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1016 - Der Narr aus Venedig

1016 - Der Narr aus Venedig

Titel: 1016 - Der Narr aus Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gammeln. Das hatte ich mir schon lange vorgenommen. Wenn ich dich allerdings anschaue und dabei nachdenke, dann komme ich zu dem Entschluß, daß die Gammelei wohl noch etwas warten muß. Oder sehe ich das falsch?«
    »Keine Ahnung.«
    »Raus mit der Sprache, alter Schwede, weshalb bist du gekommen?«
    Bill grinste breit. »Ich hatte eigentlich vor, dich zum Lunch einzuladen. Ja, zu einem Essen.«
    »Ach.« Meine Überraschung war nicht einmal gespielt. »Du willst mich einladen?«
    »Klar. Ist das so etwas Besonderes?«
    »Nein, aber überraschend. Auch deshalb, weil es am Mittag stattfinden soll.«
    »Das allerdings.«
    »Und weiter?«
    »Wir fahren ins Bella Vista und essen dort.«
    »Wo finde ich das Lokal?«
    »Nicht weit von unserem Haus entfernt. Es ist relativ neu, aber ausgezeichnet. Sheila und ich sind schon öfter dort gewesen. Allerdings ohne dich, weil du ja in der letzten Zeit viel unterwegs gewesen bist. Sonst hättest du es schon längst von innen kennengelernt.«
    »Sehr gut. Aber ich habe keinen Hunger.« Das stimmte zwar nicht, nur wollte ich Freund Bill auf die Probe stellen, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, daß er mich an diesem Mittag nur einfach so zum Essen einladen wollte. Da mußte mehr dahinterstecken, davon war ich überzeugt.
    »Wenn du nichts essen willst, kannst du ja einen guten Rotwein trinken. Angela hat ausgezeichnete Weine.«
    »Angela?«
    »Ja, die Besitzerin. Angela Morinelli.«
    »Schön.« Ich grinste meinen Freund breit an. »Und weiter? Was steckt dahinter?«
    Bill hob die Schultern. »Nun ja, ich denke, daß sie dich gern kennenlernen möchte, aber nicht, weil du Junggeselle bist, obwohl sie eine attraktive Frau ist. Eine echte Blondine als Italienerin. Du kannst sie dir anschauen.«
    »Vielleicht, Bill. Nur möchte ich wissen, was tatsächlich hinter deiner Einladung steckt. Kann es sein, daß es gewisse Probleme gibt und du deshalb hier sitzt?«
    »Auch.«
    »Probleme mit ihr?«
    Bill nickte, bevor er sein Glas leerte. Sein Gesicht sah ernst aus. »Lassen wir die Frotzelei mal beiseite, John. Es sieht wirklich nicht gut aus, finde ich.«
    »Warum?«
    »Das erzähle ich dir auf der Fahrt. Vorausgesetzt, du bist einverstanden.«
    Ich seufzte auf. »Okay, ich komme mit, auch wenn ich mir den Samstag anders vorgestellt habe. Muß ich meinen Wagen mitnehmen oder sollen wir gemeinsam…«
    »Wir nehmen den Porsche.«
    »Gut, dann ziehe ich mich eben um.« Ich vertauschte die alte Jeans gegen eine ziemlich neue, streifte auch ein frisches Hemd über und dachte daran, daß der Samstag sicherlich anders verlaufen würde, als ich ihn mir vorgestellt hatte.
    Würde es Ärger geben?
    Ja, bestimmt. Bills Gesicht hatte einen verdammt ernsten Ausdruck angenommen, der auch nicht verschwand, als wir mit dem Lift nach unten fuhren.
    »Und worum geht es jetzt?« fragte ich, als ich mich neben Bill in den Porsche gefaltet hatte und die dunklen Gläser der Sonnenbrille vor die Augen schob.
    »Kurz gesagt, John, es geht um einen teuflischen Liebhaber.«
    Toll, dachte ich. Mal wieder die Liebe. Sie kann wirklich wunderbar sein, allerdings nicht, wenn der Teufel im Hintergrund lauerte. Von nun an war der Samstag für mich nicht mehr so freundlich…
    ***
    Wir waren nicht bei den Conollys vorbeigefahren, sondern hatten den Porsche direkt vor dem BELLA VISTA gestoppt, das um diese Zeit noch geschlossen war. Angela Morinelli öffnete erst gegen Abend. Es reichte ihr, um über die Runden zu kommen.
    Die Fahrt war lang gewesen, und Bill hatte mich ausführlich einweihen können. Ich wußte jetzt, was Angela Morinelli widerfahren war, und leistete Freund Bill im stillen Abbitte, denn diese Frau hatte in der vergangenen Nacht eine Hölle erlebt.
    »Mich hat es nur gewundert, daß sie so normal geblieben ist«, hatte Bill gesagt. »Andere wären längst durchgedreht und hätten vielleicht den Verstand verloren.«
    »Und sie hat keinen Verdacht, wer ihr das angetan haben könnte?«
    »Nein, keinen. Aber der Hundesohn hat sich nicht mehr auf das Internet verlassen. Er ist zu ihr ins Haus gekommen, und das läßt verdammt tief blicken. Er hat alles vorbereitet, um Angela an den Rand der Verzweiflung zu treiben.«
    »Er will sie vernichten.«
    »Richtig, John.«
    »Warum?«
    »Das müssen wir herausfinden. Ich kann mir vorstellen, daß die Ermordung der beiden Kater zunächst ein Anfang gewesen ist. Aber wir werden sehen und auch hören, was uns Angela Morinelli zu sagen hat. Erst dann können

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