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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Für mich auch überraschend, denn das Boot wurde gestoppt.
    Nicht nur, daß es langsamer fuhr, auch das Geräusch des Motors versickerte und war dann nicht mehr zu hören. Was jetzt im Leerlauf lief, war mein Motor.
    Natürlich bezweckte die andere Seite etwas Bestimmtes damit. Sie würde sich nicht mit einer nur reinen Beobachtung zufriedengeben. Die Distanz zwischen uns ließ sich in Metern schlecht abschätzen, aber das war auch nicht wichtig.
    Etwas anderes erforderte meine Aufmerksamkeit. Hinter den Scheiben des Ruderhauses hatte ich eine Bewegung mitbekommen. Ich verfolgte sie und sah, daß jemand das Ruderhaus verließ und sich frei und offen auf das Deck stellte, so daß wir uns gegenseitig anschauen konnten.
    Ich hatte den Mann noch nie gesehen. Er war ziemlich groß, auch breit. Helles Haar, ein nackter muskulöser Oberkörper und ein von mir aus gesehen unbewegliches Gesicht.
    »Man hat auf der Insel einen von einem Dämon Besessenen begraben, der nicht verwesen kann…«
    So hatte man mir es gesagt. Daher resultierte auch die Angst der Menschen vor der Insel.
    War das der Besessene?
    Ja, das mußte er sein. Es gab für mich keine andere Alternative. Er trat nicht bis an die Bugspitze heran, sondern blieb vor dem Ruderhaus stehen und blickte auf mein kleines Boot. Da ich davon überzeugt war, daß er mit mir kommunizieren wollte, stellte auch ich den Motor ab, um frei zu sein von störenden Geräuschen. Aber jetzt umgab uns nur das Klatschen des Wassers und hin und wieder der Schrei eines Vogels.
    Ich wollte ihn hören. Ich wollte auch nicht mehr länger warten, deshalb rief ich ihm über das Wasser hinweg zu. »Wer bist du? Hast du auch einen Namen?«
    »Ja!« schrie er mir lachend entgegen. »Ich habe einen Namen. Man nennt mich Doriel…«
    Neu, ja, das war neu für mich. Aber ich machte mir trotzdem meine Gedanken.
    Doriel hörte sich für mich nicht eben menschlich an. So ähnlich wie Uriel, Raniel, auch Gabriel…
    Das waren die Namen der Engel!
    Lief der Fall in diese Richtung? Hatte ich es bei ihm mit einem möglicherweise gefallenen und letztendlich auf ironische Art und Weise begrabenen Engel zu tun?
    »Der Name sagt mir nichts!« rief ich zurück.
    »Er ist aber etwas Besonderes«, klärte er mich auf.
    »Das mag sein. Nur ist er mir bisher noch nicht begegnet. Ebensowenig wie du mir begegnet bist.«
    »Du kennst keine Engel?« höhnte er.
    »Doch - schon. Sogar mehrere. Und ich denke auch, daß du zu ihnen gehörst oder gehört hast. Von Engeln bin ich andere Taten gewöhnt, muß ich dir sagen.«
    »Ich bin Doriel, und ich bin noch mehr. Vielleicht war ich mal ein Engel. Vielleicht bin ich es noch. Jetzt aber in einer Besonderheit, denn ich bin der untote Engel, der Zombie-Engel!« brüllte er mir entgegen und ballte die Hände zu Fäusten wie jemand, der unbedingt seine Kraft demonstrieren will.
    Mit der letzten Erklärung hatte er mich überrascht, das gab ich ehrlich zu. Ich hatte schon viel gehört, mir war auch manches zu Ohren gekommen, mit einem untoten Engel allerdings hatte ich noch keine Bekanntschaft gemacht. Ich wollte es genau wissen und fragte deshalb: »Du hast in einem Grab gelegen?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Du bist nicht verwest.«
    »Nein. Aber ich weiß, daß nur die nicht verwesen, die von einem Dämon besessen sind.«
    Er wischte durch die Luft. »Ich brauche nicht besessen zu sein.«
    »Du bist es sowieso«, hielt ich ihm entgegen.
    »Was macht es schon, was du denkst, Sinclair? Spielt das eine Rolle?«
    Nein, das spielte keine Rolle für mich, da hatte er schon recht. Etwas anderes hatte mich stutzig werden lassen und trieb mir sogar die Röte ins Gesicht.
    Er kannte meinen Namen. Von mir hatte er ihn nicht gehört. Eigentlich gab es nur eine Möglichkeit, doch an die wollte ich lieber nicht denken, obwohl ich sie keinesfalls außer acht lassen konnte.
    »Wer hat dir meinen Namen gesagt?« rief ich ihm zu.
    »Jemand der dich kennt.«
    »Eine Frau?«
    »Sicher, eine hübsche dazu.«
    Damit waren für mich die letzten Zweifel beseitigt. Es gibt viele hübsche Frauen auf der Welt, kein Zweifel, nur in diesem Fall spielte eine die Hauptrolle.
    »Jane Collins!«
    »Wie gut du bist, Sinclair.«
    »Das weiß ich selbst«, erwiderte ich nicht eben unbescheiden. »Wo steckt sie?«
    »Willst du sie sehen?« verhöhnte er mich.
    »Hätte ich sonst die Frage gestellt?«
    »Stimmt. Und ich werde dir den Gefallen auch tun.« Er streckte seinen linken Arm aus, machte die Hand zuerst

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