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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mit den nächsten Worten log ich. »Aber ich habe keine Gestalt gesehen, so wie Brian.«
    Carol senkte den Kopf. »Ich leider auch nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Ich habe da nur etwas gespürt. Gewisse Dinge, die nicht in Ordnung sind, die ich aber auch nicht erklären kann. Ich habe sie nur gefühlt, wie auch Brian.«
    »Stimmt.«
    »Und was wollen Sie jetzt unternehmen?«
    Eine gute Frage, die ich nicht beantworten konnte, und deshalb wechselte ich das Thema. »Wie geht es denn Ihrem Sohn?«
    »Das weißt ich nicht«, flüsterte sie. »Er hat sich noch immer in sein Zimmer zurückgezogen.«
    »Warum?«
    »Er will schlafen.«
    Ich lächelte. »Das ist gut, Carol.«
    »Für Sie vielleicht, John, aber für mich ist es schon ungewöhnlich. Ich komme mit dem Verhalten nicht zurecht. Ich habe auch mit ihm gesprochen, aber er wollte mir keine Antwort geben. Der Anblick dieser Gestalt muß ihn geschockt haben.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Sie glauben auch daran?«
    Ich gestattete mir ein Lächeln. »Haben Sie denn daran gezweifelt, Carol?«
    »Das weiß ich nicht. Kann man denn an so etwas überhaupt glauben?«
    »Wenn man es mit den eigenen Augen sieht, schon«, erwiderte ich und stand auf.
    »Wollen Sie jetzt nach drüben, John?« Die Frage hatte sie schon ängstlich gestellt.
    »Nein, nicht sofort. Wenn Sie gestatten, möchte ich mal nach Ihrem Sohn schauen.«
    »Bitte, das können Sie haben.«
    Ich ließ Carol Simmons den Vortritt. Schließlich war es ihr Haus, das wir betraten.
    Sie blieb an der Schlafzimmertür stehen und klopfte. Der Brandgeruch war nicht verschwunden. Ich hätte gern auch in den anderen Blockhäusern geforscht, ob er sich dort auch gehalten hatte. Wahrscheinlich schon, nur hatte sich bisher niemand beschwert.
    Brian meldete sich auch nach dem Klopfen nicht, und so öffnete die Frau leise die Tür und betrat den Raum.
    Der Junge lag im Bett.
    Nicht auf dem Rücken, sondern auf der linken Seite, der Tür zugewandt. Er hielt die Augen geschlossen, aber ich wußte nicht, ob er wirklich schlief.
    Auf Zehenspitzen bewegte sich Carol auf das Bett zu. »Brian?« flüsterte sie.
    Der Junge gab eine Antwort. Die allerdings bestand nur aus einem unwilligen Brummen.
    »Du schläfst nicht?«
    »Ich bin müde, Mum«, erwiderte er, ohne dabei die Augen zu öffnen. »Laß mich doch.«
    »Bist du krank, Brian.«
    »Nein, nur müde.«
    »Ist noch etwas passiert?«
    Im Liegen schüttelte er den Kopf.
    »Du hast also keinen mehr gesehen, der in deiner Nähe vorbeigeschlichen ist?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    Ich hielt mich zurück und war an der Tür stehengeblieben. Ich wollte Brian nicht durch meine für ihn fremde Stimme und durch Bemerkungen erschrecken. Was er seiner Mutter mitgeteilt hatte, mußte reichen. Auch im Zimmer war es nicht zu einer Veränderung gekommen. Hier sah alles aus wie gehabt. Nur der Brandgeruch war geblieben. Er schien ununterbrochen aus dem Fußboden zu strömen.
    Carol warf mir einen fragenden Blick zu und sah mein für sie beruhigendes Nicken. Sie beugte sich zu ihrem Sohn hinab und gab ihm einen Kuß auf die Wange. Dann kam sie zu mir zurück in den Wohnraum, wo ich auf sie wartete.
    »Plötzlich ist mir kalt«, sagte sie.
    »Das kann ich verstehen.«
    »Aber draußen ist es warm.«
    »Es kann eine innere Kälte sein«, sagte ich. »Was hier passiert ist, das ist nicht normal.«
    Sie ging lachend vor mir. »Da sagen Sie etwas John. Nur frage ich Sie, was denn passiert ist. Können Sie denn die Antwort darauf geben? Oder müssen Sie auch passen?«
    »Passen heißt für mich aufgeben. Das genau möchte ich nicht.«
    Carol drehte sich wieder herum. »Sie möchten also am Ball bleiben, nicht wahr?«
    »Das hatte ich vor.«
    »An welchem Ball wollen Sie bleiben?«
    »Ich kann es noch nicht sagen. Aber ich werde es herausfinden, Carol, das steht fest.«
    »Und wie wollen Sie das bewerkstelligen?«
    »Ich werde jetzt zurück in meine Blockhütte gehen und jemanden anrufen. Es kann sein, daß diese Person mehr über gewisse Dinge weiß. Das hoffe ich zumindest. Bis gleich, Carol.«
    Daß sie mir nachschaute, als ich die Hütte verließ, sah ich in der Scheibe, denn darin spiegelte sich ihre Gestalt.
    Es gab nur einen Menschen, den ich anrufen und die entsprechenden Fragen stellen konnte. Zwar hatte mir Sheriff Petan versprochen, mich zu besuchen, aber so lange wollte ich auf keinen Fall warten, sondern die Dinge vorantreiben. Ich wußte nicht, wie sie sich noch entwickelten.

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