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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herangezogen, dann halfen die Kranen an Bord des Schiffes den Betschiden und Sorghyr, mit Hilfe von Tauwerk und dem Netz und den Rettungsringen, die steile Bordwand zu erklettern.
    Als sie sich über die Kante der Reling schwangen, merkten sie, daß sie sich wieder im Bereich der normalen, ungefährlichen Schwerkraft befanden.
    Surfo Mallagan kam taumelnd auf die Füße, lehnte sich gegen eine Wand der nassen Aufbauten und sagte resignierend, immer wieder von würgendem Husten unterbrochen: „Ich wundere mich nicht, dich hier zu sehen, Kersyl. Du hast einen erstaunlich hohen Überlebensfaktor!"
    „Nicht geringer als deiner, Betschide", sagte der Krane. „Ich befolge nur die Befehle von Sargamec. Mein Leben ist Gehorsam."
    Surfo taumelte. Sein Griff löste sich, er kippte nach rechts und riß Sorghyr mit sich auf die dicken eisernen Planken. Er sah nicht mehr, daß schräg über dem Schiff die Positionslichter eines schweren Luftgleiters blinkten.
    „Nein!" kreischte Brether auf.
    Es war zu spät. Ein anderer Krane feuerte bedächtig viermal aus einem kleinen Schocker auf die schwankenden Gestalten. Die drei Betschiden und der alte Krane zuckten nicht einmal, als sie der summende Lähmstrahl traf. Sie brachen zusammen und blieben an Deck liegen. Keiner von ihnen konnte sehen, daß sich ein schwerer Gleiter bis auf die Auf bauten hinuntersenkte. Die Mitglieder der Bruderschaft klinkten eine Art Netz in den Rettungshaken ein. In dem gepolsterten Gewebe hing der schwere, aufgedunsene Körper des Tarts. Als er im Bauch des Gleiters verschwunden war, enterte die Schiffsbesatzung ebenfalls hoch und verschwand zusammen mit dem Flugapparat.
    Die vier betäubten Wesen waren vorher gefesselt worden. Die Maschinen des gepanzerten Bootes liefen und schoben das Fahrzeug in mittlerer Geschwindigkeit hinaus auf das offene Meer. Daß das Schiff mit Mikrogravitatoren ausgestattet war, merkten die Betäubten nicht.
    Nicht ein einziger der Schutzgarde-Gleiter wurde auf das Boot aufmerksam, das sich weit außerhalb des Energieschirms bewegte.
     
    8.
     
    Brether Faddon blinzelte, sah vor sich eine Platte, von der Rost in handtellergroßen Fladen abblätterte und darüber ein Ungewisses Licht. Erst als sich in seinem Gesichtsbereich eine breitschultrige Gestalt zu bewegen begann, erkannte er, daß es sich um die ersten Lichtstrahlen des Sonnenaufgangs handelte. Surfos Gesicht, salzverkrustet, voller Schrammen und grau vor Erschöpfung, schob sich heran.
    „Brether! Wir sind auf dem verlassenen Schiff Sargamecs", sagte Surfo langsam und scharf betont. Er rechnete damit, daß Brether kaum etwas richtig verstand. „Das bedeutet, daß Sargamec uns und das Schiff vernichten will."
    Hinter Surfo sah er einen Kranen im Taucheranzug und Scoutie, die sich ruckartig bewegte. Sie war an den Handgelenken ebenso gefesselt wie Surfo, er selbst und der unbekannte Krane. Mallagan stemmte sich hoch, federte die Stöße des Schiffes mit den Knien ab und rief: „Nimm den Strahler des Kranen! Er liegt unter seinem Rücken. Schmilz meine Fesseln auf."
    „Ist klar", lallte Brether mechanisch und robbte auf dem Eisenrost vorwärts. Surfo half ihm, indem er den schweren Körper mit den Füßen halb hochzurollen versuchte. Faddon hielt die Waffe mit beiden Händen fest und gehorchte den kurzen, einfachen Befehlen Surfos. Der Energiestrahl verbrannte die semimetallischen Stränge und kleine Teile der Haut Surfos. Mallagan schrie leise vor Schmerz auf. Dann nahm er Brether die Waffe ab und durchtrennte die Fesselung der anderen Gefangenen. Er klappte das Visier des Taucherhelms hoch, betrachtete einige Sekunden lang das Gesicht des Fremden und schüttelte den Kopf. Dann verschwand er unter Deck.
    Zwanzig Minuten lang brauchten Scoutie, Brether und der unbekannte Krane, um wieder zu sich zu kommen. Faddon entsann sich, daß es wohl dieser Schwimmer gewesen sein mußte, der ihnen geholfen und Lichtsignale gegeben hatte. Es wurde von Minute zu Minute heller. Die Sonne Sumjarc kletterte hinter dem Horizont höher. Plötzlich sprang, ein knappes Grinsen in seinen verwüsteten Zügen, Surfo wieder an Deck. Er hielt in seiner Hand ein Stück Draht, an dem mehrere winzige Würfel baumelten.
    „Wir befinden uns in einer denkbar lausigen Lage", sagte er in unverständlicher Fröhlichkeit. „Aber wir sind dem Schicksal entkommen, das Sargamec uns zugedacht hatte. Das Boot wird nicht explodieren!"
    Zum erstenmal sprach der Krane. Er kippte den runden Taucherhelm von

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