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1010 - Das Geheimnis der blutigen Hände

1010 - Das Geheimnis der blutigen Hände

Titel: 1010 - Das Geheimnis der blutigen Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich. »Meine Güte, das war in einem ganz anderen Leben, wenn du so willst.«
    Bill schaute mich nur an. Ich wußte, daß er etwas sagen, sogar protestieren wollte, aber er ließ es zunächst noch bleiben und schüttelte nur den Kopf.
    Ich hatte mir selbst ein Stichwort gegeben, denn augenblicklich waren wieder all die Bilder und Szenen da, die mir den Tod meiner Eltern und deren Beerdigung deutlich vor Augen führten. Es waren furchtbare Stunden und Tage gewesen, ich hatte gelitten wie ein Tier und war völlig von der Rolle gewesen. Den eigentlichen Sieg, das Finden der Bundeslade, hatte ich schon vergessen.
    Ich wußte nicht, wie es weitergehen sollte. Beruflich schon, aber da gab es noch andere Dinge, die zu regeln waren. In Lauder stand jetzt ein Haus leer. Verkaufte ich es, oder behielt ich es, um es zu vermieten?
    Ich war mir darüber noch nicht im klaren. Zudem machte mir noch ein weiteres Problem zu schaffen. Es hatte mir einen regelrechten Schock versetzt, erfahren zu müssen, daß mein alter Herr Mitglied in der Loge des Königs Lalibela gewesen war. Damit kam ich noch immer nicht zurecht. Möglicherweise stammte aus dieser Mitgliedschaft auch der Fluch der Sinclairs. Für mich kam es darauf an, mehr über die Loge zu erfahren und auch über die Gründe, die meinen Vater dazu gebracht hatten, ihr beizutreten. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß er meine Mutter darüber informiert hatte.
    Daran hatte ich schwer zu knacken. Nicht nur am Tage, wo sich die Gedanken immer wegdrehten, sondern auch in den oft langen, beinahe schlaflosen Nächten.
    Da kam alles wieder hoch, so wie jetzt, als Bill mir unfreiwillig dieses Stichwort gegeben hatte.
    »Soll das edle Getränk kochen?« fragte er.
    »Wieso?«
    »Weil wir es schon so lange in den Händen halten.«
    »Pardon, aber ich war mit meinen Gedanken woanders.«
    Der Reporter lachte. »Das habe ich gesehen, John, so gut kannst du dich nämlich nicht verstellen.«
    »Nein, weil die Dinge mich auch persönlich betreffen.«
    »Ich weiß. Trotzdem - auf dich und auf bessere Zeiten.«
    Diesmal hatte ich keine Einwände, und es gelang mir auch, das edle Getränk zu genießen.
    Bill stellte sein Glas ab. »Und wie war es in den Staaten?«
    »Der Fall ist gelöst.«
    »War es schlimm?«
    Ich winkte ab. »Wir haben Glück gehabt. Die Verbrannten kehren nicht mehr wieder. Zwar sind noch einige Fragen offen, aber sie berühren mich nicht weiter.«
    »Sehr schön, Alter.«
    Antworten wie diese ließen bei mir das Mißtrauen hochkeimen. »Was steckt hinter deiner Bemerkung, Bill?«
    »Hast du eigentlich noch Urlaub?«
    Ich lächelte hinterlistig. »Das kommt ganz darauf an, was du damit meinst.«
    »Es gibt da eine Sache, der ich gern nachgehen möchte.«
    »Was, wo und welche?«
    Bill lachte. »Herrlich, John, so gefällst du mir schon besser.«
    »Ist alles nur Tarnung.«
    »Du solltest dir trotzdem einmal anhören, was mir da zugetragen wurde.«
    »Und was du auch als Tatsache einsortiert hast und nicht nur als Spinnerei, denke ich.«
    »Sonst säße ich nicht hier. Es geht um zwei Frauenhände, die abgehackt worden sind und nun morden!«
    »Moment mal.« Jetzt war ich ganz Ohr. »Morden oder vielleicht wieder morden. Du kannst dir denken, in welche Richtung ich da denke?«
    »Ja, das kann ich. Da brauchst du keine Angst zu haben. Es geht um das morden und nicht um das Weitermorden, denn bisher hat die Person, deren Hände abgehackt wurden, noch nicht gemordet. Sie ist nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten.«
    »Du hast das Wort Gesetz so betont.«
    »Weiß ich selbst, aber es gibt auch ungeschriebene Gesetze, und damit haben wir es wohl zu tun. Ich werde dir jetzt die ganze Geschichte von Beginn an erzählen.«
    »Das wäre nett.«
    In der nächsten Zeit hörte ich nur zu. Was mir Bill da berichtete, klang sehr phantastisch, aber ich hatte schon Fische ertrinken sehen. Im Leben war nichts unmöglich, und so stellte ich Bills Bericht auch nicht in Abrede.
    »Jetzt bist du an der Reihe«, sagte er, als er geendet hatte.
    »Ja, gut.« Ich schaute in mein Glas. Es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren. »Und das alles spielte sich also in Italien ab, wie du sagtest.«
    »In Norditalien, in den Alpen, den Dolomiten, um genauer zu sein. Bevor du jedoch nachfragst, muß ich dir sagen, daß diese Tat nicht in den Touristenorten passiert ist. Vergiß Dörfer wie Wolkenstein oder St. Ulrich. Es geschah weiter südlich, im Trentino, in einem Kaff, das in einem ziemlichen

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