Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schwingen oder nachzittern.
    Neben der Glotze blieb ich stehen. Volle Konzentration.
    Vibrierte der Untergrund nun, oder vibrierte er nicht?
    Ich hatte es noch nicht herausgefunden, nicht genau, ging deshalb einen Schritt zur Seite, um den bunten Indianerteppich zu verlassen.
    Jetzt stand ich mit beiden Füßen auf dem Holzboden.
    Genau hier spürte ich es stärker.
    Ja, unter meinen Füßen spielte sich etwas ab. Da bewegte sich in der Tiefe eine Kraft oder Macht, die auch Wellen aussandte, die durch die Bohlen nicht gestoppt werden konnten, und an meinen Füßen das Zittern verursachten.
    Ich hatte die Ursache festgestellt, aber ich fühlte mich in keinem Fall beruhigter. Natürlich kam mir der Gedanke an ein Erdbeben, das noch weit entfernt war und nur seine ersten Ausläufer schickte.
    Aber an diese natürliche Erklärung wollte ich einfach nicht glauben. Außerdem war diese Gegend kein Erdbebengebiet.
    Es mußte eine andere Ursache haben.
    Vor meinem geistigen Auge erschien wieder die Gestalt des Verbrannten. Ich fand keine normale Verbindung zwischen ihrem Erscheinen und diesem Vorgang hier, aber so ganz wollte ich meine eigene Theorie auch nicht kappen.
    Irgendwo mußte es einen Anfangspunkt geben, einen Grund, um Typen wie diesen verfluchten Zombie entstehen zu lassen. Wenn ich weiter dachte, stellte sich die Frage, ob die Vibrationen nur auf mein Haus beschränkt blieben.
    Vorstellen konnte ich es mir nicht. Es war besser, wenn ich mit jemandem darüber redete, und so führte mich mein Weg aus dem Haus und nach links hin, wo Carol Simmons mit ihrem Sohn wohnte.
    Gesehen wurde ich nicht, als ich hinging, denn auf den anderen Terrassen hielten sich keine Feriengäste auf. Zu stark lockte das Ufer, die Boote, eine Fahrt damit, ein Sonnenbad oder…
    Noch immer hingen die Rollos vor den Fenstern. Meine Hoffnung sank, aber ich versuchte es trotzdem und klingelte. Das Holz war nicht so dick, als daß es alle Geräusche geschluckt hätte. Ich hörte schon leichte Schritte und bekam auch mit, wie jemand an dem Rollo arbeitete.
    Ich hob die Hand zum Gruß, lächelte auch und sah den Ausschnitt des Gesichts wieder verschwinden. Wenig später stand Carol Simmons vor mir, die einen hochroten Kopf bekommen hatte.
    »Hi, Mrs. Simmons. Entschuldigen Sie, wenn ich Sie störe, aber ich muß mich…«
    »Nein, nein, Sie stören überhaupt nicht, Mr. Sinclair. Ich bin ja froh, daß Sie hier sind.«
    »O - danke.«
    »Kommen Sie doch rein!«
    Ich betrat die Blockhütte - und stoppte für einen Moment, denn ich hatte den gleichen Geruch wahrgenommen wie in meinem Haus. Nur das Vibrieren blieb noch aus.
    Ich hielt mich allerdings mit einem Kommentar zurück und folgte der einladenden Handbewegung der Mieterin, die mir auch einen Platz anbot, den ich gern einnahm.
    »Möchten Sie etwas trinken, Mr. Sinclair?«
    »Nein, danke, das habe ich schon.«
    »Gut.« Carol Simmons wußte nicht, was sie sagen sollte und hob etwas verlegen die Schultern.
    »Möchten Sie etwas essen? Ich könnte eine Pizza aufbacken oder…«
    »Nein, danke, lassen Sie die mal lieber für Ihren Sohn, Carol. Ich darf doch Carol sagen?«
    »Natürlich, John.«
    »Gut.« Ich schaute mich um und nahm dabei wahr, daß auch Carol sich setzte. »Wo steckt denn Ihr Sohn?«
    Sie lächelte etwas verlegen, als wäre es ihr peinlich, darüber zu sprechen. »Sie werden es nicht glauben, John, aber Brian hat sich tatsächlich hingelegt.«
    »Das ist aber selten«, sagte ich und wunderte mich. »Fühlt er sich nicht wohl? Ist er krank?«
    »Nein, das nicht.« Sie hob die Schultern und war etwas verlegen. »Manchmal hat er eben halt seine Launen. Ich kann daran leider auch nichts ändern, John.«
    Da mochte Carol Simmons wohl recht haben, aber ich nahm es ihr nicht ab. Sie machte auf mich auch keinen gelösten, dem Urlaub entsprechenden Eindruck. Sie wirkte bedrückt, war blaß und kam mir ängstlich vor. Irgend etwas mußte ihr widerfahren sein. Es konnte auch mit dem Geruch zusammenhängen.
    Genau darauf kam ich zu sprechen. »Es ist schon komisch, Carol, aber bei Ihnen riecht es ebenfalls so verbrannt. Genau wie in meiner Blockhütte.«
    »Ach ja?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt. Können Sie sich vielleicht den Grund dafür denken?«
    Carol Simmons schaute mich an, und ich hielt ihrem Blick stand. Ihr Gesicht wurde zu einem Spiegelbild ihrer Seele, ihrer Gefühle. Sie fing an zu zittern, dann wurden die Augen feucht, und plötzlich fing sie an zu weinen.
    Es brach

Weitere Kostenlose Bücher