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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich vor der Konsole, den Körper nach hinten gelehnt und auf zwei Greifbeine gestützt.
    „Sag mir, mein Freund - wer ist der Beisitzer Eins?"
    Sengmot reagierte nicht. Suklov betätigte ein paar Tasten, aber die Maschine blieb stumm. Suklov hieb auf die Tastatur wie ein Wilder und stammelte unzusammenhängende Worte. Sengmot rührte sich nicht. Schließlich ließ der Lenkmeister den Greifarm sinken. Sein Körper richtete sich aus der bequemen, schrägen Stellung zur Senkrechten auf, ein äußeres Anzeichen tiefer Niedergeschlagenheit. Valvul wußte, wie ihm zumute war. Noch einmal war in Suklov die Hoffnung erwacht, er könne die Oberhand über den unerwünschten Eindringling gewinnen. Jetzt aber blieb ihm nichts mehr, worauf er hoffen konnte.
    „Ich verstehe, wie du empfindest", sagte Valvul mit sanfter Stimme. „Vielleicht können wir trotzdem zu einer Einigung kommen."
    Suklov wandte sich um und sah ihn erstaunt an.
     
    *
     
    Das Innere des Schiffes war, soweit Plaquet erkennen konnte, völlig ohne Ordnung oder Sinn für Zweckmäßigkeit. Es gab lange, schwach erleuchtete Korridore, die sich in weiten oder engen Kurven dahinschlängelten und von anderen, ebenso geschlängelten Gängen gekreuzt wurden. Plaquet hatte lange genug im Dienst der Flotte der Herzöge von Kran gestanden, um zu wissen, daß die Mentalitäten der Sternenvölker sich voneinander unterschieden - manchmal sogar in erstaunlichem Maß - daß die eine Art nicht wie die andere dachte und daß Begriffe wie Ordnung und Zweckmäßigkeit lokaler Interpretation unterlagen. Aber etwas derart Verwirrendes wie dieses Schiff hatte er noch niemals zu sehen bekommen.
    Angrenzend an die Korridore fanden er und seine beiden Gefährten Räume, kleine Kammern, die gewöhnlich nur eine kleine Maschine unbestimmbarer Funktionsweise und die dazugehörige Bedienungskonsole enthielten. Der Kastenraumer mußte irgendeine Funktion versehen, Waren zwischen Raumfestungen hin- und hertransportieren, Fahrgäste befördern. Dazu waren Lagerräume und Passagierkabinen erforderlich. Von alledem fanden die drei Eindringlinge jedoch keine Spur. Es gab auch keinerlei Hinweis darauf, in welcher Richtung die Kommandozentrale zu suchen war.
    Dies letztere gereichte Preleddi, dem Prodheimer-Fenken, zur allerhöchsten Genugtuung. „Da siehst du, was dein Plan wert ist", verspottete er Plaquet. „Wenn wir so weitermachen, vergehen noch ein paar Jahre, bis wir den Ort finden, von dem aus dieses Raumschiff kontrolliert wird."
    Plaquet, verwirrt von der Unergründlichkeit des fremden Raumschiffs und verärgert über die Quengelei des Prodheimer-Fenken, faßte einen raschen Entschluß. „Sobald wir einen größeren Raum finden, beginnen wir mit der Installation der Meßgeräte."
    Gedanken verschiedener Art bewegten ihn. Die scheibenförmigen Fremdwesen bewegten sich, nachdem sie mit Hilfe der Raumfalte entmaterialisiert waren, über energetische Straßen. Solche Straßen gab es ohne Zweifel, auch im Innern dieses Raumschiffs. Die Besatzung des Schiffs brauchte also, um sich von Ort zu Ort zu bewegen, diese Korridore nicht. Für den Transport von Lasten schienen sie zu umständlich angelegt - jenseits aller Unterschiede in der Mentalität: jedes intelligente Wesen strebt danach, Transportgüter auf dem geradesten Weg an Ort und Stelle zu bringen. Welchem Zweck dienten diese Gänge also? Welchen Sinn hatte das ganze Schiff? Gab es wirklich so viele Dinge zwischen den Raumfestungen hin- und herzubefördern, daß sich damit die Existenz einer ganzen Flotte von Kastenraumschiffen rechtfertigen ließ?
    Vjuga war vor einem merkwürdig geformten Schott stehengeblieben. Die Vertiefungen seines Schädels glommen rhythmisch. Er hob den Arm und berührte mit der Hand die Platte, die einen halben Meter über dem Boden in das Metall eingearbeitet war. Die beiden Flügel des Schottes glitten beiseite. Plaquet blickte in einen langgestreckten, ovalen Raum. Er war hell erleuchtet. An den Wänden entlang standen die üblichen Maschinenaggregate, die ein integraler Bestandteil der fremden Zivilisation zu sein schienen. Bis auf die Maschinen war der Raum leer.
    „Vielleicht sollten wir hier unsere Geräte installieren", blinkte der Ai.
    Plaquet machte die Geste der Zustimmung. Dieser Ort war so gut wie irgendeiner. Eine merkwürdige Form der Niedergeschlagenheit hatte sich seiner bemächtigt. Er war ausgezogen, um ein Geheimnis zu entschleiern, aber das Geheimnis hatte sich als zu mächtig

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