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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vampir hielt sich noch versteckt, doch möglicherweise war es auch nur eine Täuschung gewesen, obwohl das Pendel noch immer ausschlug. Es zeigte leider nicht genau an, wo sich der Blutsauger aufhielt. Den genauen Ort konnte er nicht bestimmen.
    Abwarten. Die Nerven behalten.
    Marek war geübt in derartigen Situationen. Er starrte in die immer dichter werdende Finsternis. Er sah die Schatten, die ihm so starr und kompakt vorkamen. Die Breite der Straße war fast völlig verschwunden und nur mehr ein schwach zu erkennender Strich.
    Hinter ihm bewegte sich der Sumpf mit schwappenden Geräuschen. Der Pfähler drehte sich wieder.
    Geisterhaft lag der Dunst über dem Wasser. Er bewegte sich nur leicht, aber Marek sah trotzdem die Gestalt, die aus dem Sumpf hervorgeglitten war.
    Ein helles Gesicht im Dunst. Eine Fratze, aus der ein hartes Keuchen floß.
    Dann erwischte ihn der Schlag. Er traf haargenau seinen Kopf an der rechten Seite, und plötzlich sah Marek die Sterne in die Höhe fliegen. Er fluchte über sich selbst, über seine eigene Dummheit, daß er sich so hatte ablenken und letztendlich auch reinlegen lassen.
    Noch hielt er sich auf den Beinen, aber es fiel ihm schwer. Er ging schon gebückt. Im Haar klebte das nasse Blut, und nur ein Gedanke beherrschte ihn, während er ziemlich unkontrolliert nach vorn taumelte. Du darfst nicht fallen und bewußtlos werden. Alles, nur das nicht. Nein, nur das nicht!
    Marek wußte selbst nicht, wo er hinging. Er stützte sich mit dem Pfahl ab und schleppte sich weiter. Er hatte den Mund trotz allem weit aufgerissen und atmete keuchend. Wie ein Betrunkener irrte er umher, sah die Umgebung manchmal klar und wie gestochen scharf und dann verschwommen und verwaschen.
    Außerdem hatte er das Gefühl, die normale Zeit nicht mehr mitzubekommen. Ihm fehlten die Sekunden. Er war zu einer leichten Beute geworden, und er wußte die Brut auch in seiner Nähe.
    Er konnte sie riechen.
    Den widerlichen Moder. Ihre alte, nasse und lumpige Kleidung.
    Den Dreck aus dem Sumpf. Feuchter Gestank wie aus einer uralten Gruft stammend. Dann prallte er gegen ein nach oben gebogenes und halbrundes Hindernis. Marek fiel nach vorn und streifte mit dem Gesicht die feuchte Karosserie des Autos.
    Möglicherweise wären andere liegengeblieben. Bei Marek trat das Gegenteil ein. Die Feuchtigkeit sorgte bei ihm für einen Aufschwung. Plötzlich war ihm seine Lage wieder bewußt. Er ahnte die Gefahr, in der er sich befand, und er wollte sich vom Wagen abstoßen und sich herumdrehen.
    Das war nicht mehr möglich.
    Jemand warf sich auf ihn.
    Es war ein Körper. Ein alter, starrer, einfach widerlicher Leib, der sich in seinen Rücken drückte. Die Klauen bewegten sich an Mareks Hüfte hoch, sie suchten die Schultern, um sich dort festklammern zu können.
    Der Blutsauger wollte ihn wegreißen. Dann zu Boden schleudern und sich danach auf ihn stürzen.
    Die angewinkelten Arme rammte Marek zugleich zurück. Er hoffte darauf, richtig zu treffen, und er spürte, wie die spitzen Ellenbogen in den Leib des Untoten hineinrammten.
    Die Hände hielten ihn nicht mehr fest. Sie rutschten an seinem Körper ab. Hinter ihm fiel die Gestalt zu Boden, weil sie zusätzlich noch gestolpert war.
    Marek sah wieder Land!
    Diesmal knurrte oder fauchte er wie ein Monster, als er den rechten Arm in die Höhe schwang. Trotz seines nicht perfekten Zustands nahm er sich noch die Zeit, genau zu zielen.
    Die Gestalt lag auf dem Rücken, direkt vor ihm. Sie schien in der Dunkelheit zu schwimmen, aber Marek wußte, daß sie bleiben würde. Wieder schrie er auf, als er sich fallen ließ.
    Und mit ihm sauste der Pflock nach unten.
    Wenn jemand die verdammten Bestien pfählen konnte, dann war es Marek. Sein Schrei mischte sich in das Krachen der morschen Knochen, die den Brustkorb bisher noch zusammengehalten hatten.
    Das war nun endgültig vorbei.
    Der wuchtig gestoßene Pfahl leistete ganze Arbeit. Er sauste sogar durch den Körper hindurch und nagelte ihn am Boden fest.
    Marek spürte für einen Moment den Widerstand, während er auf dem zerstörten Untoten lag. Er konnte sogar aus kurzer Distanz in das Gesicht schauen. Da sah er das Zucken der bleichen Haut, die plötzlich in verschiedene Teile zerriß. Wasser drang aus den Öffnungen hervor, zusammen mit irgendwelchem widerlichen Gewürm.
    Marek stemmte sich mit der freien Hand ab und rollte sich von dem vergehenden Vampir weg. Den Pflock hielt er dabei so, daß die Spitze nach oben wies. Sollte

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