101 London - Geheimtipps und Top-Ziele
einkauften, der »Turner Prize« – in Anlehnung an den Maler William Turner – ins Leben gerufen. Der Preis wird an einen herausragenden Künstler (unter 50 Jahre) vergeben, der im vorherigen Jahr durch eine innovative Ausstellung oder ein besonderes Werk von sich Reden gemacht hat. Vier Künstler kommen in die Vorauswahl und stellen dann ihre Werke entweder in der Tate Britain oder in einer der assoziierten Galerien aus. Danach wird der Gewinner bekannt gegeben. Das Preisgeld stammt von Sponsoren. Die ausgewählten Künstler zeichnen sich meist durch unorthodoxe Werke aus, die oft in den Medien kritisiert werden. Fast immer werden Installationen von Konzeptkünstlern ausgewählt. In der Vergangenheit wurde der Preis z. B. von Damien Hirst und Tracey Emin, den Bildhauern Anish Kapoor und Anthony Gormley gewonnen und von Grayson Perry, der sich selbst als Kunstwerk in Szene setzt. Ende 2011 gewann der Schotte Martin Boyce den Preis, der mit £ 25.000 dotiert ist. Seine Rauminstallation eines verzerrten Mülleimers »Do Words have Voices« überzeugte die Jury durch ihr »poetisches Gespür«.
INFO
Hinkommen: U-Bahn Pimlico, Victoria Line. Zwischen dem Tate Britain und dem Tate Modern gibt es außerdem eine regelmäßige Bootsverbindung mit dem Tate Boot, Abfahrt alle 40 Min., www.thamesclippers.com . Kosten £ 5,50 von Tate zu Tate. Mit dem Ticket »River Roamer« (£ 13,60) kann man auch andere Themseboote benutzen (s. a. Ausflüge).
Information: Tate Britain, Millbank, Tel.: 7887-8888, www.tate.org.uk . Eintritt frei (außer Sonderausstellungen). Geöffnet tgl. 10–18 Uhr, jeden ersten Freitag im Monat bis 22 Uhr.
Essen & Trinken: Im Museum gibt es ein kleines Café mit Snacks und ein Restaurant, das Tate Britain Café, geöffnet Mo–So 10–17.30 Uhr.
Rex Whistler Restaurant, Frühstück Sa & So 10–11.30 Uhr, Lunch Mo–So 11.30–15 Uhr, Afternoon Tea Mo–So 15.15–17 Uhr. Das Restaurant serviert moderne britische Küche.
Britische und Moderne Kunst in den Tate Galleries II – Tate Modern
In den späten 1990er Jahren suchte die Tate Gallery nach einem neuen Ausstellungsraum für ihre internationale Sammlung, die inzwischen den Rahmen der älteren Galerie in Millbank sprengte. Am Südufer der Themse stand der verlassene Backsteinbau eines alten Ölkraftwerks, das im Jahr 1947 von dem Architekten George Gilbert Scott gebaut worden war. Er zeichnet auch verantwortlich für den außergewöhnlichen Bau der Battersea Power Station am Themseufer im Westen. Beide Kraftwerke wurden bereits in den 1980er Jahren geschlossen. Seitdem diskutierte man, wie man die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude zu neuem Leben erwecken könnte. 1992 begann man mit dem Umbau des hiesigen Kraftwerks in eine mehrstöckige Galerie, die erst im Jahr 2000 eingeweiht wurde. Die ehemalige Turbinenhalle im Atrium des Tate Modern ist eine außergewöhnliche Ausstellungsfläche und kann selbst monumentalsten Kunstwerken Raum bieten. Rundherum verlaufen die verschiedenen Galerien. Die Sammlung ist nach Kunststilen geordnet. Es gibt Abteilungen für Impressionisten mit Cézanne und Matisse, für Dadaisten und Surrealisten wie Kurt Schwitters und Dali, Vertreter der Pop Art wie Jackson Pollock und Andy Warhol und Konzeptkunst, unter anderem von Joseph Beuys. Eine große Sammlung gibt es von Mark Rothko, einige Werke auch von Picasso sowie von Yves Klein u. v. m. Ein neuer Anbau für die stetig wachsende Sammlung feiert zur Olympiade 2012 seine Eröffnung.
Beeindruckend I: die Tate Modern
Beeindruckend II: die ehemalige Turbinenhalle
Die Dauerausstellungen befinden sich auf der 3. und 5. Ebene. Sonderausstellungen von großen Kunstwerken finden auf der Ebene 4 statt. Den besten Eindruck von der Turbinenhalle gewinnt man von Ebene 1, in die man durch den Westeingang über eine Rampe gelangt. Die Galerie gibt oft Werke in Auftrag, die sich für diesen hohen Raum eignen. So gab es bisher z. B. eine Installation einer langen Rutschbahn von Carsten Höller, ein Labyrinth von Rachel Whiteread sowie die Installation »Sunflower Seeds« des chinesischen Künstlers Ai Weiwei zu sehen,bei der Millionen von nachgebildeten Sonnenblumensamen auf dem Boden verstreut wurden. Mit dem Lift oder über die Treppen gelangt man von hier auf die Ebenen 3 und 5.
Beeindruckend III: Blick aus der Tate Modern Richtung St. Paul’s über die Millennium Bridge
Vom Nordeingang auf Ebene 2 gelangt man zum South Bank-Ufer mit der Millennium Bridge. Sie ist
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