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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geben.
    Auch jetzt überstürzte ich nichts. Meine Gedanken arbeiteten fieberhaft. Zudem mußte ich ruhig und cool bleiben. Ich durfte mich auf keinen Fall von dem Haß auf Duncan überschwemmen lassen.
    Dann konnte es bitter enden.
    Wo genau stand er? Den Kopf zu drehen, traute ich mich nicht.
    Aber er mußte in Reichweite sein, denn ich hatte nicht gehört, daß er weiter zurückgegangen war.
    Ich bewegte mich sehr langsam. Vergaß auch nicht, dabei zu stöhnen. Stemmte den Körper mühsam in eine gebückte Haltung. Die Lampe hielt ich noch immer fest, und aus der Bewegung heraus wurde ich so schnell wie möglich.
    Blitzschnell schlug ich zu. Es war eine wilde, eine vielleicht überraschende Bewegung. Mein rechter Arm wurde so lang wie möglich.
    Ich wollte die Waffenhand treffen und mußte dabei auf mein Glück vertrauen.
    Ich traf Duncan. Er schoß nicht. Ich war schon herumgewirbelt und konnte ihn sehen.
    Mein Schlag hatte ihm tatsächlich die rechte Hand in die Höhe und auch zur Seite geschleudert. Glück und Timing waren auf meiner Seite gewesen.
    Duncan tänzelte zurück. Er wollte weg von mir, um die Waffe wieder auf mich richten zu können.
    Ich war schneller. Diesmal sprang ich ihn an. Krallte mich in seiner Kleidung fest und wuchtete ihn zurück. Duncan fiel zu Boden. Ich landete auf ihm – und erhielt einen harten Schlag gegen die Stirn, denn er hatte seinen Kopf nach oben gerammt.
    Für einen Moment sah ich Sterne.
    Wie ein normaler Mensch kroch Duncan Sinclair aalgleich unter mir weg. Ich wollte noch nach seinem Fuß fassen, griff in der Dunkelheit jedoch ins Leere. Meine Lampe lag irgendwo. Sie funktionierte noch und schickte ihren Lichtspeer über den Boden.
    Durch ihn huschte Duncan. Er kreischte. Er bückte sich, während ich meine Beretta hervorholte. Meine Position war nicht gut. Ich iag auf den verdammten Steinen, sah den anderen durch die Dunkelheit huschen und feuerte.
    Sogar das Mündungslicht war zu sehen, aber kein Treffer, denn Duncan lief weiter. Er tauchte dort unter, wo es am dunkelsten war.
    Ich hörte ihn knurren, schreien und auch seufzen.
    Ungewöhnliche Geräusche, die ich eher bei einem Tier vermutet hätte als bei ihm.
    Was da passierte, war für mich nicht sichtbar. Erst die Lampe würde Aufklärung bringen.
    Sie lag zwar ein Stück entfernt, aber nicht zu weit. Ich mußte mich zur Seite drehen, und sie fassen zu können.
    Duncan gab auch weiterhin die schrecklichen Geräusche ab. Das tiefe Knurren, das Seufzen und Schreien, als befände er sich inmitten einer Verwandlung.
    Die Fingerkuppen der linken Hand berührten die kleine Lampe.
    Ich rollte sie um eine Winzigkeit zu mir heran, bevor ich sie ganz in die Hand nehmen konnte.
    Schweiß bedeckte die Haut. Es war nicht einfach, die Lampe zu halten. Zudem mußte ich schnell sein und so rasch wie möglich die Quelle des Geräuschs anstrahlen.
    Das Knurren war verstummt. Da hockte kein Raubtier mehr im Dunkeln. Davon ging ich zumindest aus.
    Der plötzliche Schrei ließ mich zusammenzucken. Einen Moment später sah ich, was geschah. Duncan hatte sich aus seinem Versteck gelöst, aber es war nicht mehr der Duncan Sinclair, wie ich ihn erlebt hatte. Dieser hier sah anders aus. Er war zu einem Untier geworden, diesmal auch körperlich. Eine Mischung aus Mensch und Monstrum, was sein Gesicht betraf. Soviel zumindest bekam ich in dem einen Augenblick mit, den er brauchte, um durch die Helligkeit huschen zu können.
    Sein Ziel war das Loch im Boden. Ich schoß wieder. Kein Treffer.
    Das Dunkel und das zuckende Licht hatten mich zu sehr irritiert.
    Dann brach Duncan ein.
    Er war wohl in das Loch hineingesprungen. Ich hörte das Brechen des Holzes, dann noch den bösen Schrei, und im nächsten Augenblick war Duncan Sinclair weg.
    Der Schacht fraß ihn.
    Ich hörte ihn bösartig lachen. Der Schall verstärkte dieses verdammte Geräusch noch.
    Wieder hatte er mich geleimt, und ich glaubte auch nicht daran, daß er tot war.
    Wie ein Stein war er in den Schacht gefallen. Einfach weggesackt – und aufgeschlagen.
    Ich leuchtete wieder in die Tiefe.
    Den Käfig kannte ich schon, das Skelett auch. Beim ersten Hineinleuchten hatte ich geglaubt, eine Gestalt zu sehen. Jetzt erhielt ich den Beweis. Aber es war Duncan Sinclair, der sich dort unten aufhielt und tatsächlich auf dem Boden hockte und zu mir in die Höhe starrte.
    Duncan Sinclair?
    Nein, nicht mehr der Sinclair, wie ich ihn erlebt hatte. Dieser hier war tatsächlich mutiert. Er hatte

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