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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gewesen. Sie sollte bei der Ruine auf neue Befehle warten. Doch vergangene Nacht hatte sich niemand mit ihr in Verbindung gesetzt, und sie wollte nicht zurück zur Ruine. Die Puppe wollte frei sein. Sie sehnte sich nach Geborgenheit und Ruhe.
    Nein, ich gehe nicht zur Ruine zurück, dachte sie. Ich suche mir eine Familie, die über eine O-tuko- San froh ist.
    Entschlossen wandte sie sich nach links, wo sie im schwindenden Abendlicht eine kleine Stadt sah. Sie lief über eine Wiese, durchquerte ein weiteres Wäldchen, rutschte einen Hang hinunter und verbarg sich hinter einem Baum.
    Ein brummendes Monster raste über die Straße und genau auf sie zu. Entsetzt warf sie sich zu Boden.
    Grelles Licht zerriß die Dunkelheit, dann war es wieder dunkel.
    Die Puppe blieb einige Minuten liegen.
    Wieder kam das Monster vorbei. Sie wußte, daß diese Ungetüme Autos genannt wurden und sie keine Angst vor ihnen haben mußte; doch dieses Wissen half ihr nicht viel.
    Schließlich stand sie wieder auf und blickte sich rasch um. Im Augenblick war keines dieser unglaublich schnellen Fahrzeuge zu sehen. Mutig geworden, sprang sie auf die Straße, überquerte sie und lief rasch weiter.
    Als sie ein altes Haus sah, stockte sie kurz. Vielleicht kann ich mich im Haus verstecken, dachte sie und näherte sich langsam. Laute Musik dröhnte aus einem Fenster. Ein breiter Lichtstreifen fiel ins Freie.
    Vorsichtig hob sie den Kopf und blickte in das Zimmer. Sie sah einige junge Leute, die sich wild zu der Musik bewegten.
    Nein, das ist nichts für mich, dachte sie und ging um das Haus herum.
    Eine halbe Stunde später hatte sie die Stadt erreicht. Sie drückte sich an eine Mauer und bewegte sich nicht.
    Eine junge Frau fuhr an ihr vorbei. Sie saß auf einem seltsamen Gefährt, bewegte die Beine dabei und war innerhalb weniger Sekunden an der Puppe vorbei.
    Alles ist so anders, sinnierte die O-tuko-San; so ganz anders, als ich es in Erinnerung habe.
    Drei Männer traten aus einem Haus und kamen genau auf sie zu. Die Puppe drückte sich enger an die Wand. Die Männer unterhielten sich lautstark. Ihre Bewegungen wirkten unsicher. Einer stützte sich an dem anderen.
    Jetzt waren sie nur noch fünf Schritte entfernt. Die Puppe wandte den Kopf ab und hoffte, daß sie nicht entdeckt wurde.
    „Wer steht denn da?" hörte sie einen der Männer fragen.
    „Die hat vielleicht altmodische Kleider an!" sagte ein anderer. „Wer sind Sie, Fräulein?"
    Langsam drehte die Puppe den Kopf herum. Die Männer waren nähergekommen. Einer streckte den rechten Arm aus und wollte nach ihr greifen.
    Sie schlug den Arm weg und sprang zur Seite. Ein Lichtstrahl fiel in ihr Gesicht.
    „Das ist eine lebende Puppe!". brüllte einer der Männer überrascht. „Eine O-tuko-San!" Wir müssen sie fangen!"
    Panik stieg in der Puppe hoch. Sie handelte, ohne zu überlegen. Mit dem rechten Arm schlug sie nach dem Mann. Sie traf gut. Der junge Japaner brach bewußtlos zusammen. Die beiden anderen klammerten sich an sie. Sie schlug wild mit den Armen um sich. Die Männer schrien.
    Die Puppe hatte den Angriff der drei Männer abgewehrt. Ohne sich umzublicken, rannte sie weiter. Laute Schreie verfolgten sie. So rasch sie konnte, hetzte sie vorwärts. Sie taumelte in eine kleine Seitengasse, wandte sich nach rechts und verschwand in einem schmalen Gäßchen.

    Takeshi Kalko blickte den Mann, der vor ihm auf dein Boden hockte und sich den Kopf hielt, verwundert an.
    „Wie war das gewesen?" fragte Kalko ungläubig. Das müssen Sie mir nochmals erzählen."
    Yasuzo Yoda hob den Kopf. Müde blickte er den vor ihm stehenden Polizisten an. Er wußte, daß seine Geschichte unglaubwürdig klang, doch sie war wahr.
    „Zusammen mit meinen Freunden - war ich - etwas trinken", berichtete Yoda stockend. „Wir verließen das Lokal, und da sahen wir eine O-tuko-San."
    „Sie müssen sich getäuscht haben, Yoda. Es gibt keine lebenden Puppen."
    „Dann war es meinetwegen eine Frau, die sich eine Porzellanmaske übergestülpt hatte. Nein - ich habe mich nicht geirrt. Es war eine Puppe. Ihre Bewegungen waren die einer Marionette. Sie müssen mir glauben!"
    Kalko antwortete nicht. Er kannte den alten Volksglauben, daß es menschengroße Puppen geben sollte, die in verschiedenen Familien von Generation zu Generation weitervererbt wurden und denen man besondere Fähigkeiten zuschrieb.
    „Sprechen Sie weiter, Yoda!"
    „Wir wollten die Puppe fangen, doch sie war wohl dagegen. Sie schlug Miyano nieder.

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