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1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewußt, daß irgendwo in der Nähe ein anderer Haluter war, dann hätte er sich ganz darauf konzentriert, zu ihm zu gehen und mit ihm zu kämpfen. Dabei hätte er sich austoben und seine ungeheuren Kräfte abbauen können.
    Doch auf Terra gab es niemanden, der ihm im Kampf ebenbürtig gewesen wäre.
    Flüchtig dachte er an die Kunstausstellung.
    Er war eingeladen worden, weil er dort eine Rede über halutische Kunst halten und eine Plastik begutachten sollte, von der vermutet wurde, daß sie von Halut stammte.
    Plötzlich begann der Körper zu rasen, ohne daß Icho es verhindern konnte. Arme und Beine wühlten sich in den Boden und rissen die Erde auf. Innerhalb von Sekunden entstand ein Loch, das mehr als drei Meter tief war.
    Es schien, als könnte Icho Tolot sich nun doch auf relativ harmlose Weise austoben, indem er sich wie ein Maulwurf durch die Erde grub. Doch plötzlich richtete sich der Haluter wieder auf.
    Er stöhnte laut, und die Arme wirbelten wirkungslos durch die Luft. Langsam ließ er sich in die Hocke sinken. Dann schnellte er sich in die Höhe und sprang aus der Grube.
    Irgendwo in ihm wurde der Gedanke an die Ausstellung wach.
    Hatte er sich nicht verpflichtet, sie zu besuchen und dort eine Rede zu halten?
    Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, als die Verbindung zu seinem Ordinärhirn abriß.
    Icho Tolot wußte nicht mehr, was er tat.
    Ein fremder Geist lenkte den Körper, ohne ihn allerdings völlig in der Gewalt zu haben und ihn sinnvoll steuern zu können.
    Als sein Bewußtsein wieder einsetzte, sah Icho Tolot sich über einen freien Platz rennen. Keine drei Meter vor ihm stand ein Kind und blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
     
    *
     
    Addison Uptigrove beobachtete seine Werke aus einer Entfernung von fast dreißig Metern. Er wollte nicht näher herangehen, weil er davor zurückschreckte, mit den Kunstinteressenten zu sprechen und ihnen womöglich erklären zu müssen, was er sich bei diesem oder jenem Werk gedacht hatte.
    „Es ist traumhaft", wisperte Merlin Sanders, die neben ihm stand. „Sie sehen sich wirklich an, was du geschaffen hast. Sieh doch mal zu A. L. D. Drener hinüber. Seine Bilder und Vasen werden nicht unter hunderttausend gehandelt, aber bei ihm bleiben nur wenige stehen. Und einige machen sogar Witze über ihn und seine Stücke."
    Sie traten zurück, weil eine Gruppe von Besuchern mit einem Kunstsachverständigen als Führer an ihnen vorbeiging.
    Garret Aglent tauchte fast gleichzeitig neben ihnen auf. Er kicherte vergnügt. Merlin Sanders verzog das Gesicht.
    „Du bist betrunken, Alter", stellte sie fest.
    „Na und?" fragte er grinsend. „Warum sollte ich mir nicht auch mal Champagner leisten?
    Heute ist mein großer Tag. Ich habe gekündigt, und der fette Archibald hat mir gerade gesagt, daß die Bilder so gut wie verkauft sind. Wenn hier nicht noch irgendwo eine Bombe explodiert und alles in die Luft sprengt, kann nichts mehr passieren."
    Aglent sprach so laut, daß die anderen Besucher aufmerksam wurden. Uptigrove zog ihn zur Seite und verließ mit ihm und Merlin die Halle durch einen Seitenausgang. Sie kamen auf einen Innenhof, auf dem allerlei Gerumpel herumlag.
    „Ich muß frische Luft haben", sagte Uptigrove. „So eine Ausstellung ist ganz schön anstrengend, auch wenn man nicht viel tun muß."
    „Das kann man wohl sagen", stimmte der Alte zu. Er setzte sieh auf einen etwa einen Meter hohen Stahlcontainer aus rötlichblau schimmernder Metalllegierung. Der Behälter sah aus, als sei ein Sprengkörper in seinem Innern explodiert und habe die Seitenwände teilweise herausgerissen. Das scharf gezackte Metall war nach außen gebogen, wo es geplatzt war.
    Garret Aglent schaukelte leicht mit dem Container. Zugleich holte er eine Flasche mit einem hochprozentigen Getränk aus der Tasche und bot sie Addison und Merlin an. Als beide ablehnten, setzte er sie an die Lippen und trank sie halb leer. Dann stöhnte er behaglich und schlug mit der Faust gegen den zerstörten Container.
    „Da war ein Werk von einem Künstler vom Methanplaneten Delkxer drin", erklärte er.
    „Ich habe selbst gesehen, wie die Kiste hergebracht wurde. Ein Roboter sollte sie auspacken, aber er muß wohl einen Fehler dabei gemacht haben. Das Kunstwerk ist sozusagen explodiert. Und der Roboter ist nur noch Schrott."
    Er deutete auf einige Metall- und Kunststoffteile, die in der Ecke lagen.
    „Unser Methanfreund ist leider in Ohnmacht gefallen."
    Aglent trank noch einen

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