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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Muso und ich faßten nach ihr, da schlug sie wie verrückt um sich. Ich fiel halb bewußtlos zu Boden und hatte Glück, daß sie mir nicht den Kopf zerschmetterte. Muso indessen … Nun, Sie haben ja selbst gesehen, wie mein Freund ausgesehen hat."
    Kalko nickte. Er war mit dem Streifenwagen hergefahren und hatte den bewußtlosen Miyano und den toten Muso gefunden; nur Yoda war bei Bewußtsein gewesen.
    „Geben Sie mir eine Beschreibung der Puppe, Yoda!"
    „Sie ist klein, höchstens einen Meter fünfzig groß und sie trug ein altertümliches Hofkleid, das bestickt war. Vielmehr habe ich nicht sehen können. Alles ging so schnell."
    „Ich verstehe", sagte Kalko, der noch immer skeptisch war.
    Er glaubte ganz einfach nicht an lebende Puppen. Aber Tatsache war: daß ein Mann tot und ein zweiter schwer verletzt worden war. Er mußte die Fahndung nach der Puppe - oder dem Mädchen - einleiten.

    Coco Zamis blickte interessiert aus dem Fenster des Taxis, das sie vom Bahnhof zu ihrem Hotel in Tsuwano brachte. Sie saß neben dem Fahrer, während Yoshi und Abi Flindt im Fond Platz genommen hatten.
    Die Nacht hatten sie in einem Hotel in Hiroshima verbracht, da sie keinen Zug mehr nach Tsuwano erreicht hatten. Mit dem ersten Zug waren sie dann morgens losgefahren.
    Yoshi beschrieb Tsuwano, doch Coco hörte nur mit halbem Ohr zu.
    „Ich war schon mal vor zehn Jahren hier", erzählte der kleine Japaner auf englisch. „Früher war es mal eine bedeutende Stadt, jetzt ist es ein Touristenzentrum geworden. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Besucher hierher. Ein Großteil der Bewohner arbeitet im Tourismusgeschäft. Hauptsächlich stellen sie Souvenirs her, kunstgewerbliche Gegenstände aus Papier und Bambus und für den Ort typische Leckerbissen."
    Coco fand die Stadt recht hübsch, doch sie wunderte sich, daß nur wenige Leute auf den Straßen zu sehen waren.
    „Das Geschäftsviertel ist besonders beeindruckend", sprach Yoshi weiter. „Es besteht aus alten Regierungsgebäuden, Geschäften und Waren- und Lagerhäusern, die schon seit mehr als zweihundert Jahren an ihrem Platz stehen. In der Feudalzeit war Tsuwano ein Bildungszentrum. Berühmt ist auch der Sagi-mai, der Tanz der weißen Reiher, den zwei ausgewählte Kinder der Stadt jedes Jahr tanzen. Sie sind als elegante Vögel kostümiert."
    „Irgend etwas stimmt hier nicht", sagte Coca. „Die Bewohner kommen mir ziemlich seltsam vor. Frag mal den Fahrer, ob die Leute immer so sind!"
    Yoshi gehorchte. Er stellte dem Fahrer einige Fragen, der bereitwillig antwortete.
    „Du hast recht vermutet, Coco", sagte Yoshi. „Die Einwohner haben Angst. Einige Touristen sind abgereist."
    „Und wovor haben sie Angst?"
    „Vergangene Nacht wurde eine lebende O-tuko-San gesehen", erzählte Yoshi. „Sie tötete einen Mann und verletzte einen schwer. Später wurde sie noch von einigen Leuten bemerkt, doch es gelang ihr, zu flüchten. Jetzt haben alle Angst vor der Killer-Puppe, wie sie sie nennen. Aber das ist nicht alles."
    „Was ist noch geschehen'?" fragte Abi Flindt.
    „In der Schloßruine wurden die Überreste von zwei seltsamen Bestien gefunden. Angeblich sollen es menschenähnliche Geschöpfe sein, die Hundeköpfe haben. Diese Nachricht und das Auftauchen der Killer-Puppe versetzten die Stadt in Aufregung.“
    „Das läßt sich denken", meinte Coco. „Demnach sind wir auf der richtigen Spur. Ungas Information. daß wir hierher fahren sollten, war nützlich."
    „Richtig", brummte Abi widerwillig.
    Viel lieber wäre er zwar dem Schwarzen Samurai gefolgt, doch seine Laune hatte sich augenblicklich gebessert, da er befürchtet hatte, daß sie völlig sinnlos nach Tsuwano gefahren waren.
    Das Taxi blieb vor dem Hotel Onuma stehen, und sie stiegen aus. An der Rezeption erkundigte sich Coco, ob für sie eine Nachricht hinterlassen worden wäre, doch Dorian hatte sich noch nicht gemeldet.
    Ununterbrochen reisten Touristen ab.
    Coco ging auf ihr Zimmer, bestellte einen Drink und öffnete das Fenster. Sie blickte über den Fluß und fragte sich, wann sich Dorian melden würde.
    Der Drink wurde ihr serviert. Sie trank das Glas auf einen Zug leer, steckte sich eine Zigarette an und setzte sich.
    Ihr waren die Ereignisse der vergangenen Tage noch immer unverständlich, aber sie war glücklich, daß Dorian am Leben war. Er war zuletzt in der Maske eines alten Bekannten erschienen - als Richard Steiner, den sie noch von ihrer Jugend her kannte. Es würde einige Zeit dauern, bis sie

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