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101 - Schiffbrüchige des Universums

101 - Schiffbrüchige des Universums

Titel: 101 - Schiffbrüchige des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Mund und großen Augen.
    Ein paar Unteroffiziere brachten den Flüchtlingen Wasser und Nahrungsriegel. Irgendein ihm unbekannter Offizier beendete den Strafappell endlich. Die Überlebenden aus Onopkos Mannschaft wurden aufgefordert sich zu bewaffnen.
    Unter dem Kommando von drei Bunkergardisten mussten sie ausrücken und vorgeschobene Posten im Osthang bilden, sogar die süße kleine Saskia Zewlakov, wo sie doch als Schützin nicht einen Bruchteil ihrer Qualitäten als Liebhaberin bewies.
    Aus ängstlichen Augen sah sie ihn an, bevor sie im Wald verschwand. Danach räumten zwei Unteroffiziere die Klappstühle und den Klapptisch weg.
    An ihn, an den zum Tode verurteilten Leonid Onopko, so schien es, dachte niemand mehr. Überall gellten Befehle, aber keiner galt ihm. Überall rannten sie hin und her, aber niemand zu ihm. Leo Onopko entschloss sich, diese Entwicklung der Dinge für günstig zu halten; günstig, was sein ganz persönliches Schicksal betraf. Nun, er täuschte sich schon wieder.
    ***
    »… gleich nachdem wir Ihre Botschaft erhalten hatten, haben wir den Mann aus der Todeszelle geholt.«
    Zunächst traute Matt keinem der vier über den Weg, aber als er dem Rebellen – ein Jüngling noch – die Hand drückte und ihm dabei in die bernsteinfarbenen Augen sah, kamen ihm Zweifel. Möglicherweise war der Bursche koscher. Abwarten –Aruulas Ausflug in seine Gedanken würde den entscheidenden Blick in die Karten dieses Quartetts gestatten.
    »Sie sind frei, Dakoo«, sagte der schwarze Major, den Crow als seinen Adjutanten vorgestellt hatte. Der Angesprochene ließ Matts Hand los – er trug einen Ring –, sah von Crow zu Matt, und von Matt zu Sir Leonard.
    »Nun, General«, sagte Sir Leonard. »Die Militärgeschichte weiß von Geschenken zu berichten, die den Beschenkten nicht wesentlich glücklicher machten. Ich weiß nicht, ob es in Ihren Datenbanken eine Version von Homers Schilderung des trojanischen Krieges gibt? Sie werden es uns also bitte als Vorsicht und nicht als Misstrauen auslegen, wenn wir Mr. Watonga zunächst einer Überprüfung unterziehen.«
    »Keine Einwände, Sir.« Crows Lächeln war so unecht wie der rechte Arm seiner Tochter, fand Matt.
    Der langhaarige Bursche, den sie Dakoo nannten, belauerte Crow, und für einen Moment sah Matt den Hass in seinen Augen aufblitzen. Er strich sich sein blauschwarzes Haar aus dem erstaunlich gebräunten Gesicht, Matt erhaschte einen weiteren Blick auf seinen Ring: ein Siegelring mit einem schwarzen Stein und einem roten Drachenkopf. Der Anblick berührte ihn seltsam, und er fragte sich, wo und wann in seinem Leben er einen derartigen Ring schon gesehen hatte.
    »Wir sollten uns darüber verständigen, wann und wo wir mit den Verhandlungen beginnen«, schlug Sir Leonard vor. Nach wenigen Sätzen schon einigte man sich darauf, ein Zelt auf dem Strand aufzuschlagen und sich eine Stunde nach dem nächsten Sonnenaufgang zum ersten Mal darin zu treffen.
    Bevor die Delegationen sich wieder trennten, nahm Crow den Mann aus der Vergangenheit zur Seite. »Eine private Sache noch, Commander.« Er versuchte sich den Anschein von Gelassenheit zu geben. »Haben Sie zufällig etwas von… ich meine, wissen Sie etwas über das Schicksal meiner Tochter…?«
    »Sie ist in Gefangenschaft geraten, General.« Matt sah keinen Grund, es ihm zu verschweigen.
    »In Gefangenschaft?« Eine steile Falte grub sich zwischen Crows Brauen ein. »Wer hält sie fest?« Ein feindseliger Blick an Matt vorbei traf Jed Stuart.
    Matthew Drax bemerkte es. »Vielleicht sollten wir noch eine andere Sache klären, bevor wir ernsthaft beginnen.« Er winkte Stuart herbei. »Nicht Doktor Stuart hat ihre Tochter gefangen genommen, und er ist auch sonst nicht der Mann, für den Sie ihn auf Grund des letzten Funkspruches Ihrer Tochter halten müssen, General.« Und dann an Stuart gewandt:
    »Erkläre ihm, wer der Verräter ist, Jed.«
    »Smythe. Er hat Captain Crow manipuliert und danach einen Mann ihrer Truppe nach dem anderen ermordet…« Mit leiser Stimme und knappen Worten schilderte er den Zerfall der WCA-Expedition. Überraschend zusammenhängend und präzise sprach er, fast wie ein Roboter. Er war nicht mehr der Alte, seit man seine Geliebte getötet hatte.
    »Smythe und Ihre Tochter tauchten zu dem Kometen hinab«, ergänzte Matthew Drax seinen Bericht. »Der Vorstoß endete in einem Desaster. Smythe und Ihre Tochter wurden gefangen genommen… von den Daa'muren.«
    »Aber…« Das Gesicht

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