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1015 - Henkeraugen

1015 - Henkeraugen

Titel: 1015 - Henkeraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leitete.
    Das Bild also!
    Zwar hatte Jane Collins es längst passiert, es lag jetzt vor und nicht hinter ihr, aber sie bewegte sich weiterhin auf die Treppe zu, und ihre Füße schleiften dabei über den Boden. Geräusche, die leiser wurden und verstummten, als Jane stehenblieb.
    Sie wollte nicht mehr weiter. Ihr Plan stand fest. Noch hatte sie die Waffe nicht gezogen, weil sie die Spirale der Gewalt nicht noch weiter drehen wollte.
    Eugen Chesterton zeigte sich über Janes Reaktion irritiert. Er senkte für einen Moment den Blick, dann atmete er pfeifend aus und fragte schließlich: »Du willst nicht mehr weiter?«
    »Nein.«
    »Willst du sterben?«
    »Auch nicht.«
    »Aber du wirst sterben!« erklärte er und griff an…
    ***
    »Ich habe Angst!« flüsterte Julia Chesterton, als wir vor dem Haus gehalten hatten und ausgestiegen waren. »Ich habe eine verdammte Angst, hier hineinzugehen.« Sie schüttelte den Kopf. Ihre Knie gaben nach, und sie wäre zusammengebrochen, hätten Glenda und Sarah Goldwyn sie nicht abgestützt.
    Ich konnte die Frau verstehen. Das Haus stand wirklich einsam, und ich bezweifelte, daß es bei Tageslicht einen Großteil seiner Düsternis verlieren würde. Die Mauern waren dunkel, als hätten sich im Laufe der Jahre Ruß, Dreck und auch Schatten in das alte Mauerwerk hineingefressen. Selbst die Fenster, die in kleinen Nischen etwas zurückversetzt lagen, schienen von den Schatten geschluckt worden zu sein. Ein unheimliches Gebäude, in dem allerdings auch Licht brannte. Das aber versickerte sehr schnell, sobald es eines der Vierecke im unteren Bereich verlassen hatte.
    Es regnete nicht mehr. Trotzdem war die Luft schwer. Gefüllt mit einer dichten Feuchtigkeit, und Wolken aus Schwaden trieben lautlos durch unsere Umgebung.
    Es war nichts zu hören. In der Stille fühlten wir uns wie begraben.
    Der schräg nach unten gefallene Regen hatte wuchtig gegen die Außenmauern geschlagen und sie naß gemacht. Auf den Scheiben der Fenster glänzte noch das Wasser wie klarer Lack.
    Lady Sarah gefiel mein Abwarten nicht. »Kommst du mit, John?« fragte sie.
    »Ist schon okay. Ich habe mir nur einen kleinen Eindruck verschaffen wollen.«
    »Begeistert bist du nicht – oder?«
    »Nein.«
    »Ich mag das Haus auch nicht, und ich kann mir vorstellen, daß es innen nicht besser aussieht als außen.«
    Ich hob nur die Schultern. Wenn Julia Chesterton Lady Sarahs Kommentar gehört hatte, so gab sie darauf keine Antwort. Die Frau stand noch immer voll und ganz unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse, und auch ich würde die schlimmen Bilder nicht so leicht vergessen können.
    Sarah und Glenda hielten sie fest. Beide führten Julia Chesterton auf den Eingang des Hauses zu. Sie paßten sich den kleinen Schritten der zwischen ihnen hergehenden Person an. So dauerte es eine Weile, bis wir den Eingang erreicht hatten.
    Aus dem Haus war nichts zu hören. Ich wußte aber, daß sich Jane dort aufhielt, denn ihren Wagen hatten wir beim Aussteigen gesehen. Ob sie ebenfalls diese blutige Gewalt erlebt hatte, wünschte ich ihr nicht, und ich dachte auch an den Jungen. Seltsamerweise machte ich mir um ihn keine Sorgen. Mein Gefühl sagte mir, auch dank der Berichte und was ich über ihn erfahren hatte, daß er mit dem Henker besser zurechtkam als ein Erwachsener.
    Die Stufen vor dem Eingang waren ziemlich breit. Wir ließen sie hinter uns, blieben vor der Tür stehen, und Julia Chesterton zitterte plötzlich. Dabei drückte sie sich zurück, als hätte sie plötzlich starke Furcht bekommen.
    »Wir müssen hinein!« flüsterte Glenda.
    Mrs. Chesterton hörte nicht.
    »Haben Sie einen Schlüssel?«
    Da Glenda Perkins erneut keine Antwort bekam, kramte sie in den Manteltaschen der Frau nach. Beim zweiten Zugreifen hatte sie Glück. Sie hielt den Schlüssel in der linken Hand, übergab ihn mir, denn wir hatten abgemacht, daß ich das Haus als erster betreten sollte.
    Die Beretta ließ ich stecken. Noch drohte mir keine unmittelbare Gefahr.
    Ich schloß auf. Der Schlüssel drehte sich zweimal. Ich lausche den Geräuschen nach, drückte die Tür vorsichtig auf und konnte in die kleine Halle hineinschauen.
    Es brannte Licht. Trotzdem war es düster. Der Schein der Wandleuchten schien von den dunklen Möbeln verschluckt zu werden.
    Meine Theorie bewahrheitete sich. Im Innern des Hauses war es ebenso düster wie außen. Wie konnte man sich hier nur wohl fühlen?
    Soweit ich erkennen konnte, hielt sich in diesem unteren

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