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101 Nacht: Aus dem Arabischen erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott nach der Handschrift des Aga Khan Museums (German Edition)

101 Nacht: Aus dem Arabischen erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott nach der Handschrift des Aga Khan Museums (German Edition)

Titel: 101 Nacht: Aus dem Arabischen erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott nach der Handschrift des Aga Khan Museums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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andere ein Fährtenleser und der letzte war ein Schütze. Diesen vier erging es soundso», und er erzählte ihm die ganze Geschichte, wie sie sich wirklich ereignet hatte. «Am Ende brachte der Dieb seine Freunde in dein Regierungsgemach und ließ sie an der Tür zurück», schloss er seine Erzählung. «Dann stahl er mich von meinem Platz und setzte sich hier an meine Stelle, um dir Geschichten zu erzählen. Wem also sprichst du das Mädchen zu, mein Gebieter?»
    «Ich würde sie keinem anderen zusprechen als dem Dieb», sagte dieser .
    Der Dieb gestikulierte zu seinen Freunden hinüber. «Habt ihr das gehört?», bedeutete er ihnen durch Zeichen.
    Nun überwältigte den Herrscher wieder der Schlummer.
    Der Dieb stand auf und trug Sahl an seinen Platz zurück. Dann ging er hinaus zu seinen Freunden. «Habt ihr das gehört?», fragte er sie erneut.
    Doch sie entgegneten: «Du bekommst das Mädchen nicht eher, als bis er ein zweites Mal über uns urteilt!»
    In diesem Moment wurde der Kalif wieder wach. «Sahl», sagte er, «erzähle mir noch etwas vom Dieb und seinen Freunden.»
    «W as für ein Dieb, mein Gebieter?», fragte Sahl zurück.
    «Der, von dem du mir gerade eben erzählt hast», verlangte er.
    «Bei Gott, mein Gebieter», sagte er , «ich habe dir doch überhaupt noch niemals etwas von einem Dieb erzählt. Das musst du wohl geträumt haben, wie mir scheint.»
    «Ist das die Möglichkeit?», wunderte sich der Kalif.
    Sahl begann ihm eine andere Geschichte zu erzählen, und schon schlief der Herrscher wieder ein, genauso Sahl.
    Da trat der Dieb erneut hinzu , hob Sahl auf, trug ihn aus dem Zimmer und setzte sich selbst an dessen Platz.
    Wieder wurde der Kalif wach und murmelte : «Sahl, erzähl!»
    «Sehr wohl, o Beherrscher der Gläubigen», antwortete er. «Jetzt erinnere ich mich auch wieder an die Geschichte vom Dieb und seinen Freunden, von der du vorhin gesprochen hast. Das war nämlich so: Es waren einmal vier Freunde und Zechkumpane, denen erging es so und so», und er trug ihm die ganze Geschichte noch einmal vor, von ihrem Anfang bis an ihr Ende. «Der Dieb betrat deinen Thronsaal», schloss er seine Erzählung, «stahl mich von meinem Platz und trug mich hinaus. Auch klaute er mir die Kalansûwa vom Kopf und setzte mir stattdessen eine Kappe aus Palmwedeln auf. Sogar deinen Ring zog er dir von der Hand und steckte an seine Stelle einen Ring aus Rutenkraut. Dann setzte er sich an meinen Platz und begann dir Geschichten zu erzählen. Wie also lautet dein Urteil? Wem soll das Mädchen gehören?»
    « Dem Dieb, der dich von deinem Platz gestohlen hat», entschied er .
    Daraufhin erzählte er ihm weitere Geschichten, bis der Kalif wieder eingeschlafen war. Der Dieb hob Sahl hoch, trug ihn zurück auf seinen Platz, zog ihm die Kalansûwa vom Kopf und setzte eine Kappe aus Palmwedeln an ihre Stelle. Dann zog er den Ring von der Hand des Herrschers und steckte ihm stattdessen einen Ring aus Rutenkraut an den Finger. Nachdem er Sahl zurück an seinen Platz gesetzt hatte, ging er wieder hinaus zu seinen Freunden. «Seid ihr jetzt zufrieden?», fragte er sie, und sie sagten: «Ja, mit Vergnügen und Hochachtung!»
    An dieser Stelle unterbrach das Morgengrauen Schahrasad , und sie verstummte. Der König erhob sich, entzückt von ihrer spannenden Geschichte, verschloss die Tür, versiegelte sie mit seinem Siegel und begab sich in seine Regierungsgemächer.
    Die sechsundfünfzigste Nacht

    Er spricht:
    Und in der folgenden Nacht kam der König, brach das Siegel auf und schlief mit dem Mädchen bis zu der bewussten Zeit.
    Da rief ihre Schwester Danisad ihr zu: ~ Ach, meine Schwester! Ach, Schahrasad, erzähle doch unserem Herrn, dem König, deine schönen Geschichten!
    ~ Einverstanden, erwiderte sie. ~ Und so, mein Gebieter, geht die Geschichte weiter:
    Nachdem der Dieb mit seinen Freunden fortgegangen war, erwachte der Kalif aus seinem Schlummer. «Sahl», sprach er , «erzähle mir noch eine von deinen Diebesgeschichten.»
    «W as für ein Dieb soll das sein, mein Gebieter?», wunderte sich Sahl.
    «Der Dieb, von dem du mir gerade erzählt hast, dass er dich von deinem Platz gestohlen, dir die Kalansûwa vom Kopf geklaut und dir stattdessen eine Kappe aus Palmwedeln aufgesetzt und mir meinen Ring von der Hand gezogen und dafür einen Ring aus Rutenkraut angesteckt habe», sagte er.
    «Aber nein, bei Gott, mein Gebieter», beteuerte Sahl. «Ich habe dir nichts von alledem erzählt!» Prüfend fuhr Sahl mit

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