das kleine Ding heraus - das Tier hatte tatsächlich nichts dagegen unternehmen können, daß der Heiler es aus dem Körper seines Wirtes entfernte.
    „Es ist tot!" stellte Mallagan verblüfft fest.
    Doc Ming ließ das kleine Ding vorsichtig auf seiner Handfläche hin und her rollen und betrachtete es von allen Seiten.
    Der Parasit war zwei Zentimeter lang und fünf Millimeter dick. Der Körper bildete einen schlanken Konus, an dem vier ziemlich gleichmäßig verteilte Beinpaare saßen. Am spitzen Ende sah der Heiler einen dünnen Augenring, einen Doppelrüssel und einen schmalen Haarkranz. Das Tier war silberfarben, und irgend etwas an der Farbe und der Form des kleinen Körpers störte den Heiler. Er fand, daß dieser Parasit auf unbestimmbare Weise nicht wie ein Tier aussah, sondern eher wie eine winzige Maschine.
    Aber was es auch war - es war unzweifelhaft tot.
    Doc Ming stieg zum Bach hinab, legte den Parasiten auf einen Stein und versuchte ihn zu zerquetschen.
    Er wollte kein Risiko eingehen - vielleicht trug das kleine Ding Eier mit sich herum und verseuchte halb Chircool, wenn man es nicht zerstörte.
    Der Heiler mußte feststellen, daß der Parasit gar nicht so leicht zu zerquetschen war.
    Sein Körper war unglaublich widerstandsfähig. Erst als er mit einem großen Stein mit aller Kraft daraufschlug, zerbrach der Parasit. Er war noch immer nicht zerquetscht, wie Doc Ming es sich eigentlich vorgestellt hatte. Er betrachtete die Bruchstücke eingehend.
    Sie glitzerten leicht und erinnerten den alten Betschiden an die Ausscheidungen der Scouts.
    Er hatte plötzlich sogar Bedenken, diese Bruchstücke in den Boden oder das Wasser von Chircool gelangen zu lassen. Er sammelte sie sorgfältig ein und tat sie in einen kleinen Lederbeutel. Wenn er jemals in seine Hütte zurückkehren würde, sollten die Überreste des Parasiten in einem Behälter untergebracht werden, in dem sie garantiert keine Gelegenheit hatten, sich zu regenerieren oder was es der erschreckenden Möglichkeiten mehr gab.
    Surfo Mallagan hatte inzwischen die Leiche Foljors in das vorbereitete Grab hinuntergeschafft. Doc Ming half ihm, einen kleinen Erdrutsch auszulösen.
    Für ein paar Sekunden standen sie schweigend da und starrten auf das Grab hinab.
    „Erde zu Erde", murmelte Doc Ming mechanisch und zuckte zusammen, als er sich daran erinnerte, in welchem Zusammenhang Foljor diesen Spruch erwähnt hatte.
    Sie eilten den anderen nach. Die Jäger führten die Schiffsbewohner mittlerweile parallel zum Pfad nach Süden. Einige von denen, die das Dorf und die Fremden beobachtet hatten, waren zu der Gruppe gestoßen. Sie brachten aufregende Neuigkeiten mit.
    „Die Fremden brennen den Dschungel nieder", berichtete Jörg Breiskoll, der sich unter den Ankömmlingen befand, schaudernd. „Sie haben riesige Maschinen, aus denen Lichtstrahlen kommen. Wo das Licht auf Bäume trifft, da zerfallen sie sofort zu Asche."
    „In welche Richtung arbeiten sie sich vor?" fragte Surfo Mallagan beunruhigt.
    „Nach Süden", erwiderte Jörg prompt.
    „Wie sieht es westlich vom Dorf aus?"
    „Wie immer. Die Fremden halten sich ausschließlich auf dieser Seite auf."
    „Ich möchte wissen, wie Foljor das erraten konnte", murmelte der Heiler vor sich hin.
    Der „Kater", wie man Jörg Breiskoll meistens nannte, warf Doc Ming einen fragenden Blick zu. Der alte Betschide winkte ab.
    „Konntet ihr herausfinden, warum die Fremden den Wald zerstören?" fragte er.
    „Sie bauen etwas auf", sagte Jörg ein wenig ratlos. „Es geht ungeheuer schnell. Wenn die Bäume verbrannt sind, kommen andere Maschinen und glätten den Boden, und gleich darauf wachsen die komischen Dinger aus dem Boden heraus. Niemand von uns kann erraten, was daraus werden soll."
    „Was machen die Betschiden, die ins Dorf zurückkehren durften?"
    „Sie waren anfangs verzweifelt wegen der Parasiten, die man ihnen eingepflanzt hat."
    „Woher weißt du davon?"
    „Einer verirrte sich in unsere Nähe" erklärte Jörg und wies auf eine sehr junge Betschidin, die neben ihm stand. „Thana und ich holten ihn zu uns. Er hatte sich den Kopf blutig gekratzt. Zuerst war es sehr schwer, ihn überhaupt zum Reden zu bringen. Als wir dann endlich erfuhren, was die Fremden mit ihm gemacht hatten, änderte er seine Meinung.
    Es war sehr

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