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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf. Ein scheibenförmiger Schwimmkörper blies sich in rasender Schnelligkeit auf. Die Vorgänge waren nur im Widerschein der gleißenden Schußbahnen zu erkennen. Und plötzlich brach der letzte Rest der Organisation zusammen.
    In den Felsen knirschte und kreischte es. Aus hunderten Löchern, Spalten und Rissen strömten gewaltige Mengen Wasser herein. Sie schwemmten alles mit, was ihnen im Weg stand. Das riesige Kissen, auf dem Sargamec mit einigen Kranen saß, schwamm hoch, schlüpfte ins untere Ende der Röhre und wurde vom Luftdruck höher hinaufgeschoben. Überall waren Wasserstrahlen, Schaum, herumwirbelnde Gegenstände und ertrinkende Körper. Und Taucher, die zwar nicht ertranken, aber völlig orientierungslos waren.
    Irgendein schwerer Gegenstand wurde herangewirbelt und traf Surfos Hinterkopf.
    Mallagan spürte keinen Schmerz, aber vor seinen Augen bewegten sich grelle Sterne und Sonnen. Sein letzter Gedanke hatte etwas mit schrankenloser Erleichterung zu tun - er gab auch den letzten Rest von Verantwortung ab.
    Surfo spürte nicht mehr, daß ihn und seine Freunde eine mächtige Welle packte, wieder einmal herumschleuderte wie willenlose Puppen und davonwirbelte. Niemand sah, daß Sargamec sich davonmachte, indem er in dieser Rettungsröhre wie ein Korken nach oben gedrückt wurde, immer schneller, und daß er damit die meisten Mitglieder der Bruderschaft auf Keryan zum Tode verurteilte oder zur Gefangenschaft.
     
    *
     
    Sorghyr sagte hart: „Entweder sind deine Leute verrückt geworden, oder dieser wahnsinnige Sargamec hat seinen eigenen Stützpunkt zum Tod verurteilt. Was können wir tun?"
    Sie hatten die Helme geschlossen. Ihre Unterhaltung, falls man die hastig hervorgestoßenen Satzfetzen so bezeichnen konnte, lief über die Unterwasserfunkgeräte.
    „Wir müssen wenigstens vier Personen schnappen!" keuchte Lyrst. „Den Chef und die drei Betschiden. Klar?"
    „Völlig klar. Dein Erfolg Wird in jeder Minute fraglicher!"
    „Was zu vermeiden ist. Los, Gardisten - Sturm auf das Zentrum."
    „Verstanden, Chef."
    Die Schutzgardisten, denen es gelungen war, bis hierher vorzudringen, waren ausgebildete Taucher. Die zahlreichen toten Gardisten, von denen sie wußten, motivierten sie und erfüllten sie mit kalter Entschlossenheit. Die gelbschwarz gekleideten Kranen schwammen mit der Strömung und wußten, daß die Position ihres Chefs in Gefahr war.
    Sie ahnten allerdings nicht, daß der alte Jäger ebenso dachte; seine Stellung bei Carderhör hing an einem Spinnenfaden.
    Die gewaltige Wasserflut packte Lyrst und Sorghyr. Sie wurden nach vorn gerissen, auf die Stelle zu, an der die Bruderschaftsmitglieder noch vereinzelte Schüsse abgaben. Es war sinnlos, irgendwie zu reagieren oder zu versuchen, der Druckwelle zu widerstehen.
    Sie schlug schwer auf den Steinboden, wurden zur Seite geschleudert und brachten mit dem ablaufenden Wasser einige andere Gestalten zu Fall. Ein Knäuel wild um sich schlagender Wesen bildete sich.
    Lyrst zerrte Sorghyr mit einem harten Ruck wieder auf die Füße. Sofort schalteten sie ihre Scheinwerfer an. Vor ihnen tauchten zwei der Betschiden auf und versuchten, den dritten hochzuwuchten. Der dritte Mann war Surfo Mallagan, der Doppelträger. Sorghyr sah, daß er bewußtlos war. Und versuchte mehr Einzelheiten innerhalb des Raumes zu erkennen, in dem sie sich befanden.
    Der Außenlautsprecher in Lyrsts Helm brummte auf, dann sagte der Chef der Schutzgarde deutlich: „Kommt mit uns. Wir bieten euch die einzige Chance zum Überleben."
    Vorübergehend mußte Sorghyr vergessen, daß er zumindest Mallagan zu Carderhör bringen mußte. Aber noch war die Aktion nicht abgeschlossen. Die beiden Betschiden schüttelten hartnäckig ihre Köpfe, was ihre Geste der Verneinung bedeutete. Einen Augenblick lang war der alte Jäger ratlos. Er sah, wie Lyrst hinter dem strahlenden Reflektor der Lampe die Energie seiner Waffe umschaltete. Lyrst wollte die Betschiden betäuben und irgendwie wegschleppen.
    Sie wurden alle einer eigenen Entscheidung enthoben.
    Berstendes Knistern und abermals das Rauschen von Wassermassen erfüllte die Felshalle. Von der Decke lösten sich riesige Bruchstücke und rissen kleineres Gestein mit sich. Lyrst wurde von einem Brocken getroffen und ließ aufschreiend seine Waffe fallen.
    Das Wasser, das ihnen bis an die Brust reichte - die Betschiden standen bis zum Hals darin und atmeten keuchend und prustend - hob sich auf unerklärliche Weise. In der Kammer bildete

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