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1030 - Das Ende einer Hexe

1030 - Das Ende einer Hexe

Titel: 1030 - Das Ende einer Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beschäftigte Mona dieser eine Gedanke. Sie führte ihn auch fort, denn sie erinnerte sich sehr gut daran, wie perfekt sie mit dem Fischmesser umgehen konnte. Das hatte ihr Großvater ihr in langen Stunden beigebracht. Es gab kaum jemand, der die Fische so geschickt ausnahm und filetierte wie Mona. Im Umgang mit dem Fischmesser war sie eine wahre Künstlerin.
    Das schien auch Quiller zu wissen oder zumindest zu ahnen. Er hielt sie unter Kontrolle. Von der Seite her schielte er sie an. In seinen Augen lag dieser kalte Glanz, der gleichzeitig auch als eine Warnung aufgefaßt werden konnte. Bevor er sprach, verzog sich sein Mund zu einem bösartigen Lächeln. »Ich weiß, was du denkst, Mona. Tu es nicht, rate ich dir. Eine Warnung. Verstehst du?«
    »Nein, wieso?«
    »Oh - halte mich doch nicht für dumm. Das Messer in deiner Hand reizt dich schon. Du würdest es doch mit dem größten Vergnügen in meinen Körper stoßen wollen, wie?«
    »Weiß nicht…«
    »Aber ich weiß es! Denk immer daran, ich bin besser!« Mona sah, wie Quiller sein Messer bewegte und die Spitze dabei in die Höhe stellte. Dies dicht vor seinem Mund, als wollte er mit der Zunge über das scharfe Metall lecken.
    Mona schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht!« gab sie zu. Ihre Stimme ermattete immer mehr. »Ich kann es einfach nicht.«
    »Du wirst es müssen. Die Fische sollen Futter haben!« Quiller freute sich über seine Antwort.
    »Aber nicht solches.«
    »Gönn ihnen was!«
    »Nein!«
    Etwas blitzte an ihrer rechten Seite auf. Und dieser Blitz wanderte weiter, bis er beinahe ihr Gesicht erreichte. Der blanke Stahl der Klinge schimmerte nur eine Fingerlänge von ihr entfernt.
    Mona bewegte sich nicht. Hinter dem Messer sah sie das Gesicht des Mannes. Längst nicht mehr so klar. Es wurde soßig. Nur die Augen malten sich klarer ab.
    »Es gibt für dich nur zwei Möglichkeiten, kleine Mona. Entweder fängst du an, oder du bist tot. Ganz einfach. Auch du hast ein Messer, aber ich werde immer schneller sein. Denn ich bin darin geübt. Ganz im Gegensatz zu dir. Ich weiß, wie es ist, wenn man einen Menschen aufschlitzt. Du kennst es nur von den Fischen, ich aber habe es bei den Menschen erlebt. Denk daran.«
    Mona steckte noch immer voller Zweifel. Sie wußte nicht, wie sie mit den Dingen zurechtkommen sollte. Sie fühlte sich wie in der Sauna. Überall klebte der Schweiß. Manchmal in kleinen Tropfen, dann wieder in breiten Flecken. »Warum denn nur?« hauchte sie. »Warum denn um alles in der Welt nur?«
    »Was meinst du?«
    »Warum muß ich es tun?«
    Quiller grinste. »Die Antwort ist einfach. Sie war eine Hexe. Ich will sicher sein, daß in ihr nichts mehr vorgeht, wenn du verstehst, kleine Mona.«
    »Nein«, sagte sie. »Das verstehe ich leider nicht. Sie ist doch tot. Was kann noch in ihr vorgehen?«
    »Sie ist eine Hexe!« zischelte er.
    »Und weiter?«
    »Das reicht!«
    »Aber sie hat doch viel Gutes getan. Ich weiß es. Habe es gehört. So schlimm war sie nicht. Den Menschen hat sie mit Rat und Tat zur Seite gestanden…«, Mona wußte nicht mehr, was sie sagen sollte, und ihre Stimme versickerte.
    »Ja, das bestreite ich auch nicht«, gab Quiller zu. »So kann man es durchaus sehen.« Seine Stimme klang überheblich. »Aber es gibt auch eine andere Seite. Sie hat einen guten Blick für Menschen gehabt. Deshalb erkannte sie mich. Du hast sie als harmlos angesehen. Ich nicht. Die Sarti ist gefährlich…«
    »Aber sie ist tot!«
    Quiller schaute Mona an. »Tot?« wiederholte er. Seine Stimme klang spöttisch. »Ja, das ist sie auf die eine oder andere Weise schon. Aber tot ist nicht ganz tot. Ich will sie richtig vernichtet sehen, hast du gehört? Richtig vernichtet. Und deshalb werden sich deine Forellen über diese Nahrung freuen.«
    »Ich kann es nicht!« keuchte Mona. »Ich… ich… bin einfach nicht in der Lage…«
    »Dann willst du sterben?«
    Mona Drake senkte den Kopf. Sie starrte dabei auf die tote Frau, zugleich aber auch ins Leere. Ihre Lippen zitterten. Das Fischmesser in ihrer Hand war plötzlich doppelt so schwer geworden, und über die Stirn lief der Schweiß in Strömen.
    »Wie machst du es bei den Forellen, Mona? Wie schneidest du sie auf? Denk daran. So kannst du es auch bei ihr machen. Anschließend wirst du sie verfüttern und…«
    Mona hob das Messer.
    Sie hatte es nicht einmal aus eigenem Antrieb getan. Es war mehr eine Reflexbewegung gewesen, diktiert allen von ihrem Überlebenswillen. Sie atmete schwer, und sie

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