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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte, absolut unbestechlich waren.
    „Ach - wirklich?" Xingar grinste schlau.
    „Alles ist eine Frage des Preises", erläuterte Tosen. „Die anderen waren preiswert, ich bin es auch, aber auf einer höheren Ebene. Siehst du, wenn das Angebot stimmt, dann regelt sich alles andere von selbst. Solltest du aber auch mir gegenüber deinen sprichwörtlichen Geiz nicht überwinden können, dann verzichte lieber auf jedes weitere Wort. Es wäre sinnlos, sich weiter zu bemühen."
    Er drehte sich um und näherte sich der Tür.
    „Halt", schrie Xingar wütend. „Du bleibst hier."
    „Bleibe ich das?" Der Kontrolleur lächelte herablassend. Er war sich seiner Sache sicher. Wenn der Springer ihn wirklich mit einer ansehnlichen Summe bestechen wollte, dann mußte das, was er nach Jarvith-Jarv schmuggelte, von beträchtlichem Wert für ihn sein und einen nicht weniger bemerkenswerten Gewinn für ihn abwerfen. Je höher die Summe, desto interessanter das Schmuggelgut. Bruke Tosen fieberte den nächsten Worten des Springers förmlich entgegen. Bisher hatte er immer nur vermutet und sich von einem unbestimmten Gefühl leiten lassen, ohne je einen konkreten Beweis in Händen zu haben. Das sollte sich jetzt ändern.
    Xingar bot ihm eine monatliche Summe an, die ihm den Atem verschlug. Das Bestechungsangebot lag doppelt so hoch wie sein Gehalt. Damit hatte er nicht gerechnet, und für einige Sekunden fühlte er Versuchung in sich aufkommen. Doch er überwand sie schnell.
    „Ich werde es mir überlegen", sagte er so ruhig wie möglich. „Du hörst von mir."
    „Du hast vier Stunden Zeit", erwiderte der Patriarch. „Bis dahin solltest du zugestimmt haben."
    Tosen blickte auf sein Chronometer. Er hatte seine Dienstzeit schon um fast eine halbe Stunde überschritten, noch aber keine Freigabe für die Fracht der XIN-I erteilt.
    Die Frage, was sei, wenn er nicht zustimmte, lag ihm auf der Zunge, doch er sprach sie nicht aus. Er verabschiedete sich und ging.
    Niemand hielt ihn auf.
    Er verließ das Raumschiff der Springer in seinem Gleiter und flog zum Raumhafengebäude hinüber. Dabei sah er, daß mittlerweile ein Passagierraumschiff gelandet war. Einige der Passagiere verließen es bereits durch die Antigravröhre. Er erinnerte sich daran, daß Amby Törn irgendwann in diesen Tagen nach Jarvit-Jarv zurückkehren würde.
    Der Gedanke an sie löste keinerlei Gefühle in ihm aus.
    Er landete vor dem Raumhafengebäude, stülpte das Atemfilter vor Mund und Nase und eilte durch den Regen.
    „Was ist mit dir los?" fragte Wels Formier, der an der Tür gewartet hatte. Mißmutig blickte er Bruke Tosen an. Er war dick, alt und sah stets so aus, als habe er eine Wäsche dringend nötig. Der Importkontrolleur stand auf gleicher Rangstufe wie er und zeichnete sich dadurch aus, daß er nicht den geringsten Ehrgeiz hatte.
    „Was sollte mit mir los sein?" fragte Tosen verwundert. Er streifte den Regenmantel ab und hängte ihn an eine Magnetleiste.
    „Du hast deine Dienstzeit überschritten." Es klang wie eine Anklage. „Wenn du so weitermachst, gibt es Ärger."
    „Es ließ sich nicht ändern", erwiderte Tosen. „Ich konnte die Untersuchung schließlich nicht unterbrechen, als meine Zeit abgelaufen war. Oder hätte ich Xingar mitten im Satz stehen lassen sollen mit der Bemerkung, daß ich Feierabend habe?"
    „Soweit kommt es noch, daß ich dir Ratschläge gebe", sagte Wels Formier ärgerlich. „Du hast mir mehr als eine halbe Stunde von meiner Zeit geklaut. Das paßt mir nicht."
    „Von mir aus kannst du morgen eine halbe Stunde länger arbeiten."
    „Den Teufel werde ich tun. So verrückt bin ich auch wieder nicht, aber ich habe keine Lust, hier herumzustehen und zu warten bis du dich endlich an deine Vorschriften hältst."
    Bruke Tosen schüttelte den Kopf. Er ging wortlos weiter. Er verstand Wels Formier nicht.
    Auf der einen Seite war Formier unbeschreiblich faul, hatte aber auf der anderen Seite auch kein Verlangen danach, weniger als drei Stunden im Raumhafengebäude zu verbringen.
    Narr! fuhr es ihm durch den Kopf. Er blieb stehen und blickte sich nach Wels Formier um. Der Kollege stand noch immer an der Tür zum Landefeld. Er läßt sich bestechen. Das ist es. Er kassiert von Xingar Bestechungsgeld. Deshalb wollte er mit dem Patriarchen sprechen. Aber du bist ihm in die Quere gekommen.
    Tosen hatte das Raumhafengebäude nicht durch die gleiche Tür betreten, durch die er hinausgegangen war. Deshalb war er auch nicht direkt in sein

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