101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele
Witzigerweise gibt es hierzu eine Website des Landkreises Miniatur Wunderland im Internet: www.knuffingen.de . Hier wird beispielsweise über Zwischenfälle am Knuffingen Airport berichtet oder man kann sich online ins Goldene Buch der Stadt Knuffingen eintragen.
Die Idee zum Projekt kam Frederik Braun im Juli 2000 in Zürich. Der Besuch eines Modellbahnshops rief seine Kindheitserinnerungen wach. Noch am gleichen Tag rief er seinen Zwillingsbruder Gerrit an und überrumpelte ihn mit folgender Aussage: »Wir bauen die größte Modelleisenbahn der Welt«. Gerrit war zunächst skeptisch, da er der eher rational Denkende der beiden war. Aber Frederik gab nicht auf und überzeugte ihn schließlich von seiner Idee. Die beidenwaren erstaunt, als sie mit zwei DIN-A4 Blättern, auf denen ihre Idee skizziert war, zu ihrer Hausbank gingen und prompt das O.K.für einen Kredit über 2 Mio. DM bekamen. Als perfekter Ort für das Unterfangen bot sich schnell die Hamburger Speicherstadt an, da diese sowohl für Touristen als auch für Hamburger verkehrsgünstig gelegen ist. Außerdem gibt es in den riesigen Gebäuden am Kehrwieder genügend Raum für das einzigartige Projekt.
Faszinierend: Hamburg im Miniaturformat
Von 46 Computern wird die Anlage gesteuert
Es ist wirklich faszinierend, wie liebevoll und wirklichkeitsgetreu die gesamte Anlage geschaffen ist. Man kann sich ohne weiteres drei Stunden vor Ort aufhalten. Der Besucher verliert sich regelrecht in den Modell-Welten und entdeckt immer mehr Details. Sogar die Übergänge von Tag zu Nacht werden fantastisch simuliert. Die Lichter der Häuser und Autos passen sich den Lichtverhältnissen an. Vor Ort trifft man häufig Leute, die sich jedes Jahr erneut das Miniatur Wunderland anschauen, da es immer wieder neue Dinge zu entdecken gibt. (Im)
Ein paar Zahlen
Insgesamt wird momentan auf einer Fläche von 1.300 m 2 ausgestellt. Die Anlage kommt auf eine Gleislänge vom 13 km, ca. 930 Züge sind ständig unterwegs. Überwacht und gesteuert wird die Anlage von insgesamt 46 Computern. 215.000 Figuren (teilweise animiert), 8.850 Autos und 228.000 Bäume wurden im Laufe der Zeit aufgestellt. 230 Mitarbeiter befassen sich mit dem weiteren Ausbau der Anlage. Die Baukosten belaufen sich bisher auf 12.000.000 € bei geschätzten 580.000 Arbeitsstunden. Bis zum vorläufigen Endausbau 2020 soll die Modellfläche um weitere 1.000 m 2 erweitert werden.
INFO
Hinkommen: U3 Baumwall
Information: Miniatur Wunderland Hamburg, Kehrwieder 2–4 Block D, www.miniatur-wunderland.de Mindestöffnungszeiten (können variieren, daher auf der Website vor Besuch informieren) Mo–Do 9.30–18, Di bis 21, Fr bis 19 Uhr, Sa 8–21, So 8.30–20 Uhr, 12 €, Kinder unter 16 Jahren 6 €, Kinder unter einem Meter frei. Auch Führungen hinter die Kulissen werden angeboten. Um Wartezeiten speziell am Wochenende, an Feiertagen und während der Schulferien zu vermeiden wird grundsätzlich empfohlen, Karten im Vorfeld zu reservieren.
Das Museum befindet sich mitten in der Speicherstadt mit ihren zahlreichen Museen (s. S. 109 ) und kann gut mit einem Ausflug in die HafenCity verbunden werden.
29 Jenischpark: vom Musterhof zu großbürgerlicher Lebenskunst
An der Elbchaussee, einer der besten Adressen Hamburgs, ist einer der schönsten Parks der Stadt zu finden: der Jenischpark, eine echte Idylle mit einer spannenden Geschichte. Ab 1800 wurde das Gelände von dem Kaufmann Caspar Voght als sog. »Ornamental Farm« (engl. schöner Bauernhof) oder auch »Mustergut« im Stil der englischen Gärten direkt an seinem Landhaus angelegt. Zu diesem Zweck ließ er den schottischen Landschaftsgärtner James Booth in die Hansestadt reisen. Ein kleiner Teil des einst riesigen Gebiets ist auf dem heutigen Gelände des Jenischparks erhalten, eingegrenzt von der Elbchaussee im Süden, Hochrad im Osten und der Baron-Voght-Straße und Holztwiete im Westen und Osten. Das leicht hügelige Gebiet lädt mit seinem alten Baumbestand zu einem Spaziergang ein. Auch kulturell gibt es einiges zu entdecken.
Baron Voght ließ im Park als aufgeklärter und für damalige Zeiten geradezu revolutionär sozial eingestellter Patriarch sog. »Instenhäuser« (Eingang Baron Voght Str., vom Landhaus aus zu sehen) errichten. Die Reihe reetgedeckter Backsteinhäuser war die Unterkunft für die Tagelöhner des Gutes. Sie waren zweckmäßig mit Kleingärten zur Eigenversorgung angelegt, es gab eine Schule, es wurden Arztkosten übernommen und
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