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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich schon ergeben, denke ich.«
    »Ja, hoffentlich.«
    Wir hatten den Rand des Camps bereits erreicht. Von nun an wollte sich Karen um Helen kümmern und sie zu ihrer Mutter zurückbringen. »Wo treffe ich euch?«
    »An irgendeinem Stand«, sagte ich.
    »Ihr habt Hunger und Durst.«
    »Ja, so ungefähr.«
    »Bis gleich dann.«
    »Willst du wirklich was essen?« fragte Suko mich.
    »Das hatte ich vor.«
    »Okay, dann komm…«
    ***
    Wir hatten uns für gebratene Rippchen entschieden, die sehr gut gewürzt waren. Dazu paßte ein Bier, das ich mir gönnte. Suko verließ sich jetzt auf Wasser.
    Es war alles normal. Auch wir bewegten und verhielten uns normal. Mit unserem Essen hatten wir uns an einen der langen Tische gesetzt und knabberten die Rippchen ab. Wir saßen uns gegenüber, so konnten wir in verschiedene Richtungen schauen und den Trubel hier gut beobachten. Veränderungen gab es nicht. Alles lief völlig normal ab. Niemand der Menschen hier zeigte Angst. Sie waren fröhlich, einige schon zu fröhlich, aber sie freuten sich, daß sie sich mal wieder getroffen hatten. Fünf Jahre waren schnell vergangen, für einige zu schnell, wie wir immer wieder hören konnten.
    Ich hatte meinen Platz so gewählt, daß ich die Ruinen von Sinclair-Castle sehen konnte, wenn ich den Kopf anhob. Sie sahen aus wie abgehackte Stücke aus seinem gewaltigen Bauwerk, das einmal eine große Zeit erlebt hatte.
    Sehr dunkel, irgendwo auch einsam. Dahinter das Meer, das immer wieder gegen die Steilklippe wuchtete, als wollte es diese zerstören. Noch hatte die Ruine Ruhe. Das würde sich sehr bald ändern. Als ich wieder einmal den Kopf hob, sah ich einen Geländewagen, der die lange Böschung hochfuhr. Er zog sogar noch einen kleinen Wagen hinter sich her, der beladen war.
    Suko hatte an meinem Gesicht erkannt, daß etwas nicht stimmte.
    »Was ist denn los?«
    »Dreh dich mal um.«
    Wenig später war auch er leicht blaß geworden. »Kannst du mir verraten, was die Leute dort wollen?«
    »Vorbereitungen treffen, denke ich. Fackeln anbringen. Lichterketten aufhängen. Bier hochbringen. Grills aufstellen, wie auch immer. Die große Schau beginnt erst noch.«
    »Ja, und auch für ihn.«
    »Das sind die beiden, die mich aufgefangen haben«, hörten wir plötzlich Helens Stimme in unserer Nähe.
    Ich drehte mich und sah die Kleine mit ihren Eltern zusammen an den langen Tisch treten. Im Hintergrund winkte uns Karen zu.
    Vorzustellen brauchten wir uns nicht, wir hatten alle den gleichen Namen, und Suko hielt sich zurück.
    »Mein Gott, was haben Sie da nur getan?« fragte Mrs. Sinclair und schüttelte den Kopf. Sie konnte die Tränen nicht zurückhalten, wollte sich überschwenglich bedanken, und wir hatten Mühe, sie abzuwehren.
    »Lassen Sie das mal«, sagte ich. »Wir haben Glück gehabt, daß wir gerade am richtigen Ort waren.«
    »Wer tut so etwas?« fragte der Vater mit krächzender Stimme. Er war ein breitschultriger Typ in einem karierten Hemd. Helle Haare wuchsen auf seinem Kopf.
    »Tja, das wissen wir auch nicht.«
    »Ein Verrückter, ein Wahnsinniger. Ich komme da nicht mit. Einer, der durchgeknallt ist. Und den es noch immer gibt. Oder meinen Sie nicht?«
    »Damit muß man rechnen«, gab ich zu.
    »Und was kann man dagegen tun?«
    »Das Fest absagen.«
    Die Sinclairs schauten sich an, nickten und flüsterten: »Es wäre wohl am besten, wenn wir von hier verschwinden.«
    »Würde ich Ihnen raten.«
    »Aber ich werde oben an der Ruine gebraucht«, protestierte Sinclair.
    »Ist dir dein Leben so wenig wert, Harold?«
    »Okay, du hast recht, Jane. Lassen wir es dabei. Es ist auch besser für Helen.«
    Wir waren über die Einsichtigkeit der Familie froh. Ein Fest zu versäumen war eine Sache, sein Leben zu verlieren eine andere. Der Rückzug war deshalb besser.
    Sie bedanken sich noch einmal bei uns und schlugen den Weg zu den Autos ein.
    »Wenn doch alle so handeln würden«, sagte Karen, die sich neben mich gesetzt hatte.
    »Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Das Leben ihrer Tochter hing an einem seidenen Faden. Es hatte gerettet werden können. Sie wissen, was läuft.«
    »Hast du ihnen erklärt, was passiert ist?«
    »Nein«, erwiderte Karen energisch und schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall habe ich das. Die waren zudem schrecklich durcheinander. Mit ihnen konnte man kaum ein Wort reden. Ich bin froh, daß sie nicht mehr zurückkehren.«
    »Im Gegensatz zu Duncan«, murmelte ich.
    Suko hatte mich trotzdem

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