1009 - Agenten auf Mardi-Gras
zu konditionieren."
„Daran habe ich nie gezweifelt", sagte Rhodan.
Sie verließen die Halle durch die Tür und kamen auf einen von schmalen Oberlichtern erhellten Gang hinaus.
„Trotzdem", fuhr Rhodan fort, „hätte ich gerne gewußt, warum du uns hierher gefolgt bist."
„Ich wollte schon drüben im Kontor euren Wagen stoppen", sagte Mimi, „aber ihr hättet mich fast umgefahren. Mir verschlug es vor Schreck die Sprache. Ich muß dir eine wichtige Mitteilung machen, Perry Rhodan."
Die Dirto erzählte von der Abmachung, die Robert Aerts mit John Nack getroffen hatte.
„Was hattest du für einen Eindruck, Mimi?" erkundigte sich Rhodan. „Meinte es Aerts ernst?"
„Schon möglich, Giftgelb ist jede Gemeinheit zuzutrauen, wenn es ihm einen Vorteil bringt", sagte sie. „Aber er wird sich noch wundern, wenn er herausfindet, daß Lausdick ganz andere Pläne hat. Ich bin jetzt ziemlich sicher, daß Lausdick ein Agent ist. Er hat sich verraten, als er - wenn auch nur zum Schein - auf Giftgelbs Forderungen eingegangen ist."
„Was für ein Agent?" erkundigte sich Sassoon.
„Nicht so wichtig", sagte Rhodan, dem nichts daran lag, den Kreis derjenigen zu erweitern, die über Seth-Apophis informiert waren. „Mich interessiert etwas ganz anderes.
Mimi, du hast vorhin gesagt, daß du das Handelskontor so gut kennst wie die Positronik selbst. Stimmt das?"
„Die Positronik hat mich informiert, weil sie dachte, mich für Sabotageakte einsetzen zu können", antwortete Mimi. „Lausdick glaubt das immer noch, darum vertraut er mir."
„Dann kennst du vielleicht innerhalb des Kontors ein Versteck, in das man sich zurückziehen könnte, um vor der Positronik sicher zu sein?" fragte Rhodan und sah die Dirto erwartungsvoll an.
„Ich weiß, worauf du hinauswillst", sagte Mimi. „Du möchtest erfahren, wo sich das Forschungsteam unter Jost Governor versteckt hält."
„Ja", gestand Rhodan. „Gibt es ein solches Versteck vielleicht in oder im Bereich dieser Lagerhalle? Das wäre doch ein Grund für die Positronik, für die Vernichtung dieses Gebäudes zu sorgen."
„Nein, das erscheint mir als zu weit hergeholt", meinte Mimi nachdenklich. „Aber laß mich mal überlegen."
Rhodan wartete gespannt auf ihre Antwort. Aber er wurde enttäuscht.
„Nein", sagte Mimi bestimmt. „Hier gibt es kein Versteck, in dem man vor der Positronik sicher wäre."
„Bist du sicher?" sagte Rhodan enttäuscht. „Und kennst du auch keinen anderen Ort im Kontor?"
„Es gibt viele Verstecke. Aber wenn ich sie kenne, dann kennt sie auch Albert. Doch ..."
Mimi verstummte plötzlich, und sie zauberte ein buntes Farbenmuster auf ihr Gesicht.
„Was ist?" drängte Rhodan. „Hast du eine Idee?"
„Mir ist da eben etwas eingefallen ... Es ist nur ein Fragment einer Information, die Albert mir gegeben hat. Die Positronik hat gewiß nicht die Phantasie, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen - noch dazu, wo sie gestört ist."
„Mach es nicht so spannend", sagte Sassoon ungeduldig.
„Ich will noch nichts verraten, weil Albert durch Zufall mithören könnte", sagte Mimi. „Aber kommt mit mir. Dort könnte das Versteck liegen! Wenn irgendwo im Kontor, dann nirgends anders als dort. Wir müssen zum Hauptkontor zurück."
4.
Der Aufstand der Kampfroboter war niedergeschlagen worden.
„Das Ganze war eine Farce", berichtete Mercell. „Wir brauchten nur energetische Sperren zu errichten und die robotischen Veteranen darin einzufangen. Dann ließen wir eine Magnetfalle zuschnappen. - Es ging ganz unblutig vor sich."
„Wo ist Narom Kensaler?" erkundigte sich Sassoon.
„Ja, wo ist er?" wunderte sich Mercell. Er stellte Erkundigungen an.
Inzwischen organisierte Sassoon einen Schweber, mit dem sie die Strecke bis zum Hauptkontor zurücklegen konnten. Sassoon vergewisserte sich, daß das Gerät ausschließlich von Hand zu steuern war und nicht von der Positronik übernommen werden konnte.
Mercell tauchte wieder auf.
„Narom hat sich nicht gemeldet", berichtete er. „Aber seine Verlobte glaubt zu wissen, daß er den Hauptsektor des Kontors aufgesucht hat. Ist das nicht seltsam?"
„Nicht, wenn er mit der Sabotage an der Positronik zu tun hat", stellte Rhodan fest.
„Wir haben das gleiche Ziel."
„Das ist riskant", sagte Mercell. „Ich habe über Sprechfunk erfahren, daß dort die Hölle los sein soll. Der endgültige Zusammenbruch des Computersystems scheint bevorzustehen. Ein Sektor nach dem anderen muß geräumt
Weitere Kostenlose Bücher