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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich weiß es. Und es liegt noch nicht lange zurück. Es hat großes Aufsehen gegeben, als es passierte.« Seine Worte hatte er gequält ausgesprochen, wie jemand, der an bestimmte Dinge nicht gern erinnert werden will. »Bis zu Ihnen nach England ist es nicht gedrungen, aber hier gab es schon Ärger.«
    »Nennen Sie mir den Grund!«
    »Es ging um einen kollektiven Selbstmord.«
    »Aha.«
    Er sprach weiter. »Mehrere Männer haben sich in diesem Wald selbst verbrannt.«
    Jetzt führte ich die Ausführungen fort. »An einer bestimmten Stelle, nehme ich an.«
    »Ja, Sie selbst haben von einem Ritualplatz gesprochen, Sinclair. Da ist es passiert. Ein teuflischer öder dämonischer Ort. Ein Hort schlimmer Gestalten. Zumindest ist das vor langer Zeit so gewesen. Mehr kann ich Ihnen dazu auch nicht sagen.«
    »Vor langer Zeit«, nahm ich den Faden wieder auf. »Denken Sie da in Jahrhunderten?«
    »Klar. Diese Leute, die sich da umgebracht haben, waren Spinner. Sie waren wahnsinnig.«
    »Und haben sich verbrannt?«
    »Das sagte ich Ihnen ja.«
    »Haben Sie nichts über die Gründe in Erfahrung bringen können, Sheriff?«
    »Nicht direkt, Sinclair. Es klang alles zu schwammig und war für einen normalen Menschen nicht nachvollziehbar. Irgendwo wurde auch ein schriftliches Erbe gefunden. Da haben sie auch ihre Motive niedergeschrieben.«
    »Könnte ich dieses Dokument sehen?«
    »Nein, zumindest nicht sofort. Ich müßte es suchen…«
    »Das ist schlecht. Wissen Sie denn noch, was in dem Dokument stand?«
    Er fing an zu lachen. »Ja, ungefähr. Diese Typen waren überzeugt, daß eine große Katastrophe bevorstand. Sie fühlten sich allerdings als besondere Menschen, die durch Selbstmord dem Inferno entgehen konnten. Auch eine Art von Logik.«
    »Nein, das ist keine, Sheriff. Ich kenne mich ein wenig aus. Mit dem Umbringen allein ist es nicht getan. Da steckt zumeist noch mehr dahinter.«
    Petan stöhnte auf. »Sie können einem auch jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.«
    »Das ist mein Job.«
    »Klar, der meine auch. Diese Selbstmordkandidaten wollten sich ja nicht ganz verabschieden. Die hatten noch etwas vor. Oder die Zukunft sollte ihnen was bringen. So genau bin ich damit auch nicht zurechtgekommen, wenn ich ehrlich bin. Ich weiß nur, daß sie nach ihrem Tod zurückkehren wollten.«
    »Oh. Und als was?«
    Ich hörte ein Kichern. »Halten Sie mich für verrückt, Sinclair. Aber in diesem Testament stand, daß sie als Engel wieder erscheinen würden. Daran haben sie tatsächlich geglaubt.« Er räusperte sich.
    »Zunächst brachten sie sich um, dann kehrten sie als Engel zurück. So jedenfalls haben sie es hinterlassen, und sie müssen auch daran geglaubt haben.«
    »Das stimmt«, gab ich zu und stellte dem Sheriff eine weitere Frage. »Haben Sie auch daran geglaubt?«
    »Nein.«
    Ich hatte genau hingehört und bemerkt, daß dieses Nein nicht eben überzeugend geklungen hatte.
    »Ich weiß, daß Sie zweifeln, Mr. Petan, und ich weiß auch, daß Sie jetzt daran glauben, daß zumindest einer von diesen Typen zurückgekehrt ist. Er hat es sogar geschafft und den Supermarkt besucht.«
    »Das war kein Engel!« stöhnte der Sheriff.
    »Bestimmt nicht«, gab ich lachend zu. »Der war alles andere als ein Engel. Aber wir sollten uns davon befreien, daß Engel immer aussehen wie Engel. Es sind nicht unbedingt die hellen Lichtgeschöpfe mit Flügeln auf dem Rücken. Nein, es gibt andere. Todesengel, böse Engel, Schattenengel oder auch Feuerengel, wie sie auch alle heißen mögen. Ist Ihnen jetzt klar, worauf ich hinaus will?«
    »Inzwischen schon«, gab er zu. »Aber ich kann es mir nicht erklären und will es deshalb auch nicht akzeptieren. Ich komme mit diesen Engeln nicht zurecht. Ich stehe dieser ganzen Scheiße sowieso skeptisch gegenüber, aber ich muß sie wohl akzeptieren.«
    »Das müssen Sie.«
    »Und was ist mit Ihnen, Sinclair? Wissen Sie inzwischen mehr darüber?«
    »Noch zuwenig.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Was ich Ihnen schon sagte, Sheriff, ich weiß einfach zuwenig, obwohl ich mich in diesem Wald und auch direkt an dem ehemaligen Ritualplatz umgeschaut habe.«
    »Ho«, sagte er. »Das haben Sie getan? Dann sind Sie schon verdammt weit gekommen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Haben Sie denn dort etwas entdeckt, was uns weiterbringen könnte?«
    »Ob es so kommen wird, weiß ich nicht, aber es ist etwas in Bewegung geraten.« Da Sheriff Petan mir gegenüber offen gewesen war, war ich es auch. Der Mann erfuhr, was

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