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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern auch stank.
    Der erste, der ihn betreten hatte, war ich nicht. In einer Ecke lag ein Müllberg. Da hatten Leute einfach ihren Abfall hingekippt, und dessen Gestank war widerlich.
    Ich nahm meine kleine Lampe und strahlte einmal in die Runde.
    Viel zu sehen gab es nicht. Die nach oben führende Treppe gab mir auch keine Hoffnung, denn sie war eingebrochen. In die Höhe kam ich nicht. Wenn sich Duncan tatsächlich hier versteckt hielt, dann einfach nur im unteren Bereich.
    Über die steinigen Hindernisse auf dem Boden stieg ich hinweg, immer dem Kreis der kleinen Leuchte folgend. Meine Ohren waren gespitzt, um fremde Geräusche wahrzunehmen. Nichts erregte meine Aufmerksamkeit. Auch von den Ruinen her war nichts zu hören.
    Die dicken Mauern dämpften die Gespräche der Männer.
    Fußspuren entdeckte ich ebenfalls nicht. Zudem hätten sie sich kaum auf den Steinen abgemalt.
    Ich suchte weiter. Nur nicht aufgeben. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, etwas zu finden, und mein Gefühl sagte mir auch, daß ich den Turm nicht umsonst betreten hatte.
    Der nächste Schritt hörte sich anders an.
    Dumpfer – und hohler!
    Auf der Stelle blieb ich stehen und leuchtete genau vor meine Füße. Dort zeichnete sich etwas ab. Es war ein breites Brett, und es war heller als die übrige Umgebung.
    Ich bückte mich. Aus der Nähe sah ich mehr. Das Brett war vom Staub befreit worden, und diese Tatsache wiederum brachte mich auf einen bestimmten Gedanken.
    Eine Falltür!
    Meine Neugierde war geweckt. Ich suchte nach einem Ring oder Griff. Den gab es nicht. Dafür steckte an der linken Seite der breiten Bohle ein starker Holzkeil fest. Er diente als primitiver aber durchaus wirkungsvoller Hebel, um die Falltür zu öffnen.
    Ich faßte den Hebel mit beiden Händen an und gab den entsprechenden Druck. Die Falltür bewegte sich. Ich hörte sie knarren.
    Auch der auf ihr liegende Staub geriet ins Rutschen. Mit der Hand faßte ich nach und stemmte die Bohle hoch.
    Sie war breit genug, um einen Menschen hindurchzulassen. Aus der Tiefe gähnte mir Schwärze entgegen. Zugleich strömte ein alter Geruch gegen mein Gesicht. Es roch nach Verwesung, nach altem Fleisch, das längst verfault war. Ob der Gestank von Menschen oder Tieren stammte, konnte ich nicht sagen. Aber ich war sicher, das Verlies des Duncan Sinclair gefunden zu haben.
    Bisher war es still gewesen. Kein Laut drang von unten hoch. Ein tiefes, unheimliches Schweigen. Dennoch glaubte ich, daß sich dort unten etwas befand, und leuchtete deshalb hinein.
    Der Lampenstrahl fand seinen Weg. Staub tanzte in der bleichen Lichtlanze. Es ging tief, sehr tief hinunter, und das Loch wurde auch breiter. Ich schwenkte die Hand mit der Lampe von einer Seite zur anderen – und war überrascht, als ich ein Ziel fand.
    An der – von mir aus gesehen – rechten Seite hing ein Käfig über dem Boden. Darin hockte kein Tier, sondern jemand, der einmal ein Mensch gewesen war. Fleisch und Haut waren ihm von den Knochen gefallen, jetzt klemmte er als Skelett in seinem Gefängnis.
    Der Käfig war mehr hoch als lang. Querstreben, die mit den längeren an den Seiten verbunden waren, ließen Lücken zu. Das Skelett hatte seine bleichen Arme und Beine um diese Streben geklammert, als wäre es dabeigewesen, sich zu befreien.
    An einer Seite sah ich eine Tür. Unten war der hängende Käfig ebenfalls geschlossen. Man hatte eine Eisenstange in die Wand geschlagen und den Käfig daran aufgehängt.
    Wie gelangte ich hin? Oder noch weiter in die Tiefe? War dies überhaupt der richtige Eingang oder existierte noch ein unterirdischer?
    Ich leuchtete an dem Käfig vorbei in den Schacht hinein. Den Grund hatte ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen, jetzt aber sah ich ihn.
    Dort bewegte sich etwas.
    Ein Mensch, ein Tier? Eine Gestalt zumindest. Das Licht war zu schwach, um Einzelheiten zu erkennen. Aber ein Duncan Sinclair war schon vorstellbar.
    Nur – wie war er dorthin gekommen?
    Hatte er sich abgeseilt? War er gesprungen? Eine Leiter war mir noch nicht aufgefallen.
    Aber mich interessierte das Skelett. Es mußte einfach alt sein, aber es war noch nicht verfallen. Wie ein Verzweifelter umklammerten die bleichen Arme die Stäbe des Käfigs. Ein Mensch, der es nicht mehr geschafft hatte, einer Falle zu entkommen.
    Irgendwann hatte es anderes ausgesehen. Es war ein Mensch gewesen. Jemand, der mit Duncan zu tun gehabt hatte? Vielleicht auch ein Sinclair, der hier eingekerkert worden war?
    »Nicht bewegen,

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