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1011 - Laurins Totenwelt

1011 - Laurins Totenwelt

Titel: 1011 - Laurins Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht stoppen konnte, Sie mußte es tun, es wurde ihr tief in ihrem Innern befohlen, und sie kam dagegen einfach nicht an.
    Es erleichterte sie auch nach diesem mörderischen Streß, der endlich hinter ihr lag.
    Als sich ein Arm um ihre Schultern legte, schwächte sich das Lachen ab. Sie hörte am linken Ohr die Stimme ihres Mannes, die noch zitterte.
    »Du bist großartig, Sheila. Du bist wirklich eine großartige Frau. Gratuliere…«
    Sie nickte nur, denn sprechen konnte sie nicht. Sheila lachte auch nicht mehr, sie starrte jetzt ins Leere und mußte zunächst einmal damit zurechtkommen, daß die Gefahr tatsächlich vorbei war.
    Bill rutschte weiter vor, um die Waffe erreichen zu können. Er nahm sie an sich und steckte sie weg. »Die brauchen wir nicht mehr, denke ich.«
    »Stimmt, Bill.«
    Er robbte weiter vor. Die Schmerzen in seinem Kopf versuchte der Reporter zu ignorieren, was aber nicht möglich war. Immer wieder hauten sie wie Hammerschläge quer durch seinen Schädel.
    Er riß sich zusammen, auch wenn der Boden schwankte und ebenfalls die Öffnung, vor der er verharrte.
    Er schaute hinein. Er sah die Stiege. Auch sie befand sich in Bewegung, doch darum kümmerte sich Bill nicht. Sein Blick klärte sich. Was er dann sah, traf ihn wie ein Schock.
    Auf der unteren Hälfte lag mit dem Rücken nach oben ein Toter.
    Den Kopf voller Blut, denn ihn hatte das Schicksal ereilt, was auch den Conollys zugedacht war.
    Als Bill dies richtig bewußt wurde, da erwischte ihn der Schwindel erneut. Soeben noch konnte er sich nach rechts zur Seite werfen, sonst wäre er nach vorn in das Loch gefallen und die Stiege hinuntergestürzt.
    »Bill, was ist denn?« hörte er noch die Stimme seiner Frau, bevor die Schatten der Bewußtlosigkeit wieder zuschlugen und Bill in die Tiefe rissen…
    ***
    Jessica schrie noch immer, denn sie war wie von Sinnen. Sie hoffte auf den Erfolg ihrer rechten Hand, die mit einem Beil bewaffnet war, und ich stand neben ihr wie eine Figur, die zwar alles mitbekam, aber nicht eingreifen konnte.
    Die Welt hatte sich verändert. Ich war in diesem Fall zu einem kleinen Rad degradiert worden und konnte einfach nicht mehr eingreifen, denn ich war zu weit entfernt.
    Es sah schon makaber aus, wie sie ihre handlosen Arme immer wieder nach vorn stieß, als wollte sie die eigene abgehackte Hand damit anfeuern, es noch schlimmer zu machen.
    Mich quälten die Fragen, aber auch mein eigenes Bewußtsein folterte mich. Ich wußte nicht, woran ich war, die Angst um meine Freunde wuchs ins Unermeßliche.
    Schaffte die Hand es? Schaffte sie es nicht? Verdammt, wie lange dauerte es denn noch?
    Ein irrer Schrei ließ mich zusammenschrecken. Jessica hatte ihn ausgestoßen. Er echote noch durch die Höhe, als sie den Kopf rasend schnell schüttelte und sich dann voller Wut auf den Boden warf, ihren Körper drehte und mit den Beinen strampelte.
    Sie wuchtete sich auf den Bauch und rammte ihren Kopf gegen die harte Erde, als wollte sie dabei ihr Gesicht zerstören.
    Aus, Ende – aber für wen?
    Ich zerrte sie hoch. Die Beretta hatte ich längst weggesteckt und mir die kleine Leuchte in eine Gürtelschnalle gesteckt.
    Jessicas Gesicht blutete. Sie hing wie ein alter Lappen in meinem Griff. Ihre Augen waren verdreht, die Lippen bebten, doch sprechen konnte sie nicht.
    Reagierte so jemand, der einen Sieg errungen hatte?
    Ich zumindest konnte mir das nicht vorstellen. Allmählich ahnte ich, daß die andere Seite, zu der ich mich ebenfalls zählen mußte, gewonnen hatte.
    Ja, gewonnen!
    Sheila und Bill mußten es geschafft haben. Sie beide zusammen.
    Sie hatten die verdammte Killerhand entweder in die Schranken gewiesen oder völlig vernichtet.
    Ich wußte nicht, ob die Frau in der Lage war, mir eine Antwort zu geben. Es war zumindest einen Versuch wert, und ich schaute dabei direkt in ihr Gesicht, während ich sie auch weiterhin festhielt.
    »Hörst du mich, Jessica?«
    Ihr Kopf wackelte plötzlich, und sie brabbelte irgend etwas Unverständliches vor sich hin. Ob sie nur schauspielerte oder wirklich nicht in der Lage war, mir die Antwort zu geben, konnte ich so nicht herausfinden. Deshalb wurde ich konkreter.
    »Was ist mit der Hand? Hat sie es geschafft?«
    Als Antwort warf sie mir nur einen Blick zu.
    »Dann haben die anderen gewonnen – oder?«
    »Beide«, flüsterte Jessica.
    »Was ist mit den beiden?«
    »Vernichtet.«
    Die Freude in meiner Stimme konnte ich nicht unterdrücken, und ich mußte noch einmal nachfragen.

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