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1013 - Die Spoodie-Seuche

Titel: 1013 - Die Spoodie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnten uns ja nicht einmal daran erinnern, wie wir das Boot verlassen haben."
    „Selbstverständlich geben wir dir gern etwas von unseren Vorräten ab", warf Scoutie ein.
    „Du kannst nachher mit uns zum Boot kommen."
    „Das ist sehr nett von euch", meinte Gonos. Blinzelnd musterte er seine Besucher.
    „Leute wie euch habe ich vor eurer Landung noch nie gesehen ..."
    „Wir sind Betschiden", erklärte Surfo Mallagan. „Unsere Welt wurde erst vor kurzer Zeit ins Herzogtum eingegliedert."
    „Eine gute Sache, das Herzogtum von Krandhor", meinte Gonos bedächtig und rührte in seinem Becher.
    „Für uns Betschiden schon", erwiderte Surfo. „Aber es gibt sicher auch Völker, die die Bevormundung durch die Kranen für ungerecht halten."
    „Bevormundung?" wiederholte der Tart. „Ich merke, daß ihr die Verhältnisse im Herzogtum kaum kennt. Die Kranen bevormunden niemanden. Es liegt gar nicht in ihrer Mentalität, sich anderen Völkern gegenüber als überlegen zu fühlen. Sicher, sie verleiben andere Welten recht zielstrebig dem Herzogtum ein, aber nicht gewaltsam, sondern indem sie den Bevölkerungen die Vorteile eines Verbunds der Sternenvölker vor Augen führen.
    Wer erst einmal selbst gemerkt hat, was er durch einen Spoodie gewinnt, der ist froh, daß er ein Bürger des Herzogtums sein darf."
    „Was ist eigentlich mit deinem Spoodie?" fragte Brether Faddon. „Wenn du schon seit vielen Jahren hier bist..."
    Die Augen des Tarts trübten sich.
    „Es war schlimm, als mein Spoodie vor zwei Umläufen starb. Fast einen halben Umlauf mußte ich ohne Symbionten auskommen, bis bei der Bruchlandung eines Schiffes viele Besatzungsmitglieder umkamen und ich den Spoodie eines Toten übernehmen konnte.
    Seitdem ..."
    „Was ist seitdem?" fragte Scoutie.
    Gonos blinzelte und zögerte, doch nach einer Weile gab er sich einen Ruck.
    „Nun, ihr scheint auch eine Immunität gegen die Beeinflussung zu entwickeln, also kann ich es euch wohl verraten. Seit ich meinen zweiten Spoodie bekam, können die Königsblüten mich nicht mehr beeinflussen."
    „Aber du arbeitest weiter hier im Tal", warf Scoutie ein. „Warum?"
    „Was sollte ich in der Wildnis?" Der Tart nahm den Becher vom Feuer und ließ seine lange Zunge in dem aufsteigenden Dampf vor- und zurückgleiten, um den Duft zu genießen. „Alle Immunen laufen in den Dschungel, weil sie frei sein wollen.
    Wahrscheinlich sind sie längst umgekommen. Ich dagegen beschloß damals, so zu tun, als ob ich weiter beeinflußt sei. Dadurch muß ich zwar arbeiten, aber ich lebe in Sicherheit - und wenn irgendwo ein neues Schiff niedergeht, kann ich das Tal verlassen und mich dort umsehen."
    Er reichte Scoutie den Becher.
    „Meist finde ich viele Vorräte. Nur beim letzten Schiff habe ich außer ein paar Konzentraten nichts holen können. Ein Kabelbrand setzte alles Brennbare in Flammen.
    Die Besatzung konnte nur ihr nacktes Leben retten. Der Kommandant schenkte mir einen der beiden Konzentratwürfel, die er bei sich hatte. Ich habe ihn vorhin in kochendem Wasser aufgelöst; das ergab eine kräftigende Suppe. Ihr dürft davon kosten."
    „Danke, Gonos!" sagte Scoutie. Sie kostete vorsichtig, dann nickte sie anerkennend.
    „Schmeckt nicht schlecht." Sie reichte den Becher an Brether weiter.
    „Wie hieß der Kommandant?" fragte Surfo Mallagan.
    „Yistor", antwortete der Tart. „Er sagte, er hieße Yistor."
    „Und warum ist er nicht hier hergekommen?" fragte Surfo weiter.
    „Das konnte er nicht", erwiderte Gonos. „Sein Schiff landete in einem anderen Tal, in dem ebenfalls die Pflanzen der Königsblüten wachsen. Selbstverständlich verfielen er und seine Leute, soweit sie nicht immun sind, dem Einfluß der Königsblüten und blieben dort."
    Die drei Betschiden sahen sich an.
    „Yistor!" sagte Surfo. „Er kann uns sagen, wo die SOL liegt. Führst du uns morgen hin, Gonos?" Er nahm den Becher von Brether, trank einen Schluck und reichte ihn an Gonos zurück.
    Der Tart blickte traurig in den fast zur Hälfte geleerten Becher.
    „Ich würde euch gern den Gefallen tun, meine Freunde", erklärte er. „Aber ich weiß nicht, ob ich die Kraft für einen Tagesmarsch aufbringen werde." Er hob den Becher.
    „Diese Suppe aus einem aufgelösten Konzentratriegel ist alles, was ich heute gegessen habe."
    Scoutie lachte leise.
    „Wir werden dich mit den Vorräten aus unserem Boot mästen."
    „Halt, halt!" rief Surfo. „Zuviel darf er auch nicht essen, sonst kann er uns morgen nicht

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