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1004 - Die Stufen der Erkenntnis

Titel: 1004 - Die Stufen der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herab.
    „Ich habe meinen eigenen Fuhrpark gegründet", rief er über das dröhnende Summen hinweg.
     
    *
     
    Fünf dieser schüsselförmigen Fahrzeuge standen im finsteren Hintergrund der Halle.
    Die Schüsseln waren nicht Völlig gewölbt, sondern hatten unten eine flache Polplatte, auf der sie stabil zu ruhen vermochten. Die Handhabung war einfach zu erlernen. Es gab eine begrenzte Anzahl von Kontrollen, die mit leicht verständlichen Symbolen markiert waren. Surfo brachte eines der Fahrzeuge auf Anhieb in Gang, hob es vom Boden ab und steuerte es in behutsamer Fahrt durch die Halle. Der Antrieb funktionierte ohne Zweifel mit Hilfe künstlicher Schwerefelder. Das dröhnende Summen kam aus einem Gravitron, das im platten Boden der Schüssel untergebracht war.
    „Das heißt", sagte Surfo, nachdem er seinen Probeflug beendet hatte, „daß wir nicht zum Boot zurückzukehren brauchen. Und daß wir uns, wenn es die Lage zuläßt, trennen und die Untersuchung schneller zum Abschluß bringen können. Jeder erhält sein eigenes Fahrzeug."
    „Immer unter der Voraussetzung", hielt ihm Brether entgegen, „daß wir hier irgendwo einen Ausgang finden."
    „Du meinst, sie hätten zuerst die Fahrzeuge hier hergestellt und dann die Halle darum herum gebaut?" Surfos Blick brachte zum Ausdruck, was er von Brethers Einwand hielt, und seine Buhrlo-Narbe zuckte. „Natürlich gibt es Ausgänge. Wahrscheinlich entlang der Wand, vor der die Schüsseln stehen."
    Er behielt recht. Sie fanden ein Tor, das breit genug war, um zwei Schüsseln nebeneinander passieren zu lassen. Surfo fertigte eine rohe Skizze des Kartenbilds an, das noch immer auf dem Bildschirm leuchtete. Er zeichnete sie auf die Rückseite der Notiz, die er von Glas, dem Ai, erhalten hatte. Bevor sie aufbrachen, aktivierte er den kleinen Empfänger, den er am Gürtel trug, und vergewisserte sich, daß auch der Peilzeichengeber am Standort des Beiboots inzwischen seine Tätigkeit aufgenommen hatte. Er empfing die Impulse klar und deutlich. Es würde ihnen nicht schwerfallen, zu ihrem Fahrzeug zurückzufinden, wenn ihr Auftrag abgeschlossen war.
    Surfo steuerte seine Schüssel als erster durch das offene Tor. Scoutie folgte ihm, und Brether machte den Abschluß. Surfo schlug einen nordöstlichen Kurs ein. In dieser Richtung lag der Komplex, in dem er das Kernstück der Anlage vermutete. Die Lichtung fiel hinter ihnen zurück. Als Surfo sich umwandte, sah er, daß das Tor in der östlichen Hallenwand sich wieder geschlossen hatte.
    Die Schüsseln gehorchten dem Steuer mit großer Feinfühligkeit. Surfo setzte eine Flughöhe von achtzig Metern an. Das war hoch genug, um auch den höchsten Wipfeln des Dschungels auszuweichen, und ließ dennoch für den Fall einer Gefahr die Möglichkeit offen, blitzschnell im Dickicht des Waldes zu verschwinden. Surfo rechnete vorerst nicht mit nennenswerten Schwierigkeiten. Sie hatten die äußere Verteidigungslinie der Anlage durchbrochen und lahmgelegt. Zusätzliche Aktionen der Verteidiger waren erst in unmittelbarer Nähe des Ziels zu erwarten.
    Das Geräusch der Gravitrone war im Freien weitaus weniger durchdringend als in der Halle. Die drei Betschiden, die sich in dicht geschlossener Formation bewegten, konnten sich untereinander durch Zurufe verständigen, solange sich ihre Fluggeschwindigkeit in Grenzen hielt. Außerdem besaßen sie miniaturisierte Radiogeräte, die jetzt wieder einwandfrei funktionierten und die Kommunikation über größere Entfernung ermöglichten.
    Surfo Mallagan hielt nach dem Geländeabschnitt Ausschau, der auf der Karte in der Halle als graubrauner Fleck eingetragen war. Aber so weit das Auge reichte, breitete sich nur grüner Dschungel unter und vor ihm aus. Die einzige Abwechslung in der Eintönigkeit des tropischen Waldes bot der Flußlauf, der inzwischen schmaler geworden war und sich in zahlreichen Windungen durch die Landschaft schlängelte. Kurze Zeit später tauchten aus dem Dunst im Norden die Umrisse der Bergkette auf. Einer der Gipfel zeichnete sich vor den anderen durch besondere Höhe und eine geometrisch exakte Kegelform aus. Schnee bedeckte die Spitze des Konus. Surfo verglich die Lage des Gipfels mit der Nordostrichtung, die sein Kompaß anzeigte, und kam zu dem Schluß, daß das Ziel am Fuß des Berges liegen müsse.
    Eine ruckartige Bewegung seines Fahrzeugs brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er fiel vornüber und klammerte sich an den Rand der Schüssel. Dünne Wolkenfetzen waren

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