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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erde«, flüsterte der Junge.
    Carol fühlte sich überfordert. Mit einer derartigen Wendung hätte sie nie im Leben gerechnet, aber sie wollte auch nicht, daß der Urlaub zu einem Alptraum wurde. Wenn es in dieser Gegend etwas gab, das sich nicht erklären ließ, dann war es wirklich nicht ihre Aufgabe, hier eine Lösung zu finden. Darum sollten sich andere kümmern. Sie dachte auch nicht an die Miete, die sie schon bezahlt hatte, sondern hatte einen Entschluß gefaßt. Beide Hände legte sie auf die Schultern ihres Sohnes und fragte Brian dann: »Wie ist es, mein Junge? Sollen wir noch bleiben, oder möchtest du weg?«
    »Weg…?«
    »Ja, Brian. Wir brechen den, Urlaub einfach ab. Das wäre doch was - oder nicht?«
    Er schaute zu Boden. »Nein«, murmelte er dann nach einer Weile. »Warum sollen wir das denn?«
    »Das frage ich dich, Junge.«
    »Hier ist es doch toll.«
    »Das ist auch wahr. Aber wenn jemand hier herumschleicht, vor dem du Angst hast, dann…«
    »Das war auch nur jetzt.«
    »Ich weiß, Brian. Aber diese Gestalt könnte doch zurückkehren. Oder siehst du das anders?«
    »Das weiß ich nicht. Ich kann mich ja verstecken.«
    »Nein, das nicht, mein Junge. Vergiß nicht, daß wir hier Urlaub machen. Ich kenne da eine bessere Lösung.«
    »Welche denn?«
    »Du gehst einfach nicht mehr zurück in den Wald. Wir werden hier im Haus bleiben, und wenn du an die frische Luft möchtest, dann lauf zum See. Du kannst am Strand spielen und mit dem Boot fahren. Dort gibt es keine Erdmonster.«
    Der Junge überlegte. »Ja«, gab er nach einer Weile zu. »Das können wir ja so versuchen.«
    »Wunderbar, Brian. Da du schon geduscht bist, kannst du dich jetzt anziehen. Soll ich dir deinen Jogginganzug holen, oder kommst du mit in das Schlafzimmer?«
    »Nein, Mum, hol du ihn.«
    »Okay.«
    »Oder warte, ich gehe doch mit.« Er war noch immer durcheinander, daß er sich nicht sofort entscheiden konnte.
    Sie lächelte ihn an und strich über sein Haar. »Alles wird gut werden, Brian«, sagte sie.
    »Meinst du?«
    »Bestimmt.«
    Gemeinsam betraten sie den kleineren Schlafraum, in dem Carol nicht lange blieb. Sie ging, nachdem sie ihrem Sohn frische Unterwäsche und den Jogginganzug zurechtgelegt hatte.
    Wieder zurück im eigentlichen Wohnraum, mußte sich die Frau erst einmal setzen. Tief atmete sie durch. Auf den Armen malte sich die leichte Gänsehaut ab.
    Was Brian ihr da erzählt hatte, war schlimm gewesen. Zwar unglaublich, aber schlimm. Und sie fragte sich, ob sich ihr Sohn das nur eingebildet hatte.
    Nein, eigentlich nicht, denn als sie beide im Wald gewesen waren, hatte sie es ebenfalls gerochen.
    Rauch aus der Erde.
    Widerlich stinkend, und sie schüttelte sich. Draußen schien die Sonne, nur kam ihr der helle Ball nicht mehr so strahlend vor. Er war dunkler geworden, ein Schatten schien über ihm zu liegen.
    Ein böses Omen?
    Inzwischen rechnete sie damit. Die Urlaubsidylle hatte einen tiefen Riß erlitten.
    In Carols Umgebung war es still geworden. Auch von draußen hörte sie keinen Laut. So konnte sich die Frau ganz auf sich selbst konzentrieren und auf ihre unmittelbare Umwelt.
    Und mit ihr war etwas geschehen.
    Da passierte was.
    Etwas war da.
    Der Rauch!
    Dieser scharfe Gestank aus den Tiefen der Erde. Jetzt nicht nur im Wald, sondern auch hier, wo die Häuser standen.
    War der gesamte Boden verseucht?
    Carol Simmons fand keine Antwort. Der Druck in ihrem Körper nahm zu. Unsichtbare Hände hielten ihr Herz umklammert und preßten es zusammen. Der Schweiß drang aus vielen Poren und hinterließ auf ihrem Gesicht eine Fettschicht.
    Da war noch etwas gewesen, außer dem Gestank. Unter den Füßen, unter dem normalen Boden, hatte es angefangen. Mit Vibrationen…
    Nicht schlimm, nicht hart, aber durchaus vorhanden. Wie Vorboten eines Erdbebens!
    ***
    Ich fuhr durch eine idyllische Landschaft, aber die traumatischen Szenen und Bilder der jüngsten Vergangenheit wollten einfach nicht weichen. Sie legten sich wie eine zweite Realität über die erste, die normale, obgleich sie nur Erinnerungen waren.
    Schottland - Lauder - ein Friedhof - eine Leichenhalle - dann die Beerdigung meiner Eltern.
    Ich hatte den Schock noch nicht überwunden. Auch hier nicht in den Staaten, wo ich Urlaub machen wollte. Zu den alten Erinnerungen hatten sich die neuen Probleme gesellt. Ich war wieder in etwas hineingerutscht, und der Fluch der Sinclairs setzte sich auf eine andere Art und Weise fort.
    Jahrelang hatte ich gegen die

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