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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorbeischleichende Gestalt gesehen, die ebenfalls verbrannt gerochen hatte. Also gab es sie, und sie konnten durchaus aus diesem Wald hier gekommen sein. Vielleicht aus der Mulde oder aus einer Tiefe unter ihr. Da wäre es schon von Vorteil gewesen, wenn ich angefangen hätte zu graben, doch dazu fehlte mir das Werkzeug.
    Was war hier passiert?
    Die Asche hatte in der Mulde eine glatte Fläche gebildet, die den Schuhen kaum Reibung entgegensetzte.
    Ich blieb noch einmal stehen und wühlte die Asche mit dem rechten Fuß auf, weil ich wissen wollte, wie der eigentliche Untergrund aussah. Normal. Ein völlig normaler Waldboden, bei dem wirklich nichts aus der Rolle fiel.
    Damit kam ich nicht zurecht. Aber ich ging trotzdem nicht weg, denn ein letzter Test mußte sein.
    Ich wollte mein Kreuz durch die Asche hier ziehen, um eine Reaktion zu provozieren. Es tat sich nichts. Keine Erwärmung. Die Furche in der Asche blieb ohne Folgen.
    Damit kam ich nicht zurecht. Aber ich wollte den Ort nicht vergessen und später noch einmal zurückkehren.
    Auf demselben Weg, wie ich die Mulde betreten hatte, verließ ich sie auch wieder. Es klappte recht gut, ich rutschte auch nicht ab, aber ich warf noch einen Blick zurück, als ich den Rand erreicht hatte.
    Und jetzt bewegte sich die Asche!
    Kein Lüftchen regte sich in der Mulde. Und das Wetter würde sich in den nächsten Stunden nicht ändern.
    Trotzdem war die Asche in Bewegung geraten. Wie das geschah, konnte ich mir nicht erklären, aber in der Mulde sah es beinahe so aus wie auf der Wasserfläche des Sees, wenn dort der Wind die kräuselnden Wellen schuf und mit ihnen spielte.
    Die Asche hier unten rollte sich auf. Aus ihr entstanden lange Stäbe oder übergroße Zigarren, die sich allesamt in eine Richtung bewegten und einen Teil des Bodens freigaben.
    Ich blieb gebannt stehen. Es war etwas geschehen, das sah ich, und ich rechnete damit, daß mich diese Bewegungen zu einem Ziel führten.
    Zugleich entstand wieder das Zittern im Boden. Es erwischte meine Sohlen, krabbelte an den Füßen bis in die Beine hoch, aber es war kein Rumoren zu vernehmen.
    Die Asche tanzte weiter. Sie rollte jetzt auf ein Ziel zu, das innerhalb der Mulde lag. Es kam mir vor wie ein tief im Boden verstecktes Maul, das in den letzten Sekunden weit aufgerissen war, denn in diese trichterartige Öffnung hinein glitt die dunkle Asche in einem sich rasend drehenden Wirbel.
    Ich konnte nur staunen und zusehen, wie der Boden diese ungewöhnliche Asche schluckte.
    Und dann war es vorbei!
    Nichts bewegte sich mehr. Was von der Asche noch zurückgeblieben war, das hatte sich wieder auf dem Boden verteilt. Eine Veränderung hatte es offensichtlich nicht gegeben.
    Aber ich wußte es besser, nur kam ich damit nicht zurecht. Es waren Erdkräfte gewesen, die diese Asche geholt hatten. Sicherlich nicht ohne Grund. Sie mußten etwas mit diesen Resten vorhaben oder tun zu haben, wie auch immer.
    Noch einmal setzte ich das Kreuz ein.
    Keine Reaktion.
    Hier gab es andere Kräfte, die mitgemischt hatten. Vielleicht sogar uralte, die Jahrhunderte und Jahrtausende darauf gewartet hatten, endlich befreit zu werden. Alte Indianerflüche, uralte Magie und Zauberei. So etwas hatte ich schon erlebt, und ich hätte jetzt gern meinen indianischen Freund und Helfer Chato zur Seite gehabt.
    Zweierlei Dinge standen für mich fest. Erstens konnte ich hier kaum etwas erreichen, und zweitens mußte dieser Ort im Wald früher einmal ein Ritualplatz gewesen sein.
    Für wen? Wer konnte mir darüber Auskunft geben? Und was war mit der verschwundenen Asche geschehen? Entstand daraus etwas Neues, etwas Schreckliches, wie es die von Brian entdeckte Gestalt erklärt hatte?
    Gedankenverloren hielt ich mich noch immer am Rand der Mulde auf. Das konnte alles stimmen, aber es mußte auch eine Öffnung oder ein Loch geben, aus dem die Gestalten dann an die Oberfläche kamen. Oder kehrten sie auf demselben Weg zurück?
    Ich dachte nicht mehr lange darüber nach, denn in meine Nase strömte jetzt wieder der Brandgeruch. Auf der Stelle drehte ich mich um. Im ersten Moment sah ich nichts. Das aber änderte sich schnell, als ich zwischen den Bäumen, aber auch leider weiter entfernt, eine Bewegung wahrnahm.
    Zuerst dachte ich an einen Menschen, was aber nicht stimmen konnte, denn ich hörte nicht das geringste Geräusch. Wer oder was sich dort bewegte, schaffte es tatsächlich, lautlos zu sein.
    Rauch? Nebel? Asche…
    Ich blieb nicht mehr an der Mulde. So

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