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1011 - Laurins Totenwelt

1011 - Laurins Totenwelt

Titel: 1011 - Laurins Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, richtete sie sich auf. Es gelang ihr auch, wieder klar zu denken, und sie sah wieder, was da unten am Ende der Stiege tatsächlich geschehen war.
    Sie ging zurück. Weg von der Stiege. Weg von der Gefahr. Das Zittern blieb in den Knien, aber Sheila schaffte es, sich zusammenzureißen. Sie war wieder hineingeraten in die normale Welt, zu der auch der hinter ihr liegende Dachboden gehörte.
    Rückwärts ging sie von der Luke weg. Noch immer zitternd, sich nur mühsam auf den Beinen haltend. So wie sie ging sicherlich auch eine Marionette.
    Es fiel ihr auch auf, daß sie noch immer die Beretta festhielt. Diesmal wies die Mündung nach unten. Sheila war allein von der Kraft her nicht in der Lage, die Beretta anzuheben, und sie hätte auch nicht genau zielen und schießen können.
    Alles war so anders geworden, als hätte sie diese normale Welt verlassen.
    Aber da unten war die Hand mit dem Beil. Und sie würde nicht ewig und für alle Zeiten dort bleiben. Ihr Weg der Rache war nicht beendet, denn nicht weit entfernt gab es noch zwei Personen, die auf den Tod warteten.
    Sheila blieb stehen. Sie starrte jetzt auf das weiter von ihr entfernt liegende viereckige Loch. Es kam ihr vor, wie der Eingang in eine Totenwelt.
    Ein Geräusch nahm sie wahr, aber sie achtete nicht besonders darauf. Es war auch nicht aus der Tiefe geklungen, sondern aus ihrer unmittelbaren Umgebung. Da war auch eine Männerstimme.
    Dann das Stöhnen, zugleich verbunden mit einem leisen Fluch.
    Jemand flüsterte einen Namen.
    War es ihrer? Hatte sie sich verhört?
    Sheila Conolly drehte den Kopf nach rechts und kam sich dabei vor, als wäre sie es gar nicht gewesen, sondern eine fremde Person, die dies getan hätte.
    Eine Bewegung im Schatten. Jemand war dabei, sich aufzurichten. Ein Mann drückte sich hoch.
    »Sheila…«
    Jetzt hatte sie die Stimme erkannt, und sie sah auch, daß Bill aus seinem Zustand erwacht war. Er hockte auf dem Boden, hatte ihr seinen Kopf zugedreht, preßte dabei aber beide Hände gegen die Wangen. Er war noch nicht richtig da.
    Sie lief auf ihren Mann zu. Kniete sich neben ihn. Sie wußte, daß Bill sich die Schwäche nicht zu lange erlauben durfte, denn die tödliche Gefahr lauerte nach wie vor.
    »Hörst du mich, Bill?«
    Er murmelte etwas.
    »Bitte, Bill, du mußt dich jetzt zusammenreißen. Du mußt es. Wir schweben in Gefahr. Die Hand mit dem Beil, sie…«
    »Hand mit dem Beil?« flüsterte er.
    »Ja, sie, Bill. Sie ist unten. Sie wird zurückkommen. Die andere Hand habe ich vernichten können. Aber sie war auch nicht bewaffnet. Bei der zweiten sieht es anders aus, und sie hat das Beil auch in Caprios Kopf geschlagen.«
    »Kopf?«
    »Ja, sie hat ihn ermordet!« Sheila hatte ihre Stimme nicht mehr unter Kontrolle halten können und sogar geschrieen.
    Bills Gesicht verzerrte sich dabei. Aber er ließ seine Hände langsam sinken. »Mein Kopf. Ich glaube, er wird platzen.«
    »Das kann ich verstehen. Aber bitte, Bill, reiß dich noch einmal zusammen.«
    »Vielleicht.«
    »Sie wird kommen, Bill.« Sheila stützte jetzt Bills Rücken ab. »Es bleibt ihr nichts anderes übrig, wenn sie den Weg der Rache bis zu seinem Ende gehen will. Sie schleicht sich über die Stiege hoch und drückt sich aus der Luke hervor. Das weiß ich genau.«
    »Und die andere Hand?« fragte Bill. Er hatte bereits vergessen oder nicht mitbekommen, was ihm gesagt worden war.
    »Habe ich vernichtet.«
    »Wie…?«
    »Getroffen. Mit einer Kugel.« Sheila hielt die Beretta so hin, daß Bill sie auch sehen konnte. »Ich habe deine Pistole genommen, aber ich weiß nicht, ob ich das noch einmal fertigbringe, wenn sie wieder erscheint. Wir müssen zusammenhalten. Wir müssen sie einfach vernichten, sonst sind wir tot.«
    »Ja, kann sein.«
    »Bitte, wenn du schießen willst…«
    »Mein Kopf, Sheila.«
    »Dann muß ich es tun.«
    Bill quälte sich, das war ihm anzusehen. Er strich fahrig über seine Augen hinweg, während Sheila das Rechteck der Luke nicht aus dem Blick ließ.
    Noch war nichts zu sehen. Es kündigte sich auch kein nach oben wandernder Umriß oder Schatten an.
    »Ich versuche es!« flüsterte Bill. Er bewegte seine Hand auf Sheila zu, um die Beretta zu nehmen. Aber Sheila gab sie ihm nicht, denn sie sah selbst, wie stark die Finger ihres Mannes zitterten. Es war unmöglich, daß er die schwere Pistole hielt, dabei noch zielte und auch genau ins Ziel traf.
    »Nein, Bill, nein. Sei mir nicht böse, aber das schaffst du nicht. Wirklich

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