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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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den Kopf ein wenig schief.
Im ersten Moment schien er etwas erwidern zu wollen, doch dann unterließ er es
und fuhr fort mit dem, was er ursprünglich noch hatte erklären wollen, um das Bild
abzurunden. „Wir hatten übersehen, daß Nafri übersinnliche Kräfte besaß. In
jener Nacht traten sie zum ersten Male auf. Wir wunderten uns, daß Nadine nicht
wieder zurückkam, wir blickten aus dem Fenster - und sahen im dunklen Hof eine
Gestalt auf dem Boden liegen, eine andere daneben stehen, regungslos, wie zu
Stein erstarrt. Wir eilten die Treppen hinunter, von Sorge erfüllt. Und unsere
Sorge sollte sich bestätigen. Wir fanden Nadine: Tot! Sie atmete nicht mehr.
Nafri stand teilnahmslos dabei. Mercier und ich wurden Zeuge eines seltsamen
Vorkommnisses. Während ich mich um Wiederbelebungsversuche kümmerte, sah ich
plötzlich, wie an Nadines Hals sich Druck- und Griffstellen entwickelten, als
wäre sie gewürgt worden. Aber es gab keinen Zweifel: Nafri hatte Nadine in
Wirklichkeit überhaupt nicht angerührt. Nafri hatte getötet - durch ihr Hirn,
durch ihren Geist und durch irgendwelche Vorstellungen, die sie. in Nadines Hirn hatte entstehen lassen. Erst nachher ließ sie,
ebenfalls durch ihren Willen, Würgemale am Hals des Opfers erscheinen, als
sollte der Mord durch eine handfeste Spur unter Beweis gestellt werden.“
    „Das ist ungeheuerlich“, entfuhr es Larry.
    „Ja, und wir hatten furchtbare Angst. Bis zu
dieser Stunde ahnten wir nicht, welche Kräfte in Nafri steckten. Sie
    war eine Mörderin und brauchte dazu keine
Waffen. Der Gedanke, daß wir - Mercier und ich - von nun an ständig bedroht
seien, erfüllte uns mit Panik. Aber das kam uns erst in den Sinn, als wir
später darüber sprachen und versuchten, dem Phänomen auf den Leib zu rücken.
    Zu allererst kam es darauf an, Nafri
wegzubringen. Teilnahmslos und stumm aber ruhig wie immer, schafften wir sie
nach oben. Dann mußte die Leiche verschwinden, Nadine durfte nicht entdeckt
werden. Sie lebte allein, man wußte nichts Genaues über sie, hatte sie
vielleicht hier im Haus nur ein paarmal flüchtig gesehen.
    Nadine stammte nicht aus Paris. Wenn sie
untertauchte, würde kein Mensch sie vermissen. Ich war Mercier behilflich,
Nafri hochzubringen und wollte dann gemeinsam mit ihm die Leiche meiner
Freundin fortschaffen. Aber gerade in dieser Nacht geschah etwas, womit niemand
gerechnet hatte.
    Ein paar Häuserecken weiter gibt es eine Bar.
Jugendliche waren sich in die Haare geraten. Es kam zu einer Schlägerei. Die
einen flohen und versuchten, in dunklen Hinterhöfen unterzutauchen. Der Zufall
wollte es, daß sie in unseren Hof kamen und dort auf Nadine stießen, bevor wir
wieder aktiv werden konnten. Da war’s geschehen! Die Polizei wurde alarmiert.
So nahmen die Dinge ihren Lauf.“
    Alles weitere konnte Larry sich
zusammenreimen.
    Wortlos zahlte er, gab ein gutes Trinkgeld
und meinte dann zu Morna, daß sie einstweilen ins Hotel gehen und sich ausruhen
solle.
    Es wäre nicht unbedingt notwendig, daß sie
mitkäme.
    Doch davon wollte die Schwedin nichts wissen.
„Mich interessiert das Ganze ebenso wie dich, Sohnemann. Und die
wiedererstandene Kopie eines Menschen, der vor viertausend Jahren gelebt hat,
sieht man nicht alle Tage. Ich möchte deshalb gern mit in die Wohnung von Jean
Mercier.“
     
    ●
     
    Diesmal nahmen sie ein Taxi. Das ging
schneller.
    Locon betrat als erster das stille, dunkle
Haus. Larry dahinter. Zum Schluß folgte Morna.
    Der Franzose unterließ es, das Flurlicht
einzuschalten. Larry sah dafür keinen besonderen Grund. Wahrscheinlich war
Locon es so gewohnt.
    Dann standen sie vor der Tür. Schon streckte
der Franzose die Hand aus, um den Klingelknopf zu betätigen, als er plötzlich
stutzte.
    „Nanu?“ wunderte Roger Locon sich. Die
Wohnungstür war nur angelehnt. Er schüttelte den Kopf. „Das ist leichtsinnig
von ihm. Ich verstehe das auch gar nicht - das paßt gar nicht zu ihm.“
    Er wurde von einem Augenblick zum anderen
sehr nervös.
    Licht brannte im Korridor und in dem kleinen
Arbeitszimmer.
    „Jean?“ rief Roger Locon und lief in die
Wohnung. X-RAY-3 und seine attraktive Begleiterin blieben ihm auf den Fersen.
    Es ging durch den Korridor zur Küche. Dort
stand noch immer der Suppentopf.
    „Jean? Verdammt, da stimmt doch etwas nicht!“
Locon begann zu rennen und machte plötzlich den Eindruck eines aufgescheuchten
Huhns.
    Dann waren sie im Arbeitszimmer.
    Mit Erstaunen bemerkte Larry die Bücherwand
und

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