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101 Nacht: Aus dem Arabischen erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott nach der Handschrift des Aga Khan Museums (German Edition)

101 Nacht: Aus dem Arabischen erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott nach der Handschrift des Aga Khan Museums (German Edition)

Titel: 101 Nacht: Aus dem Arabischen erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott nach der Handschrift des Aga Khan Museums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Mann zu finden.
    Da sprach die Altezu sich selbst: ‹Ich bringe ihr einfach einen anderen jungen Mann. Vielleicht ist er sogar schöner als der erste.› So ging sie suchend umher, als ihr plötzlich der Ehemann der Frau begegnete. Er kam gerade von seiner Reise zurück. ‹Junger Mann!›, sprach ihn die Alte an, die ihn nicht kannte. ‹Hättest du Lust auf Essen und Trinken, dazu ein schönes und reizendes Gesicht?› – ‹Ja, natürlich!› sagte er. ‹Dann folge mir›, sagte die Alte und ging los, und der Mann folgte ihr. Als er bemerkte, dass sie ihn zu seinem eigenen Haus führte, beschlich ihn der Verdacht, dass dies das Treiben seiner Frau während seiner Reise gewesen sei. Die Alte betrat das Haus, der junge Mann ihr hinterher. Sie trat ins Zimmer, und der Mann setzte sich und wartete. Als die Frau hereinkam, sah sie ihren eigenen Mann dort sitzen. Augenblicklich sprang sie auf ihn zu, zog ihn am Bart und schimpfte: ‹Du widerlicher Lüstling! Ist das das Versprechen, das du mir gegeben hast? Du läufst Kupplerinnen hinterher?› – ‹Und was ist mit dir, dass ich dich in diesem Zustand antreffe?›, gab er zurück. – ‹Ich habe gewusst, dass du kommen würdest›, sagte sie, ‹da habe ich mich für dich hübsch gemacht und Parfüm aufgelegt und habe dieses alte Weib dir entgegengeschickt. Sie sollte dich zur Unzucht verführen, und ich wollte sehen, ob du mitgehst oder nicht. Jetzt habe ich gesehen, dass du mitgegangen bist, da werde ich, bei Gott, nie wieder mit dir schlafen!›»
    An dieser Stelle unterbrach das Morgengrauen Schahrasad , und sie verstummte. Der König erhob sich, entzückt von ihrer spannenden Geschichte, verschloss die Tür, versiegelte sie mit seinem Siegel und begab sich in seine Regierungsgemächer.
    Die siebenundsechzigste Nacht

    ~ Einverstanden, mein Gebieter, sagte sie. ~ Und so geht die Geschichte weiter:
    «Als die Frau zu Ende gesprochen hatte, sagte der Mann zu ihr: ‹Ich schwöre bei Gott: Wäre sie in ein anderes Haus als mein eigenes gegangen, so wäre ich ihr nicht gefolgt. Ich hatte nämlich den Verdacht, dass du dieses Gewerbe während meiner Abwesenheit ausgeübt haben könntest.› Als er ihr das erklärt hatte, schlug sie sich ins Gesicht. ‹Denkst du so schlecht von mir?›, jammerte sie und redete von nun an kein Wort mehr mit ihm, bis er ihr verziehen hatte und sie wieder zufriedenstellte.
    Diese Geschichte habe ich dir nur deshalb erzählt, o König», schloss der Wesir seine Erzählung, «damit du weißt, dass die Tücke der Weiber ungeheuerlich und kaum zu bezwingen ist.»
    Als der König von seinem Wesir das hörte , befahl er, dass sein Sohn nicht getötet würde.
    Am fünften Tag kam das Mädchen wieder zum König. «O König!», sagte sie . «W enn du mir nicht mein Recht verschaffst gegen den, der mich so grausam misshandelt hat, stürze ich mich ins Feuer! Dann wird mein sündhafter Selbstmord auf deinem Gewissen lasten, und das Gerede deiner bösen Wesire wird dir auch nichts mehr nützen.
    [Affe und Schwein]
    Die Leute behaupten, o König», fuhr sie fort , «dass ein Affe auf einen Baum zu steigen pflegte, um von seinen Früchten zu essen. Eines Tages kam ein Schwein zu dem Baum. Es wollte sich unter dem Baum etwas zu fressen suchen. Als das Schwein seinen Kopf hob , sah es den Affen oben im Baum sitzen. Der Affe warf eine Feige zu dem Schwein hinunter. Das Schwein fraß sie und hob den Kopf aufs Neue, damit der Affe ihm noch mehr Feigen hinunterwerfen sollte. Es hörte nicht eher damit auf, als bis an seinem Hals die Adern platzten und es starb.»
    Als die Frau das erzählt hatte, bekam der König Angst, dass sie sich ins Feuer stürzen würde, und erteilte den Befehl, seinen Sohn zu töten.
    Da kam der fünfte Wesir heran, befahl, den Königssohn zurückzuhalten, und trat vor den König. «Majestät», fing er an, «kein Mensch darf irgendetwas überhastet tun.
    [Schlange und Hund]
    Ich habe nämlich gehört, o König, dass es einmal einen Mann gab, der eine hohe Stellung beim Sultan bekleidete. Er hatte einen Hund, mit dem er auf die Jagd nach Wild zu gehen pflegte. Was auch immer er dem Hund befahl, verstand dieser. Der Hund war ihm das liebste Wesen auf der ganzen Welt. Eines Tages ging seine Frau zu einem Besuch bei ihrer Familie und ließ ihren kleinen Sohn schlafend in der Wiege zurück. ‹Setz dich neben dein Kind, bis ich wiederkomme›, trug sie ihrem Mann auf, ‹ich werde nicht lange ausbleiben.›
    Während der Mann so

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