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1013 - Die Spoodie-Seuche

Titel: 1013 - Die Spoodie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück!"
    Ein schweres, pulsierendes Dröhnen erklang, als die Korpuskulartriebwerke wieder ansprangen, diesmal den zur Aufhebung der Fallgeschwindigkeit erforderlichen Gegenschub erzeugend. Wenig später sank das Geräusch wieder zu jenem dumpfen Rumoren ab, das die Besatzung des Herzoglichen Schiffes kaum noch bewußt wahrnahm.
    „Du denkst auch an die Aychartan-Piraten, nicht wahr?" fragte Sudha besorgt.
    „Und an andere Feinde des Herzogtums", erwiderte Daccsier. „Ich muß vorsichtshalber mit dem Schlimmsten rechnen. Vielleicht haben die Piraten das Nest besetzt und liegen auf der Lauer, um jedes landende Schiff zu entern. Vielleicht sind auch geheime Waffen noch unbekannter Feinde am Wirken."
    „Sollten wir dann nicht mit Vollschub verschwinden?"
    Daccsiers Haltung versteifte sich.
    „Es würde wie eine feige Flucht aussehen - und das soll niemand einer Kranin oder einem Kranen nachsagen können. Wir ziehen uns langsam zurück, um zu zeigen, daß wir uns nicht fürchten."
    Inzwischen war die Geschwindigkeit des freien Falles aufgehoben. Langsam beschleunigte die BRODDOM rückwärts.
    Daccsier beobachtete die Anzeigen der Instrumente, und nach einer Weile sagte sie: „Umschalten auf Feldantrieb! Langsam wenden! Astrogator, berechne den Kurs zum nächsten Nest und gib die Daten für Lichtbahnmanöver in den Autopiloten!"
    „Daccsier!" rief Sudha.
    „Ja, was ist?" fragte die Erste Kommandantin unwillig.
    „Die drei Betschiden", antwortete Sudha. „Wir sollten sie im Nest abliefern."
    „Das können wir ja nun wohl nicht mehr."
    „Im nächsten Nest wird man sie uns nicht abnehmen", gab Sudha zu bedenken. „Die schriftliche Order Drampiers lautet..."
    „Ich weiß", unterbrach Daccsier sie. Einige Zeit brütete sie dumpf vor sich hin, dann rief sie: „Ich hab's! Wir müssen sie loswerden - um jeden Preis! Warum also sollen wir sie nicht in einem Beiboot zum Nest schicken, damit sie sich dort umsehen! Dann wüßten wir außerdem, was dort los ist."
    Sie schwenkte abermals mit ihrem Sessel herum.
    „Vierter Kommandant! Du veranlaßt, daß ein Beiboot klargemacht wird!"
    Daccsier schaltete die Rundrufanlage ein.
    „Hier spricht die Erste Kommandantin! Surfo Mallagan, Brether Faddon und Scoutie zur Einsatzbesprechung in die Hauptzentrale! Ich wiederhole ..."
     
    *
     
    Die drei Betschiden ließen von ihrer Arbeit am Energieversorgungsteil eines Antigravprojektors ab, als die Stimme der Kommandantin aus den Lautsprechern der Rundrufanlage schallte.
    Brether Faddon wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Einsatzbesprechung?" grollte er. „Wir sind wohl gut für alles, was gerade anfällt."
    „Was für ein Einsatz soll das denn sein?" meinte Scoutie und legte ein elektronisches Steuerelement zur Seite. „Meiner Meinung nach müßte das Schiff inzwischen auf der Plattform des Nestes gelandet sein. Ob Daccsier uns nur schikanieren will? Auf diesem Schiff mag uns anscheinend niemand."
    „Immer mit der Ruhe", warf Surfo Mallagan ein. „Wahrscheinlich sollen wir nur zum Kommandanten des Nestes geschickt werden, um uns bei ihm zu melden. Wenn wir es geschickt genug anfangen, kommen wir unserem Ziel vielleicht wieder einen Schritt näher.
    Also, gehen wir."
    Durch Antigravschächte und Korridore gelangten sie aus dem Hauptrumpf des Schiffes in die Hauptzentrale, die sich in einer der beiden höckerförmigen Aufwölbungen an der Oberseite des Bugrumpfteils befand.
    Als sie die Hauptzentrale betraten, sahen sie verwundert, daß die BRODDOM nicht auf der kranzförmigen Plattform des Nestes gelandet war. Die blinkenden Kontrolllampen über dem Orterschirm zeigten vielmehr an, daß der Schirm die heckseitige Aussicht abbildete. Das hieß, die BRODDOM hatte sich um hundertachtzig Grad gedreht, so daß der Bug vom Nest wegzeigte.
    Surfo Mallagan verspürte ein flaues Gefühl im Magen. Er ahnte, daß etwas nicht so war, wie es sein sollte.
    „Kommt her zu mir, Rekruten!" rief die Erste Kommandantin, als die drei Betschiden zögernd stehenblieben.
    Sie setzten sich in Bewegung und blieben dann vor Daccsier stehen.
    „Was ist mit dem Nest los, Daccsier?" fragte Surfo.
    „Das Nest hat unsere Funkanrufe nicht beantwortet", erklärte die Kommandantin.
    „Deshalb haben wir sicherheitshalber den Anflug abgebrochen. Um über weitere Maßnahmen nachdenken zu können, benötige ich jedoch Informationen. Ihr habt euch schon vielfach bewährt, darum erteile ich euch den Auftrag, mit einem Beiboot zum Nest zu fliegen

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