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1030 - Das Ende einer Hexe

1030 - Das Ende einer Hexe

Titel: 1030 - Das Ende einer Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fühlte sich gezwungen, auf die Tote zu schauen, obwohl sie die Augen am liebsten geschlossen hätte.
    Sie ist doch tot! dachte sie. Man kann eine Tote nicht mehr töten. Einmal tot ist tot und…
    In diesem Augenblick zuckte das Gesicht der Toten. Es war kein Lichtreflex auf dem Gesicht, nein, die Haut auf den Wangen hatte sich bewegte, bis hin zu den Mundwinkeln.
    Mona lachte irre auf!
    ***
    Ein Lachen wie abgehackte Schreie, die schließlich ineinanderliefen. Auch Quiller hatte sie gehört.
    Er war für einen winzigen Augenblick irritiert, bevor er sich wieder gefaßt hatte und in die Höhe sprang. Er blieb ratlos stehen, zielte mit dem Messer auf den Rücken der jungen Frau, die in ihrer Haltung erstarrt war und sich auch in den folgenden Sekunden nicht bewegte.
    Das Lachen war verstummt. Mona atmete jetzt röchelnd. Ihr Gesicht hatte sich verändert. Es war sogar häßlich geworden und schien einer anderen Person zu gehören. Das Haar klebte naß auf ihrem Kopf, als wäre es frisch gewaschen worden.
    Selbst Quiller sagte nichts. Er wußte, daß Mona nicht schauspielerte. Die Tote hatte sich tatsächlich bewegt. Das Gesicht zeigte nicht mehr den starren Ausdruck. Die Haut wirkte entspannter, und plötzlich klappte auch der Mund auf.
    Mona erlebte diesen realen Alptraum, ohne überhaupt denken zu können. Was sie da sehen mußte, widersprach allen Regeln. Es war einfach nur scheußlich, und in ihr steckte die Angst wie ein dicker Kloß. Sie erlebte Dinge, mit denen sie nie im Leben gerechnet hätte. Lebende Tote- ja, davon hatte sie gehört, aber so etwas gab es doch nicht in Wirklichkeit. Endlich schaffte sie es, sich wieder zu bewegen, und dabei drehte sie den Kopf nach rechts.
    Dort hockte Quiller. Er war stumm geworden. Verschlossen der Mund, und in seinen Augen lag ein leichter Ausdruck der Panik wie festgefroren.
    Er kam nicht mehr zurecht.
    Mona bewegte sich. Es geschah, ohne daß sie es richtig merkte. Sie rutschte von der angeblichen Leiche weg, und Rodney Quiller tat nichts, um sie zu stoppen.
    Natürlich wäre sie liebend gern aus dem Haus geflohen, doch dazu konnte sich Mona nicht überwinden. Sie blieb, stand aber mit lahmen Bewegungen auf, bevor sie mit kleinen Schritten nach links ging, so daß sie Abstand zwischen sich und dieser Hexe bekam.
    Quiller verzog das Gesicht. »Verdammt!« keuchte er. »Verflucht noch mal. Warum bist du nicht tot?« Er schüttelte den Kopf. »Du hättest tot sein müssen. Es war das letzte Mal. Ich habe alles richtig gemacht. Ich hätte gewinnen müssen!«
    Sie gab keine normale Antwort. Ihre Lippen allerdings verzogen sich zu einem Lächeln, als wüßte sie mehr.
    »Rede doch!« fuhr er sie an.
    Schweigen.
    »Kannst du es nicht?«
    Die Hexe hob ihre Hände an. Auch an ihnen klebten noch Blutreste. Die Finger hielt sie leicht gekrümmt, und die Arme drückte sie schon in die Höhe, als wollte sie Quillers Hals umfassen.
    Der Killer bewegte sich nicht. Er stand noch immer unter Schock. Seine helle Hautfarbe war rot angelaufen, und auch in seinen weißen, wäßrigen Augen zeichnete sich diese Farbe ab.
    Zwar hielt er noch immer sein Messer fest, doch sah er aus wie jemand, dem dies nicht bewußt war.
    »Du hast dich geirrt, Quiller! Du hast dich geirrt! Du bist nicht so stark, wie du gedacht hast. Ich habe sehr genau gespürt, wer sich da in meiner Nähe aufgehalten hat. Aber ich weiß auch, was du vorhast. Deshalb mußte ich deine Kreise stören. Ich habe vielen Menschen geholfen. Man hat mich anerkannt. Ich habe hier eine neue Heimat gefunden und eine neue Existenz. Ich wollte mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. Ich wollte ruhig leben und den Menschen mit meinen Kräften helfen. Du hast es nicht gewollt. Du bist noch immer auf dem anderen Weg. Du wirst nie einen Rat annehmen.«
    Quillers Mund verzerrte sich. »Weißt du nicht, daß wir zusammengehören, Gio?«
    »Nicht mehr, Quiller. Das ist vorbei. Die Zeiten sind dahin. Ich habe einen Fehler begangen, dir zu vertrauen. Ich habe dich in gewisse Künste eingeweiht, und ich habe dir auch erzählt, daß es Menschen gibt, die uns bekämpfen. Auch ich gehöre dazu. Und zu diesen Menschen zählt dein Schulkollege Sinclair.«
    »Na und?«
    »Ich wußte nicht, worauf du hinauswolltest. Daß du als Mensch mächtiger sein willst als ich. Daß du mich nur als Werkzeug benutzt hast. Mein Fehler. Ich habe dir erzählt, du hast vieles behalten und wolltest noch stärker werden als ich. Deshalb hast du dir eine große

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