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101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Iwanowski
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Spielklasse gespielt, während die Leistungen des FC St. Pauli (gegründet 1910) relativ stark schwanken…
    HSV
    Die schwarz-weiß-blaue Raute des HSV geht zurück auf das Flaggensignal der Schiffer für »Alle Mann an Bord«. Der HSV spielt als »Dinosaurier« der Liga in der Imtech-Arena mit 57.000 Plätzen. Neben einem Restaurant gibt es direkt am Stadion das HSV-Museum, wo die glorreiche Vereinsgeschichte angemessen dokumentiert ist. Der HSV ist der einzige Verein Deutschlands, der seit Gründung der Bundesliga 1962 immer erstklassig war. Natürlich sind dort die sechs Pokale als Deutscher Meister, die drei DFB-Pokale, der Europapokal der Pokalsieger von 1983 und der Landesmeister-Cup von 1980 ausgestellt. Genauso imageträchtig ist die Liste berühmter Spieler: Manfred Kaltz hat hier gespielt, Horst Hrubesch, Rafael van der Vaart, der zweimalige Torschützenkönig der Bundesliga Anthony Yeboah aus Ghana, der Fußballer des Jahres 1978/79 Kevin Keegan und natürlich der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft Uwe Seeler (dessen Fuß überlebensgroß am Stadioneingang steht).
    Die Familie Seeler ist dem Verein ebenso verbunden wie die Familie Dörfel, unterschiedliche Generationen spielten als Profis. Trotz der Größe des Vereins (ca. 70.000 Mitglieder) werden Traditionen gepflegt, z.B.wurde das Vereinsmaskottchen »Dino Hermann« nach dem langjährigen Mannschaftsmasseur Hermann Rieger benannt. Damit die auswärtigen Fans in allen Lebenslagen betreut werden, kann man direkt beim Verein Pauschalpakete zum nächsten Spiel buchen, inklusive Sitzplatz, Stadionführung, Übernachtung, HVV-Ticket und Gutschein für Fanartikel. Sogar eine eigene Fan-Abteilung auf dem Altonaer Hauptfriedhof gibt es für die weiß-blaue Ewigkeit. Die inoffizielle Hymne stammt aus der Feder von Lotto King Karl/Carsten Pape: »Hamburg meine Perle«. (Punkt 33a).

    Manch ein Hamburger macht aus seiner Vorliebe keinen Hehl…
    FC St. Pauli
    Warum sich der Club für die eher ungewöhnliche Trikotfarbe braun entschied, ist im Dunkeln der Geschichte versunken. Es waren die Farben eines der Hauptsponsoren, eines Schlachters, meinen manche. Anderswo behauptet man, brauner Stoff sei damals halt einfach am billigsten gewesen – die chronische Finanznot des Clubs ist also nicht ganz neu. Inzwischen ist das bekannteste Symbol des Vereins der Totenkopf, den der Punk und Hafenstraßen-Hausbesetzer (s. S. 40 ) Doc Mabuse als Flagge in den 1980er-Jahren mit ins Stadion brachte. Er symbolisierte als Piratenzeichen das Unkonventionelle, Nichtkommerzielle des Vereins und seiner Fans und wurde zum Kultsymbol. Mittlerweile verkaufen nur die Großen der Bundesliga mehr Fanartikel als der FC.
    Die Freibeuter der Liga haben ihr Millerntorstadion (24.500 Plätze) direkt in St. Pauli, in das die Mannschaft immer zu den Klängen von »Hells Bells« von AC/DC einmarschiert. Die Südtribüne bietet dem alten Clubheim als Restaurant und der KITA Piratennest Heimstatt.
    Die Lage mitten im Kiez ist auch Teil der Geschichte des Clubs – und seiner Popularität. Als viele Bundesligavereine in den 1980er-Jahren Hooligan-Probleme hatten, erließ der St. Pauli als erster eine Stadionordnung, die sexistische und rassistische Äußerungen verbot. Viele HSV-Fans kamen zum Kiezclub und begründeten das Image des Vereins als »antifaschistisches Bollwerk« der Bundesliga. Die Fans konnten sich mittels Fanclub-Sprecherrat zu wichtigen Vereinsentscheidungen äußern. Dieses Bewusstsein machte möglich, dass 1963/64 der erste afrikanische Profispieler der Bundesliga, Guy Acolatse aus Togo, hier kickte und der bekennende Homosexuelle Corny Littmann Präsident des Vereins wurde.
    Erwähnenswert ist, dass der Verein mit ungewöhnlichen Benefizveranstaltungen Hilfsprojekte in Entwicklungsländern unterstützt, die der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen sollen. Auch in solchen Aktionen liegt die große Popularität in der ganzen Republik begründet.
    Neben dem FC Bayern und dem VFB Stuttgart ist St. Pauli der dritte Bundesligaverein zu dem es eine eigene Panini-Sammelreihe gibt. Die 500 registrierten Fanclubs und 15.000 Mitglieder haben ihren chronisch klammen Verein 2003 durch Hilfsaktionen (Kauf spezieller T-Shirts, Astra spendete pro Bier an den Club) vor der Pleite gerettet. (Punkt 33b). (ik)
    INFO
    HSV: Imtech-Arena, Sylvesterallee 7, S3, S21 Stellingen und 15minütiger Fußweg durch den Volkspark, an Spieltagen fahren kostenlose

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