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101 - Das Narbengesicht

101 - Das Narbengesicht

Titel: 101 - Das Narbengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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unterhalten hat. Die Kerle machen gemeinsame Sache mit dem Schwarzen Samurai."
    Yoshi beschrieb dem Behaarten den Freak, den sie am letzten Nachmittag im Museum beobachtet hatten. Es entging ihm und den anderen dabei nicht, daß der Freak immer unruhiger wurde.
    „Dieser Mann", sagte Yoshi und deutete auf den Dänen, „sah heute nachmittag, daß sich der Narbige mit dem Schwarzen Samurai getroffen hat. Willst du etwa immer noch abstreiten, daß ihr mit dem Samurai zusammenarbeitet?"
    Der Behaarte senkte den Kopf. Yoshis Worte hatten ihn verwirrt.
    Ich beobachtete den Freak scharf. Lange würde er nicht mehr standhalten. Die Schulterwunde schmerzte, und er brauchte dringend einen Arzt.
    „Was hast du denn noch zu verlieren?" sagte ich. „Du hilfst dir und uns, wenn du jetzt mit der Wahrheit herausrückst."
    „Uns wurde prophezeit", begann der Freak stockend, daß der Schwarze Samurai das Tomokirimaru rauben würde. Um das zu verhindern, beobachtete unser Meister zusammen mit vier anderen letzte Nacht das Museum. Doch der Schwarze Samurai war schneller. Er tötete die vier, während unser Meister im letzten Augenblick entwischen konnte. Ich begreife nicht, wie dieser Mann behaupten kann, er habe Jesse zusammen mit dem Schwarzen Samurai gesehen. Jesse würde uns niemals betrügen."
    „Jesse heißt euer Anführer also", meinte ich nachdenklich. „Man sollte sich diesen Burschen vorknöpfen. Mit seiner Hilfe werden wir den Samurai unschädlich machen."
    „Wo habt ihr euer Versteck?" fragte Yoshi.
    Bevor der Behaarte etwas antworten konnte, splitterten Glasscheiben. Ein kantiger Gegenstand polterte auf den Boden.
    „Das kommt aus dem Saal der Samurais!" rief ich erschrocken. „Während wir den Burschen ausgequetscht haben, sind die anderen dort eingedrungen. Sie haben sich das Schwert geholt!"
    Abi riß die Lanze aus dem Boden und stürmte aus dem Raum. Coco und Yoshi folgten ihm.
    Ich warf dem Beharrten einen kurzen Blick zu und sagte: „Keine faulen Tricks! Wenn du deinen Freunden zu Hilfe kommst, schicke ich dich eigenhändig zur Hölle."
    Aus dem Saal, in dem das Tomokirimaru aufbewahrt wurde, drang Kampflärm. Abi wütete wie ein Berserker unter den Freaks. Die grotesken Gestalten rannten nach allen Richtungen davon. Einer wand sich wie eine Schlange unter den Schaukästen hindurch. Seine Haut war lederartig und gelblich gefärbt. Er besaß nur Stummelarme, und mit diesen hielt er das Tomokirimaru fest.
    Ich sah, daß wir es mit acht Kreaturen zu tun hatten. Wir waren nur zu viert. Wenn der Schwarze Samurai entgegen der Aussage des Behaarten doch im Museum war, hatten wir kaum eine Chance. Ich verstellte dem Schlangenmenschen den Weg. Er bäumte sich vor mir auf und suchte einen anderen Fluchtweg. Als ich nach dem Schwert griff, schnellte er blitzschnell hoch und schleuderte die kostbare Waffe durch die Luft. Ein anderer Freak, der abnorm lange Arme hatte, fing sie geschickt auf und rannte weiter.
    Yoshi wartete, bis der Freak sich ihm näherte. Er nahm eine alte Samurailanze, holte aus und schmetterte sie dem Mißgestalteten mit voller Kraft gegen den Bauch. Dem Freak blieb die Luft weg. Er bäumte sich auf und ließ das kostbare Schwertfallen.
    Coco setzte ihre geheimnisvollen Kräfte ein und versetzte sich in einen schnelleren Zeitablauf. Sie huschte durch den Saal und teilte immer wieder gefährliche Handkantenschläge aus. Wimmernd blieben die getroffenen Freaks liegen.
    Langsam wich die unheimliche Meute zurück.
    Die Freaks erkannten, daß sie nicht gegen uns ankamen. Sie rannten aus dem Saal und stürmten in den Ausstellungsraum der Keramikarbeiten. Die ersten schwangen sich aus dem geöffneten Fenster und hangelten sich an der Regenleitung in die Tiefe.
    Ich hielt mich zurück. Als Richard Steiner durfte ich nicht zeigen, daß ich wie Dorian Hunter kämpfen konnte. Meine Freunde hätten sonst Verdacht geschöpft.
    Schließlich wurde ich auf einen jungen Freak aufmerksam, der sich unauffällig von den anderen absonderte. Er hatte einen Buckel, eine verkrüppelte Hand und einen Klumpfuß. Als Abi und Yoshi die übrigen Freaks verfolgten, versteckte er sich hinter einem Vorhang.
    Wenig später verschlossen Abi und Yoshi die Tür zum Raum der Keramikarbeiten. Abi wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Das hätten wir", sagte er erleichtert. „Das Tomokirimaru gehört uns."
    Coco wog die Klinge in der Rechten. Das Stichblatt federte elastisch.
    „Ein wunderbares Schwert", sagte sie. „Jetzt

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