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1014 - Alles für die SOL

Titel: 1014 - Alles für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nakal. „Sie brauchten danach nur am anderen Ufer auf uns zu warten und uns abzuschießen wenn wir hinüberschwimmen."
    „Meinst du tatsächlich, sie würden auf uns schießen?" fragte die Kranin schockiert. „Wir gehören doch alle zur Herzoglichen Flotte."
    „Nach dem, was du uns unterwegs über das letzte Funkgespräch mit den drei Betschiden erzählt hast, müssen sie annehmen, daß alle von der Spoodie-Seuche Befallenen aus Furcht vor einer Ausbreitung der Krankheit getötet werden", erwiderte Nakal.
    „Ich wußte es selbst nicht besser", sagte Daccsier bedrückt. „Erst nach dem Eintreffen des Quarantänekommandos beim Nest der siebzehnten Flotte erfuhr ich, daß man die Infizierten nicht tötet, sondern alles tut, um ihnen zu helfen."
    „Das müssen wir den Betschiden erklären", warf Dronken ein.
    „Sie würden uns nicht glauben", meinte Nakal.
    Daccsier dachte nach, dann erklärte sie: „Wenn sie ihren Transportroboter mitsamt der wertvollen Ausrüstung verlieren, müssen sie notgedrungen das Tempo ihrer weiteren Flucht verzögern. Sie werden gezwungen sein, noch mehr zu jagen und Früchte und Knollen zu sammeln, wenn sie nicht verhungern wollen. Wir können also ruhig warten, bis es Nacht ist und erst dann durch den Fluß schwimmen."
    „Auch wir müssen allerdings jagen und sammeln", meinte Nakal. „Aber da Betschiden körperlich schwächer sind als Kranen und Tarts, sollten wir den Wettlauf dennoch gewinnen."
    „Ich werde die Betschiden noch vor dem Fluß einholen", erklärte Daccsier nach kurzem Zögern. „Wir Kranen können trotz der hohen Stufe der Entwicklung, die wir erreicht haben, zur Not auf allen vieren laufen und sind dabei fast doppelt so schnell als sonst. Ihr folgt mir, so schnell ihr könnt!"
     
    *
     
    Als die drei Betschiden und der Transportroboter den Fluß erreichten, war Sturm aufgekommen. Die aufgewühlten, gepeitschten Fluten bildeten ein Meer aus schaumgekrönten, meterhohen Wellen. Die Bäume des Dschungels, in den die Steppe hier überging, bogen sich tief unter dem Anprall des heulenden Sturmes. Gischtfetzen flogen durch die Luft und verdeckten zeitweilig die Aussicht auf das andere Ufer.
    Die Betschiden blickten mit hochgezogenen Schultern auf die entfesselten Elemente.
    „Das sieht verflixt nach einem nassen Grab aus", stellte Brether Faddon mit trockenem Humor fest. Er mußte schreien, damit die Freunde ihn hören konnten.
    „Wir gehen am besten flußaufwärts weiter, bis der Sturm sich gelegt hat", schrie Surfo Mallagan.
    „Das werden die Verfolger von uns erwarten", schrie Scoutie. „Eben deshalb sollten wir hinüberschwimmen."
    „Unter solchen Umständen bin ich noch nie geschwommen", wandte Brether ein. „Und es sind mindestens dreihundert Meter bis drüben. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe. Und Scoutie kann auch nicht besser schwimmen als ich."
    „Dann gehen wir zu Fuß weiter", erklärte Surfo.
    „Wir könnten es doch schaffen, wenn wir alle schweren Ausrüstungsgegenstände auf Mayer laden. Meine Waffen beispielsweise wiegen zusammen bestimmt fünfzehn Kilogramm. Versteht ihr, wenn wir bei diesem Wetter hinüberschwimmen, täuschen wir die Verfolger. Sie werden flußaufwärts gehen und weiter oben nach dem Abflauen des Sturmes nach Spuren suchen, die wir beim Einstieg ins Wasser hinterlassen haben. Da sie dort keine finden ..."
    „Ich verstehe schon, Scoutie", unterbrach Surfo Mallagen sie. „Aber bist du sicher, daß du es ohne Gepäck schaffst? Überschätzt du deine Kräfte nicht? Ich würde mich den Verfolgern lieber kämpfend stellen, als dein Leben zu riskieren."
    „Immer Kavalier, wie Doc Ming sagen würde!" spottete Brether. „Damit läßt sich Eindruck schinden."
    Surfo ging nicht darauf ein, obwohl er sich sehr darüber ärgerte, daß Brether ausgerechnet in dieser Lage auf den unterschwelligen Konkurrenzkampf anspielte, der seit langem zwischen ihnen um Scouties Gunst geführt wurde - freilich mehr als Geplänkel denn als ernsthaftes Bemühen.
    „Antworte, bitte, Scoutie!" rief er.
    „Ich schaffe es", erklärte Scoutie.
    „Und du, Brether?"
    „Warum fragst du nicht dich selbst?" gab Brether Faddon zurück. „Wenn du es schaffst, schaffe ich es auch."
    Surfo Mallagan nickte.
    „Also schwimmen wir! Alles Schwere in Mayers Mulde! Mayer, du verschließt sie danach aber!"
    „Ich werde sie verschließen, Surfo."
    „Und du gehst vor uns ins Wasser und zügig auf dem Grund nach drüben - und dort wartest du auf uns! Ist das

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