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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auf den Beinen hielt.
    „Wir sind da!" sagte Marzi endlich und blieb stehen.
    Sanft schob ich Tomoe zur Seite und drückte mich an Marzi vorbei. Es knirschte, als ich den Mechanismus betätigte. Vorsichtig steckte ich den Kopf hinaus.
    Ich hätte eine regnerische Nacht bevorzugt, doch das Gegenteil war der Fall. Es war sternenklar, und der Mond stand hoch am schwarzblauen Himmel.
    Meine Vermutung, daß die Fallbrücke herunter sein würde, war richtig gewesen.
    Rasch blickte ich zum Haupttor hinüber. Auf der Mauer erkannte ich zwei Wachen. Zwei weitere standen vor dem Tor. Ich mußte versuchen, möglichst lange nicht gesehen zu werden. Das würde ziemlich schwierig sein, denn die Wachen hatten die Aufgabe, sich ständig zu bewegen und die Umgehung genau zu beobachten.
    Ich trat ins Freie, duckte mich, schlich auf die gewaltige Holzbrücke zu, glitt zu Boden und hielt mich im Schatten. Langsam kroch ich vorwärts. Dabei ließ ich die Wachen nicht aus den Augen.
    Die Hälfte der Brücke hatte ich bereits geschafft. Einen Augenblick lang blieb ich ruhig liegen. Dann robbte ich weiter.
    Schließlich berührten meine Finger den mit Steinen bedeckten Weg. Nun lag das schwierigste Stück vor mir. Ich setzte mich auf und rannte los. Es kam auf meine Schnelligkeit an. Wie ein Wirbelwind raste ich auf das Tor zu.
    Die Wachen vor dem Tor hörten meine Schritte und drehten sich um.
    Ich riß mir während des Laufens die Eisenmaske vom Gesicht. Das Mondlicht fiel auf mein glattes Gesicht.
    Die Krieger schrie; entsetzt aus.
    „Er hat sich die Maske vom Gesicht gerissen!" schrie einer der Samurais.
    Ich steigerte das Tempo.
    „Nicht hinsehen!" brüllte ein zweiter.
    Einer der Wächter auf der Mauer rannte zum Alarmgong. Ich konnte es nicht verhindern.
    Die beiden Krieger vor dem Tor wanden sieh vor Schmerz auf dem Boden. Der Anblick meines eiförmigen Gesichtes hatte sie verwandelt. Ich hatte das schon oft gesehen und kannte genau die Wirkung. Die Gesichter der Männer lösten sich auf. Sie packten ihre Schwerter und entleibten sich selbst.
    Der Gong hallte überlaut durch die Festung. Wilde Schreie waren zu hören.
    Ich preßte mir die Maske vor das Gesicht und wandte mich um. Franca Marzi und Tomoe rannten über die Brücke.
    Einer der Wachtposten zielte mit dein Bogen nach mir. Ich sprang zur Seite, und der Pfeil bohrte sich in den Boden.
    Mit drei Schritten hatte ich den Pferdestall erreicht, riß die Tür auf und trieb die unruhigen Pferde heraus. Wild schnaubend blieben sie im gewaltigen Tor stehen.
    „Rasch!" sagte ich und hob Tomoe auf eine Schimmelstute, die nervös mit der Hinterhand aufstapfte.
    Marzi schwang sich allein in den Sattel.
    Nun mußte ich das schwere Fallgitter in die Höhe ziehen. Das war, keine leichte Aufgabe. Normalerweise bedienten drei Männer die gewaltige Winde. Aber ich mußte es schaffen. Mit aller Kraft packte ich zu. Die Winde knirschte. Unendlich langsam hob sich das Gitter.
    Ich warf einen flüchtigen Blick auf das gegenüberliegende Tor. Dort wurde das Fallgitter viel rascher hochgezogen. Ich verdoppelte meine Anstrengungen. Das Gitter schwebte erst einen Meter über dem Boden.
    „Ihr müßt von den Pferden steigen!" schrie ich Tomoe und Marzi zu. „Sobald das Gitter hoch genug ist, führt die Pferde hindurch."
    Marzi sprang aus dem Sattel und half der Schwangeren heim Absteigen.
    Immer wieder blickte ich zum anderen Tor hinunter. Das erste Pferd schoß hervor, sprang auf die Brücke und galoppierte auf uns zu. Jetzt hatte ich das Gitter soweit hochgezogen, daß die Pferde hindurchkamen.
    „Seht mich auf keinen Fall an!" brüllte ich ihnen zu. „Ich nehme die Maske ab."
    Ich riß sie herunter und machte einen Schritt vorwärts. In diesem Augenblick war der Reiter heran. Er holte mit seiner Lanze zum Stoß aus. Da fiel sein Blick auf mein Gesicht. Er wankte im Sattel hin und her, und die Lanze stieß gegen die Mauer.
    Drei weitere Reiter ritten heran. Ich kurbelte das Fallgitter wieder herunter; dabei wandte ich ihnen mein eiförmiges Gesicht zu. Ein Speer prallte gegen meine Brust, doch die Rüstung hielt ihn ab.
    Als ich das Gitter bis auf einen halben Meter heruntergekurbelt hatte, warf ich mich zu Boden, kroch unten durch und setzte die Maske wieder auf.
    Marzi und Tomoe hatten bereits die Pferde bestiegen. Ich schwang mich auf mein Pferd, gab ihm die Sporen, und es schoß wie ein Pfeil dahin.
    Nun drohte uns nur noch von den beiden Wachtposten auf der Mauer Gefahr. Ich war sicher,

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