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1004 - Die Stufen der Erkenntnis

Titel: 1004 - Die Stufen der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufklären können. Er hatte es nicht getan.
    Nicht nur das Reglement der Flotte, auch die eigene Philosophie verboten ihm, die Absicht eines Vorgesetzten zu hintertreiben.
    Nur eine Warnung hatte er den Betschiden mitgegeben.
     
    *
     
    Brether Faddon strahlte übers ganze Gesicht. Surfo Mallagan, der mit Anerkennungen gewöhnlich geizig war, hatte ihm ein Lob ausgesprochen. Brethers Leistung war beeindruckend.
    „Also gut", sagte Scoutie, nachdem Brether seinen Bericht beendet hatte, „wir haben uns bisher ziemlich tapfer gehalten. Wie geht's weiter? Untersuchen wir den Rest des Stützpunkts?"
    Surfo zog die Lampe hervor und schnipste sie an. Sie funktionierte. Der Lichtstrahl zeichnete einen hellen Kringel auf die Decke. Er war nicht überrascht. Der energieabsorbierende Effekt war mit den Kugeln verschwunden.
    „Ich nehme an, daß das Beiboot einsatzfähig ist", sagte er, nachdem er die Lampe in den Gürtel zurückgeschoben hatte. „Wir sehen uns hier um, machen ein paar Aufzeichnungen und kehren dann zum Landeplatz zurück. Von dort setzen wir uns mit der SANTONMAR in Verbindung und erfahren, was man weiter von uns erwartet."
    Ihn selbst faszinierte die hufeisenförmige Konsole, deren Funktionen er noch längst nicht alle erkannt hatte. Er suchte sich einen anderen Schaltplatz und begann, die Schaltmöglichkeiten zu inspizieren. Indessen interessierte sich Scoutie für die Aggregate, die sich in langen Reihen quer durch die Halle zogen. Brether war in den dunklen Hintergrund des weiten Raumes eingedrungen und sah sich dort um. Sein Standort wurde durch das ständige Aufblitzen seiner Handlampe markiert.
    Surfo ging behutsam zu Werke. Obwohl er inzwischen wußte, wie die Energiekugeln zu neutralisieren waren, legte er dennoch keinen Wert darauf, die Herstellung der gefährlichen Gebilde durch eine unbedachte Schaltung wieder in Gang zu setzen. Er fand eine Leiste von Schaltknöpfen, die mit fremdartigen, geographisch wirkenden Symbolen beschriftet waren. Einer der Knöpfe zeichnete sich durch seine besondere Größe und eine grelle, ins Auge stechende Farbgebung aus. Surfo drückte ihn nach unten. Im selben Augenblick nahm über ihm ein weiteres Bildgerät die Tätigkeit auf.
    Er hatte sich nicht getäuscht. Das Bild zeigte eine Landkarte. Die Darstellung war fremdartig, die Einzelheiten waren nicht auf Anhieb deutbar. Aber Surfo erkannte deutlich den ausgedehnten Gebirgszug im Norden, den Fluß und die Position des Gebäudes, in dem sie sich befanden. Sie war durch einen rot leuchtenden Punkt markiert. Das Kartenbild enthielt mehrere Details, die nichtnatürliche Gegebenheiten repräsentierten: gerade Linien in verschiedenen Farben, die bunte Punkte miteinander verbanden.
    Der Dschungel war als braungrüne Flächenfärbung dargestellt. Nördlich des Gebäudes machte Surfo einen Geländefleck aus, der mitten in das Braungrün des Waldes eingebettet, jedoch von graubrauner Farbe war. Es mußte sich um ein Gebiet von bedeutender Ausdehnung handeln. Surfo war verwirrt. Weder der Ausblick von der SANTONMAR, noch das Bild, das beim Landeanflug des Beiboots aufgezeichnet worden war, hatte in dieser Gegend etwas anderes als undurchdringlichen Dschungel gezeigt.
    Scoutie hatte den Bildschirm aufleuchten sehen und kam herbei. Inzwischen hatte Surfo begonnen, sich für die bunten Leuchtpunkte zu interessieren. Da einer von ihnen dieses Gebäude bezeichnete, nahm er an, daß die anderen ebenfalls die Position von Bestandteilen der aychartanischen Anlage markierten. Es gab insgesamt fünf.
    Der am weitesten nach Norden vorgeschobene Punkt war am größten und besaß die stärkste Leuchtkraft. Er war außerdem dadurch ausgezeichnet, daß in ihm mehr der bunten, geraden Linien endeten als in den anderen Punkten.
    „Das muß der Kernpunkt der Anlage sein", sagte Scoutie, nachdem Surfo sie darauf aufmerksam gemacht hatte. „Dort müssen wir hin."
    Ihr Eifer amüsierte Surfo. Aber er wurde abgelenkt. Aus dem Hintergrund der Halle drang ein tiefes Summen. Es war so intensiv, daß es den Boden zum Zittern brachte.
    Das Blitzen der Lampe, die Brether bei sich trug, war verschwunden. Aus dem Dunkel schob sich ein schüsselförmiger Umriß. Er schwebte mehrere Meter hoch über dem Boden und hatte einen Durchmesser von wenigstens sechs Metern. Bunte Lichter spielten im gewölbten Metallboden der Schüssel.
    Ein Lichtstrahl stach in die Höhe. Über den Rand der Schüssel schob sich ein Kopf.
    Brether Faddon grinste

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