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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fremde stehend. Sie schauten sich um, sie waren nervös, kamen sich vor wie Fremdkörper, und auch die Ruhe gefiel ihnen nicht mehr.
    »Denkst du an die Vampire?« fragte Basil.
    »Sicher.«
    »Auch an Marek?«
    Titus lächelte. »Ich denke eher daran, daß er allein gegen die Brut steht und kann mir nicht vorstellen, daß er sie schon erledigt hat. Er ist nur ein einzelner Mann. Dazu ein Mensch mit allen Schwächen und Nachteilen, was man von seinen Feinden nicht sagen kann. Sie sind Geschöpfe der Nacht, in ihnen steckt die Kraft der Dunkelheit. Sie sind dem Bösen geweiht.«
    »Richtig.«
    Die beiden Männer schritten durch den breiten Gang auf den Anbau zu, in dem sich die Kapelle befand. »Vielleicht ist es gut, wenn wir beten«, schlug Basil vor.
    Titus blieb stehen. Das Halbdunkel umgab sie wie ein heimlicher Schatten. »Beten ist immer gut«, erklärte er, »aber in diesem Fall sollten wir versuchen zu handeln.«
    »Was meinst du damit?«
    »Wir müssen uns wehren.«
    »Gegen die Untoten?« Basil wollte lachen. Er schaffte es nicht ganz. Es wurde in Glucksen. »Was können wir gegen sie erreichen? Die sind uns über.«
    »Ja, wenn wir waffenlos sind. Aber wir besitzen Waffen: Knoblauch! Zum anderen vertrauen wir auf das Kreuz. Davor haben die Blutsauger wirklich eine höllische Angst. Und das müssen wir ausnutzen.«
    »Das heißt, wir bleiben hier im Kloster. Versteckt hinter den Mauern, die sie nicht überwinden können.«
    »Ja, das meine ich.«
    »Uns was ist mit Frantisek Marek?«
    Titus holte tief Luft. »Eine schwere Frage. Ich würde ihm gern helfen. Du sicherlich auch. Dazu aber müßten wir unser Kloster hier verlassen. Bist du bereit, dieses Risiko einzugehen?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Eben.«
    Basil dachte nach. »Aber einen Blick möchte ich schon nach drau ßen werfen. Es kann ja sein, daß wir…«
    »Tu es.«
    Bruder Basil ging in den Bereich des Eingangs. Titus folgte ihm langsamer. Die Mönche hofften, daß ihnen die Mauern tatsächlich den nötigen Schutz gaben.
    Als Basil die schwere Tür aufzog, umklammerte er mit der anderen Hand sein Kreuz. Er schloß für einen Moment die Augen und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Dann traf ihn die kühle Luft, die von den Bergen herabwehte.
    Er schaute in den Innenhof.
    Dunkel war es. Nur im Bereich des Eingangs leuchteten Lampen.
    Auch sie hatten kaum mehr als Alibifunktion, denn der Innenhof selbst lag eingetaucht in tiefe Schatten, die von den Mauern zusätzlich verstärkt wurden.
    Basil spürte hinter sich den Atem des Mönchs, der seinen Nacken streifte. Dann hörte er auch Titus’ Stimme. »Sie sind nicht da, glaube oder hoffe ich.«
    »Höchstens hoffen, Titus.«
    »Willst du auf den Hof?«
    Basil schüttelte den Kopf. »Nein, bestimmt nicht. Es gefällt mir hier nicht. Es ist alles ruhig, zu ruhig, wie ich finde. Es kann mir einfach nicht gefallen. Auch von Marek sehe ich nichts, leider.«
    Titus schwieg. Er wollte durch eine ehrliche Antwort die Atmosphäre nicht noch stärker anheizen. »Laß uns wieder zurückgehen. Die Nacht liegt vor uns, sie ist lange genug, und deshalb sollten wir abwarten, was noch alles geschieht.«
    Basils suchender Blick streifte nach wie vor über den Innenhof.
    »Ist es nicht besser, wenn du die anderen ebenfalls informierst? Alle sollten gewappnet sein.«
    »Das werde ich auch. Wir werden uns im Präfek…« Scharf holte Titus Luft. »Was ist das?«
    Auch Basil war zusammengezuckt. Beide hatten den menschengroßen Schatten gesehen, der sich durch die Dunkelheit bewegte. Er ging, aber er lief nicht wie ein normaler Mensch, sondern setzte die Schritte lauernd. Dabei hatte er den Kopf eingezogen und bewegte ihn auch sichernd nach rechts oder links.
    »Das ist keiner von uns«, flüsterte Basil.
    »Richtig.«
    »Es ist auch Marek nicht.«
    Basil wagte nicht, den Begriff auszusprechen. Er sagte nur: »Dann haben sie es geschafft. Trotz des Knoblauchs.«
    In diesem Augenblick – es mochte Zufall sein – geriet die Gestalt so nahe an den Lampenschein heran, daß für einen Moment ihr Gesicht zu sehen war, wie bei einer Blitzlichtaufnahme.
    Die Zeit aber reichte aus, um erkennen zu lassen, wer da in den Innenhof eingedrungen war.
    Eine Frau, ein weiblicher Vampir, auf dessen Zügen ein teuflisches Grinsen lag, das allerdings verschwand, als die Gestalt sofort wieder in den Schatten flüchtete.
    Basil warf sich zurück. Er stieß Titus beinahe von den Beinen. So heftig hatte er sich bewegt. Als er sich umdrehte,

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