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101 - Das Narbengesicht

101 - Das Narbengesicht

Titel: 101 - Das Narbengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auf mich zu. Er stieß zirpende Laute aus. Sein Mund war winzig, und seine Augen waren klein wie Hemdknöpfe.
    Ich wollte ihm ausweichen, doch plötzlich stand eine zweite Schreckensgestalt neben mir. Der Kerl war dünn wie eine Bohnenstange. Sein Gesicht war von einem Fell bedeckt, und unter den vorstehenden Augenwülsten glommen unheimliche Katzenaugen.
    „Coco!" schrie ich. „Yoshi! Abi!"
    Die Pranke des Muskulösen legte sich schwer auf meinen Mund. Ich rammte dem Fettkloß die Faust in den Magen. Ich hatte das Gefühl, in eine weiche, nachgiebige Teigmasse zu greifen. Er nahm den Schlag ohne einen einzigen Wehlaut hin. Ich zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Dann spürte ich einen stechenden Schmerz an der Gurgel. Der Fellbedeckte hatte eine Seidenschlinge um meinen Hals gezogen. Er kicherte wie ein altes Weib. Mit langgliedrigen Fingern zog er die Schlinge zusammen. Ich sank nach unten und röchelte. Als ich die beharrte Hand des Würgers am Gesicht spürte, biß ich einfach zu. Ich spürte einen ekligen Geschmack zwischen den Zähnen. Der Freak heulte schmerzgepeinigt auf und ließ los. Ich spürte, daß sich der würgende Druck der Schlinge lockerte.
    „Teufelsbrut!" preßte ich keuchend hervor und sah, daß der Fleischkoloß nach meinem Kopf griff. Ich duckte mich. Die Gorillaarme wirbelten über mich hinweg.
    Ich tauchte zwischen seinen O-Beinen hindurch und kam hinter ihm blitzschnell wieder hoch. Mit einem Griff packte ich den Brustgurt des Dicken und riß ihn mit einer Drehung zu Boden. Er lag wie eine Schildkröte auf dem Bauch. Geschickt setzte ich ihm den Fuß in den Nacken und riß sein rechtes Bein an den Zehen hoch.
    Der kleine Kopf des Freak zuckte vor Schmerzen hin und her.
    „Euch werde ich's zeigen!" preßte ich hervor.
    Inzwischen hatte sich der Behaarte wieder gefaßt. Er fiel mich wie ein hungriges Raubtier an. Seine Katzenaugen leuchteten in der Dunkelheit. Doch bevor er mich erneut zu Boden reißen konnte, waren meine Freunde da. Abi stürmte mit einer alten Samurailanze heran und stieß sie dem Beharrten in die Schulter. Wimmernd sank dieser zu Boden und umklammerte die verletzte Schulter. Zwischen seinen schwarzhäutigen Fingern sickerte Blut hervor.
    Coco und Yoshi wollten den Gorilla überwältigen. Doch der Kerl versetzte Yoshi einen wuchtigen Stoß vor die Brust, rannte durch den Raum und schwang sich aus dem Fenster. Yoshi taumelte zurück und versperrte Coco den Weg. Als sie am Fenster angelangt war, hatte der Freak bereits den Boden erreicht und sprang in die Kelleröffnung. Wenig später war er verschwunden.
    Der Behaarte lag keuchend am Boden.
    „Wie viele seid ihr?" fragte Yoshi.
    Der Freak schüttelte verbissen den Kopf und preßte die dünnen Lippen zusammen. Seine Katzenaugen funkelten tückisch. Freiwillig würde er uns nichts verraten.
    Abi setzte ihm die Lanze an den Hals.
    „Rede oder ich mache Hackfleisch aus dir. Ich gebe dir drei Sekunden. Eins…"
    Yoshi drückte die Lanze zur Seite.
    „Das nützt nichts", sagte er. „Der Freak versteht kein Englisch. Überlaß ihn mir, Abi. Ich weiß, wie man diese Burschen behandelt."
    „Ich sage nichts!" preßte der Freak hervor.
    „Wirklich nicht?" meinte Yoshi und lächelte. „Du weißt doch, wie man dich bei der Polizei behandelt. Ein Wink von mir genügt, und die Mannschaften aus dem Park stürmen das Museum. Sie würden dich verhören, prügeln und in Einzelhaft stecken. Wenn das alles nichts nützt, landest du in der psychiatrischen Abteilung. Mit irgendeinem Wahrheitsserum werden sie dich schon kleinkriegen.
    Sollte das auch nichts nutzen, verpassen sie dir eine Elektroschocktherapie. So etwas wünsche ich nicht mal meinem schlimmsten Feind."
    „Hör schon auf!" jammerte der Behaarte.
    „Dann sag uns endlich, wie viele ihr seid."
    „Zehn", murmelte der Freak.
    „Ist der Schwarze Samurai schon im Museum?"
    Der Tierhafte machte ein erstauntes Gesicht. Mühsam richtete er sich auf. Die Schulterwunde machte ihm schwer zu schaffen.
    „Der Schwarze Samurai?" fragte er bestürzt. „Alle Welt redet von ihm. Er soll während der letzten Nacht vier von unseren Brüdern getötet haben. Unser Meister konnte ihm in letzter Sekunde entwischen."
    Yoshi übersetzte die Aussage des Freak ins Englische, worauf Abi Flindt einen Wutausbruch bekam und die Lanze in den Boden rammte.
    „Der Kerl lügt!" schrie er außer sich vor Zorn. „Ich habe doch gesehen, daß sich einer von diesen verdammten Freaks mit ihm

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