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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hatte er den Plan fertig. Ich kniete neben ihm nieder und studierte genau den Verlauf der Geheimgänge. Ein Gang verlief vom Hauptturm unter der Mauer und dem Wassergraben entlang in den äußeren Hof. Bedauerlicherweise endete er aber genau dem Haupttor gegenüber, das immer von vier Samurais bewacht wurde. Neben dem Haupttor befand sich aber ein Stall, in dem stets drei gesattelte Pferde standen. Ich mußte die Wachen überwältigen, das Tor öffnen, und danach zum Hafen reiten. Mit einer der kleineren Dschunken würden wir dann die Flucht fortsetzen.
    Ich beriet mich lange mit Marzi, und je länger wir den Plan ausarbeiteten, desto sicherer wurde ich. daß wir eine gute Chance hatten.
    Marzi verschwand im Geheimgang. Ich setzte mich nieder und ging noch mal unseren Plan durch, fand aber keine schwache Stelle. Als es dunkel wurde, blieb ich ruhig sitzen.
    Die Wachen wurden abgelöst, die Tür aufgerissen. Ein Krieger trat mit einer brennenden Fackel ein, warf mir einen Blick zu und verließ das Zimmer wieder.
    Ein junges Mädchen servierte mit das Essen. Ich nahm die Maske ab und aß rasch. Dann legte ich mich auf den Rücken und versuchte zu entspannen.

    Ich tat so, als würde ich schlafen, als die Tür wieder geöffnet wurde. Dann entfernten sich schwere Schritte, die Tür wurde geschlossen, und es war wieder dunkel im Zimmer.
    Langsam zählte ich bis hundert, dann stand ich auf, entzündete eine Fackel und strich mit einer Hand über die Wand, bis ich den verborgenen Mechanismus entdeckt hatte. Die Wand öffnete sich, und ich schlüpfte in den schmalen Gang, Die Wand glitt wieder zu.
    Hohe Stufen führten steil in die Tiefe. Vorsichtig stieg ich sie hinunter. Den Plan, den Marzi gezeichnet hatte, hatte ich sicherheitshalber eingesteckt.
    Die Stufen endeten in einem Gang. Ich konnte nicht mehr aufrecht gehen und rutschte auf allen Vieren weiter. Dann teilte sich der Gang. Ich mußte den nach links verlaufenden wählen. Nach etwa fünfzig Schritten ging es wieder Stufen hinunter.
    Marzi kam mir entgegen.
    „Ich hatte Mühe, Tomoe zur Flucht zu überreden", sagte er. „Erst als sie erfuhr, welches Schicksal sie erwartet, willigte sie ein."
    „Gut", sagte ich leise.
    „Sie ist noch in ihrer Zelle", flüsterte Marzi. „Ich wagte nicht, sie jetzt schon herauszulassen, da die Wachen ganz unregelmäßig den Kerker kontrollieren."
    Marzi führte mich durch ein, wahres Labyrinth von Gängen. Trotz des Planes hätte ich mich allein bald verlaufen. Vor einer Wand blieb das Narbengesicht stehen und drückte den Kopf dagegen. Geräuschlos schwang die Wand zurück, und wir traten in den Kerker ein. Ich folgte Marzi und spürte, wie mein Herz rascher schlug. Er ging in den Gang, der zu Tomoes Zelle führte.
    Marzi blickte sich rasch um, dann öffnete er die Zellentür. In diesem Augenblick betrat einer der Samurai den Kerker. Ich trat einen Schritt zurück, und geräuschlos schnellte mein Schwert aus der Scheide.
    Der Samurai ging an mir vorbei. Ich sprang vorwärts und schlug zu. Die scharfe Klinge trennte ihm den Kopf vom Leib.
    Es blieb mir keine andere Wahl, ich mußte den zweiten Wächter ebenfalls töten. Geduckt schlich ich den Korridor entlang und grinste zufrieden, als ich sah, daß der Wächter den Helm abgenommen hatte. Das erleichterte meine Aufgabe. Der kami-tate-wari, der Spalthieb von oben, war hier genau das Richtige. Ich packte das Schwert mit beiden Händen, sprang einen Schritt vorwärts und ließ es niedersausen.
    Marzi hatte in der Zwischenzeit Tomoe auf der Zelle geholt. Sie stiegen über den toten Krieger und liefen zum Geheimgang. Ich hob die Fackel auf, die ich achtlos fallengelassen hatte. Zu einer Begrüßung hatte ich keine Zeit.
    Marzi und Tomoe verschwanden im Gang. Ich blickte mich nochmals um, dann schloß ich die Öffnung.
    Bis jetzt war alles gutgegangen.
    Vor einer halben Stunde würden die toten Wächter kaum entdeckt werden; und bis dahin hoffte ich, beim Tor zu sein.
    Tomoe ging sehr langsam. Ich hätte sie gern getragen, doch das war nicht möglich, da die meisten Gänge zu schmal und niedrig waren. Wasser tropfte von der Decke.
    Der Gang führte nun steil in die Tiefe. Wir gingen unter dem ersten Wassergraben hindurch. Dann führten Stufen hoch.
    Marzi und Tomoe keuchten vor Anstrengung. Die stickige, verbrauchte Luft legte sich schwer auf die Lungen.
    „Bald haben wir es geschafft", sagte Marzi.
    Ich schob Tomoe vor mich her. Es war ihr anzusehen, daß sie sich mit letzter Kraft

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