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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Geschichte.
Vielleicht meinte er eine bestimmte Schrift, die ihm bekannt war?
    Dann kam der Arzt.
    Er hob die Augenlider des Bewußtlosen,
horchte die Herztöne ab und verabreichte Locon eine Spritze. Mehr konnte er im
Moment nicht für ihn tun. Der Mediziner sah sorgenvoll drein, als er das
Hospital anrief und darum bat, Locon noch heute nacht aufzunehmen.
    „Scheint, als ob er einen schweren Schock
erlitten hätte“, murmelte der Doktor. Er bekam das Grauen dieser
Geheimnisumwitterten Wohnung mit.
    Der Anblick der beiden Toten war nichts für
schwache Nerven. Aber es überraschte ihn, daß ein Mann von Locons Statur
deshalb umgekippt sein sollte. „Da stimmt doch etwas nicht“, murmelte er. „Da
muß doch noch mehr sein. Etwas, das ich nicht begreife.“
    „Vielleicht gibt es Zusammenhänge, die wir
noch nicht erkennen“, meinte Larry nur. Und er mußte zum Beispiel an Nafri denken,
an die Wiedergeborene, deren geschundener Körper aussah, als wäre er unter ein
Hackbeil geraten. Dies alles sollte ein Mensch bewerkstelligt haben?
    Das fragte der Arzt sich, das fragte Larry
sich.
    Dies alles sollte nur geschehen sein, damit
ein unbekannter Eindringling in die Lage versetzt wurde, eine ausgetrocknete
Mumie in seinen Besitz zu bringen?
    Das hätte er einfacher und schneller haben
können. Es hätte dieses Massakers nicht bedurft. Aber es stand damit in
Zusammenhang und fragte sich nur, wie alles zusammen paßte.
    Darüber diskutierte Larry kurz darauf noch
mit Marcel Tolbiac. Die beiden Männer führten ein offenes Gespräch miteinander.
    Man hatte Tolbiac aus dem Bett geholt. Er
wirkte etwas bleich, und Larry gewann den Eindruck, daß die Gesichtsfarbe wenig
später ins Grünliche changierte, nachdem er seinen Rundgang gemacht hatte.
    „Sieht aus, als hätte Frankenstein hier
gehaust“, sagte er dumpf. Er zündete sich eine Zigarre an, stand mit Larry am
Fenster und starrte hinaus in die klare, milde Spätsommernacht.
    „Vielleicht ist das die Lösung“, meinte
X-RAY-3. „Ich überlege mir die ganze Zeit schon, was Locons Worte bedeuten
könnten. Ak-Hom war hier, das sagte er wortwörtlich. Und das schien ihm den
Rest gegeben zu haben. Ak-Hom lebte zu einer Zeit, als Nafri vor viertausend Jahren
starb. Gibt es noch jemand außer Mercier und Locon, der sich vielleicht mit
geheimnisvollen Experimenten befaßt und dem es gelungen ist, Ak-Hom
Wiedererstehen zu lassen, wie Locon und Mercier es gelang, die Persönlichkeit und
den Körper der Pharao- Tochter in einem künstlichen Entwicklungsprozeß neu zu
schaffen?“
    Tolbiac leckte sich über die Lippen. „Das ist
ein Gedanke, über den nachzudenken sich lohnt. Ich bin froh, daß Sie in der
Stadt sind, Monsieur Brent. Ich fühle mich viel leichter bei dein
Gedanken , Sie in Reichweite zu haben. Sie schickt der Himmel!“
    Marcel Tolbiac hatte Erfahrung in der
Zusammenarbeit mit Larry Brent. Ihm gefiel dieser sympathische, bescheidene
junge Mensch, der soviel wußte und völlig unkonventionell an eine Sache
heranging.
    X-RAY-3 winkte ab. „Sie behängen mich mit
einem Lorbeerkranz, Kommissar. Das ist mir gar nicht recht. Mein Modell hat
nämlich einen kleinen Denkfehler.“
    Marcel Tolbiac kniff die Augen zusammen.
„Inwiefern?“
    „Wenn es einen zweiten Wiedererstandenen
gibt, nennen wir ihn ruhig Ak-Hom, dann frage ich mich, warum er so gehandelt
hat, wie wir es eindeutig feststellen konnten und nicht anders.“ Am Gesicht seines Gegenüber erkannte Larry, daß der Kommissar noch
immer nicht verstand, was er damit eigentlich sagen wollte. „Wen hätten Sie
mitgenommen, wenn Sie die Wahl gehabt hätten, Kommissar? Eine alte Mumie oder
ein siebzehnjähriges Mädchen?“ „Wenn Sie mich so fragen, Monsieur Brent. . .
Die Siebzehnjährige natürlich. Was soll ich mit einer alten Mumie?“
    „Das kommt ganz darauf an, was man damit
vorhat. Sehen Sie, da nämlich liegt der Haken. Wir wissen noch zu wenig. Einer
aber weiß mehr, als er zu wissen zugibt. Ich glaube, er hat nur ein Bruchteil
dessen erzählt, was er eigentlich weiß: Roger Locon! Ich hoffe, daß die
Medizinmänner ihn wieder auf die Heine bringen, damit er uns das erzählen kann,
was er bisher verschwiegen hat.“
     
    ●
     
    Locon wurde mit einem Krankenwagen abgeholt.
    Morna Ulbrandson begleitete den Transport.
Die Agentin sollte mit den Ärzten die notwendigen Vereinbarungen treffen. Es
ging hauptsächlich darum, Locon ständig zu überwachen und Meldung zu erstatten,
wann er so weit war,

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